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Zusammenfassung See zum Krepieren (#142)

#1
See zum Krepieren

Expeditonsleitung:
Liam McNeill


Expeditionsteilnehmer:
Meister Alexandros Mavridis
Meister Rabastan Kurati
Elicia Solís

Verfasserin:

Elicia Solís

Der Auftrag „See zum Krepieren“ (#142) bestand darin, die Ursache für ein ungewöhnliches und gefährliches Phänomen zu ermitteln. Alles Lebende, das mit dem Wasser des Sees im Norden des Lichtenwalds, in Berührung kam, zersetzte sich binnen kürzester Zeit und löste sich vollständig auf. 
 

Die Reise in den hohen Norden verlief weitgehend ereignislos. Der See selbst liegt weit im Norden des Lichtenwaldes, knapp hinter der verlassenen Siedlung, nahe des Pilgerpfads und der Statue der heiligen Aenyna. Bei unserer Ankunft bot sich uns ein trügerisch friedliches Bild. Der See war still, beinahe schwarz, und nur ein dichter Teppich aus grünlich schimmernden Algen bedeckte Teile seiner Oberfläche und auch dessen Grund. Kein tierisches Leben tummelte sich um den See herum. Am Ufer wuchs keine Pflanze und doch stand auf einer kleinen Insel inmitten des Wassers ein einzelner, mächtiger Baum mit goldenen Früchten, dessen Äste ein dichtes Blätterdach über dem See bildeten.

[Bild: 3JpaEco.png]




Wir begannen mit einfachen Versuchen. Verschiedene Materialien, wie Blätter, Holz, Fleisch, Stoff und Metall wurden nacheinander ins Wasser gegeben. Alles Organische löste sich binnen Sekunden auf, Metall und Stein hingegen blieben unversehrt.
Auffällig war, dass sich bei jedem Kontakt feine Blasen aus den Algen lösten, als würden sie auf die Zersetzung reagieren. Diese Beobachtung führte uns zu der Annahme, dass nicht das Wasser selbst, sondern eine Reaktion innerhalb der Algen das Auflösen organischer Substanz verantwortete.

Nach gründlicher Prüfung und Bewertung aller relevanten Faktoren, kamen wir zu dem Schluss, dass die Algen durch die Verrottung von Pflanzenmaterial eine Art Schadstoff freisetzten, der möglicherweise eine säureähnliche Substanz ist. Diese reichert sich im Wasser an und ist für alle Lebewesen tödlich!
Da der Baum auf der Insel und seine goldenen Früchte inmitten dieser lebensfeindlichen Umgebung unversehrt blieben, stellten wir zusätzlich die Theorie auf, dass zwischen den Algen und den Früchten des Baumes eine Verbindung bestehen könnte. Möglicherweise geben die Früchte selbst Stoffe ab, die das Wachstum oder die Reaktionsfähigkeit der Algen fördern, oder sie dienen ihnen gar als Nährquelle.

Um dies zu prüfen, entnahmen wir Proben aus unterschiedlichen Tiefen. In Eimern und Gläsern, in denen sich Algenreste befanden, beobachteten wir auch ohne weitere Zugaben weiterhin die Bildung kleiner Blasen. Offenbar waren die Organismen noch aktiv, selbst außerhalb des Sees.
Wir testeten verschiedene Möglichkeiten, um die Aktivität der Algen zu unterbinden.
Mit entnommenen Wasserproben testeten wir mit verschiedene Entgiftungsmittel: Salz, Alkohol, Zitronensaft - ohne sichtbare Wirkung. Erst ein Versuch mit Branntkalk zeigte eine Reaktion.
Aus Ermangelung von Alternativen schütteten wir große Mengen von Branntkalk in den gefährlichen See. Sobald der Kalk das Wasser berührte, begann dieses heftig zu dampfen. Ein stechender Geruch breitete sich aus, und die grünlichen Algen verfärbten sich nach und nach braun. Der Vorgang dauerte mehrere Stunden.
Als sich die Dämpfe legten, war das Wasser klarer, die Algen tot.

Wir führten erneut Versuche durch: Lebende Organismen, wie beispielsweise Pflanzen und Fleisch, wurden ins Wasser gegeben. Keiner der Organismen zeigte ungewöhnliche Reaktionen - keine Auflösung, keine Verfärbung, kein Blubbern.
Das Wasser scheint nun frei von der zerstörerischen Wirkung zu sein.

Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Ursache des Phänomens in der Kombination der Algen und der Früchte lag. Durch die Zugabe von Branntkalk konnten diese Algen vollständig abgetötet werden, wodurch das Gleichgewicht des Sees offenbar wiederhergestellt wurde.
Der goldfruchttragende Baum auf der Insel blieb während des gesamten Prozesses unversehrt.
Wir empfehlen, das Gebiet weiterhin unter Beobachtung zu halten, um sicherzustellen, dass die Algen sich nicht erneut bilden.

Gezeichnet,
Elicia Solís
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