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Sonstiges Der dreijährige Krieg

#1
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Die folgenden Zeilen beschreiben Andrejs Erlebnis während des Krieges, sowohl auf dem Schlachtfeld, als auch fernab davon.

Die langen Gebirgszüge erstreckten sich, und der Mond beleuchtete ihre schneebedeckten Spitzen in einem kalten Licht. Ein Anblick der ihm noch nie zuvor zu Teil kam. Ein herrlicher Anblick. Ein Lichtstrahl legte sich über seine Gesichtshälfte und sorgte dafür dass er seinen Blick abwandte. Das Zelt, aus dem das Licht kam, war jenes von General Siedenhoff, er hielt den Vorhang auf, und verabschiedete sich gerade von einem Booten. Andrej trat zwei Schritte an die Szene heran, blieb dann aber stehen. Eine Zeit lang sprachen die beiden noch miteinander, bis der Boote dann ging und Siedenhoffs Blick auf ihn fiel. Dann wandte er den Blick ab, das einzige Zeichen welches Andrej bekam, war das fortwährende Aufhalten des Vorhanges. Mit entschlossenem Schritt ging er auf das Zelt zu und schlüpfte hinein. Kurz darauf vernahm man den Klang von Hufen, welche in der Ferne verstummten. Ein runder Tisch links an dem drei Stühle standen, dahinter auf dem Boden eine Kiste. In der Mitte hing eine Laterne von der Decke, die den ganzen Raum mit Licht erfüllte. Der General ging vor ihm vorbei zu dem Tisch, der rechts vor der Zeltwand stand. Auf diesem lag Pergament, darum herum lagen eine Laterne, sowie eine Feder, Tinte und ein Wachssiegel. Er setzte sich auf den Stuhl auf der anderen Seite, womit er wieder Andrej erblicken konnte. "Andrej Kreyde.. ", sprach er, während er nach der Feder griff, und ihre Spitze in die Tinte tunkte. "Ihr werdet von Eurer jetzigen Einheit abkommandiert und die Führung des 4. Kavallerieregiment der Herzlande übernehmen und die rechte Flanke des 2. Kornfaller Infanterieregiment unterstützen." Andrej stellte sich, mit der linken Hand auf dem Griff des Säbels, vor dem Tisch auf und beobachtet wie er mit der Feder über das Papier fährt. "Gernral Siedenhoff." Ergriff er nun das Wort. Dieser Blickte, mit einem verwunderten und gleichzeitig genervten Ausdruck im Gesicht, von dem Papier zu ihm auf. "Das wäre alles." Entgegnete er ihm. "Und nun geht schon!" Resigniert schüttelte er den Kopf und widmete sich wieder seinem Schriftstück. Peinlich berührt wendete Andrej sich ab und verschwand durch den Vorhang wieder nach draußen.

Es brauchte einen Augenblick bis er sich wieder an die Dunkelheit gewohnt hatte. Vom Hügel, auf dem der General sein Zelt aufgeschlagen hat sah er hinab ins Tal wo die Lagerfeuer, zwischen den Zelten der Soldaten, ihre letzte Glut ausbrannten. Dann schweifte sein Blick wieder hoch zu den Berggipfeln und dann versuchte er hinter sie zu sehen, dorthin, wo der Feind ist. Den ganzen Tag über schon war er in Aufregung, vor der Kommenden Schlacht, doch jetzt. Er konnte es nicht wirklich erklären, eine langsam, nagende Furcht suchte ihn Heim. Er dachte daran, dass er für sein Land in den Kampf zieht. Dass er Ehre und Ruhm ernten könne, stolz darauf sein kann, seine Heimat zu beschützen. Doch dann dachte er auch an die Berge, welche er zum ersten Mal erblickt und wie wenig er erst von Tasperin gesehen hat. Er stirbt und bewahrt eine Schönheit. Eine Schönheit jedoch, die er selbst jedoch nicht mehr zu Gesicht bekommen wird. "Warum?", flüsterte er zu sich selbst. Wodurch sich sein ungutes Gefühl nur noch verstärkte. Ein beklommenes Gefühl erhebte sich aus seiner Brust, seine rechte Hand griff nach ihr und grub sich leicht in seine Kleidung. Seine Augen wurden glasig und er blinzelte eine Träne weg. Schnell blickte er sich um, in der Sorge man würde ihn beobachten und seine Gedanken durchschauen, doch schien er niemandes Aufmerksamkeit zu haben. Hinter dem Zelt des Generals waren einige weitere aufgespannt. Daneben zwei höhere Offiziere, die sich bei den grasenden Pferden unterhielten. Kalter Schweiß ran über seine Stirn und ein Schmerz entsprang aus seinem Bauch. Mit verzogenem Gesicht trat er den Abstieg ins Tal an.

Dort angekommen ging er alleine zwischen den Zelten und den Feuerstellen hindurch. Aber auch wenn er jemanden begegnet wäre, hätte er es wohl nicht gemerkt, seine Gedanken nahmen seine völlige Aufmerksamkeit ein. Ohne auf seine Umgebung oder den Weg den er bestritt zu achten, fand er sich vor seinem Zelt wieder. Als sich sein Kopf den Stoffvorhängen näherte und er nur aus dem Augenwinkel das Hindernis auf sich zukommen sah, schlüpfte er aus der Tiefe seiner Unsicherheit und blieb stehen. Erneut wandte er sich um und besah sich seiner Umgebung, er war bei dem Lager der Kavalleristen angelangt. Er sah die weißen Zelte und die Pferde, jedoch keine andere Person. Nachdenklich griff er nach dem Stoff um einzutreten, dann packte ihn jedoch der Gedanke, dass er jetzt, mit diesen Gedanken, ohnehin nicht einschlafen könne. Er ging rüber zu seinem Pferd, welches jedoch schon in der Wiese lag und schlief. Furcht, Angst, Traue, Einsamkeit. Immer mehr schlechte Gefühle ergriffen von ihm Besitz. Seine beiden Hände umgriffen ihn selbst. Die frische kühle Luft, die er bis vor kurzem noch wohltuende genoß, verwandelte sich in eine Ummantelung, als ob der Tod seine Finger nach ihm ausstrecken würde. Sein Herz begann schneller zu schlagen und seine Finger begannen zu zittern. Das Geräusch vom Raschelnden Graß, kam gemeinsam mit der Briese auf und er blickte sich hektisch um. Seine Atmung wurde angespannt, und stoßartig ringte er nach Luft. Er schaffte es keinen klaren Gedanken zu fassen, weshalb er sich selbst auch nicht ermahnen konnte, sich zu beruhigen. Als die Angst ihn immer weiter übermannte, eilte er in schnellem Schritt zu seinem Zelt zurück, egal ob er schlafen kann oder nicht, in diesem Augenblick gab es ihm ein Gefühl von Sicherheit.

Er schritt durch den Vorhang und holte mehrmals tief Luft, seine eigene Umarmung löste sich und er legt eine Hand an seine Brust, die andere an seine Kehle. Nach und nach beruhigte er sich wieder und er machte sich Bettfertig. Doch als er dann im Bett lang, bestätigte sich seine Vermutung, noch lange, plagte er sich mit den Zweifeln die just aufgekommen waren, und hielten ihn davon ab Schlaf zu bekommen.
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#2
Der Lärm, welcher von draußen durch sämtliche Stoffwände ins Innere drang, riss Andrej aus seinem Schlaf. Ein heftiges Dröhnen plagte ihn und es fiel ihm schwer die Augen offen zu halten. Verwundert blickte er zu dem Sonnenschein der, durch die Öffnung, ins Zelt trat. Er fühlte sich so, als habe er sich gerade zu Schlaf gebettet. Dumpf klang der Lärm der draußen zu hören war und verstärkte seine Kopfschmerzen. Unter großen Anstrengungen richtete er sich auf, seine nackten Zehen griffen nach dem kühlen Gras. Er blickte sich in dem kleinen Zelt um und sah die Uniform gefaltet auf einem Stuhl. Die Stiefel davor auf dem Boden. Mit beiden Händen griff er an seinen Kopf und fuhr sich durchs Haar, wobei er tief Luft holte. Mit einem Mal erhob er sich und schritt zu seiner Kleidung rüber. Hinter dem Stuhl, an der Lehne, war sein Säbel angelehnt, auch hing der Gürtel in dem die Pistole steckte darüber. Er nahm sich die Zeit, seine Uniform fein-säuberlich anzuziehen. Nachdem er den Gürtel angelegt, und den Säbel befestigt hat blickte er prüfend an sich herab. Bei dem Anblick schöpfte er neue Kraft, mit der er nun entschlossen aus dem Zelt trat. Es war ein einziges Durcheinander. Vereinzelte Soldaten blickten sich fragend und verwirrt um. Andrejs vormaliges Regiment war schon angetreten, gerade kam er in die Versuchung vor sie heran zu treten und ihnen Befehle zu erteilen, als ein anderer Offizier ihm zuvor kam, und er sich so an den Befehl erinnerte, den er von General Siedenhoff bekommen hatte. "Alle Mann zu den Pferden!", rief der Offizier, und sofort setzten sich die Kavalleristen in Bewegung. Ein kurzes Gefühl von Eifersucht überkam ihn als er seine Männer unter dem Befehl jemand anderes sah, und sie einfach dem Befehl folge leisteten, im gleichen Augenblick jedoch dachte er daran dass dies so seine Richtigkeit habe. Dennoch, er versuchte mit sämtlicher Vernunft gegen das Gefühl anzukämpfen, doch ohne Erfolg. Um nicht länger den Anblick ertragen zu müssen, ging er los zu den Zelten, seines neu zugeteilten Regiments. Die strahlende Sonne erhitzte seinen Kopf, und die Schmerzen die ihn, schon seit dem er aufgestanden war, plagten, wurden noch unerträglicher.

Es fühlte sich für ihn wie ein langer Marsch an, als er an seinem Zielpunkt angelangte, sah er sich unter den Anwesenden um. Sie hatten alle ein gepflegtes Auftreten und um die Pferde wurde sich scheinbar gut gekümmert. Mit festem Schritt trat er an die Männer heran, welche miteinander in verschiedenen Gesprächen verstrickt waren. "Hergehört!", erhob Andrej seine Stimme. Die Männer unterbrachen ihr Tun, durch das laute Klingen der Worte und sahen zu ihm. "Ich bin Kavallerie-Offizier Kreyde. Jüngst befahl ich noch das 9. Kavallerie-Regiment Carviels, doch wurde ich Eurer Einheit zugeteilt." Seine Finger verschränkten sich hinter dem Rücken. Langsam begannen die Männer untereinander zu tuscheln und grinsen. Andrej suchte sich einen der Männer aus, und sprach ihn, aus der Distanz, direkt an. "Ihr da, erklärt Euch. Was soll dieser Aufruhr?" Der junge Mann bemühte sich um einen ernsten Ausdruck. Räuspernd nahm er auch eine stramme Haltung an, welche jedoch mit dem ersten Wort, dass er sprach sich wieder lockerte. "Offizier Kreyde! Wir wundern uns nur, wie Ihr uns, ohne Pferd in die Schlacht führen wollt." Nach dem er den Satz ausgesprochen hatte, wurde das Getuschel lauter und ein einstimmiges tiefes Lachen ging durch die Reihen. Einen Augenblick lang verfolg die drückende Hitze, und ein kalter Schauer, durch Scharm hervorgerufen, überkam ihn. Seine Stimme entsagte ihm und seine Beine wurden weich. Es brauchte einige Momente, bis er sich fassen konnte, doch während der Zeit, schienen er die Aufmerksamkeit des Regiments verloren zu haben. Fester umschloss eine Hand die andere und er holte tief Luft. "Sattelt die Pferde. Wenn ich zurück bin, will ich dass wir bereit sind um aufzubrechen." Sprach er, bekam aber kaum eine Reaktion zurück. Verbittert wandte er sich ab und nahm den gesamten Weg wieder auf sich.

Als er zurück kam war, zu seiner Verwunderung, das gesamte Regiment schon beritten. Anstelle der lockeren Stimmung von vorher, schienen sie fokussiert und ernst. Er selbst setzte sich auf und führte das Pferd ein Mal an der Front entlang. Zufrieden schwenkter er es um und griff die Zügel fester. "Also gut Männer!" Mit neuem Selbstvertrauen richtete er sich an die Reiter. "Unsere Aufgabe ist es das 2. Kornfaller Infanterieregiment zu unterstützen. Wir werden nicht die Initiative ergreifen, bis wir den Befehl dazu erhalten, also orientieren wir uns an ihnen." Kurz überschauter er die Reaktionen der Anwesenden. "Wir werden in einer Zweier-Kolonne ausrücken! Auf dem Schlachtfeld gehen wir in die Quadratformation über. Mir nach!" Mit diesen Worten verließ er das Lager, gefolgt von seinem Regiment, dass anfangs etwas durcheinander zum Weg ritt, doch nach und nach die gegebenen Formationen bildete.
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#3
Am Fluss angekommen bezogen die Truppen erste Stellungen, der Stab des Oberkommandierenden Siedenhoff zog auf einem der Hügel Position um das Feld besser überblicken zu können, die Truppen wurden zum Teil im Wald an der Straße und vor der Brücke positioniert. Die Kavallerie wurde ebenso am Hügel in Position gebracht. Keinen Augenblick zu früh trafen wir ein, denn die Armeen der Sorridianer waren schon zu erkennen. Bogenschützen von ihnen bezogen an den Seiten der Brücke Stellung und mehrere Regimenter ihrer Speerträger begannen damit die Brücke zu erobern. Die Armee welche uns gegenüberstand war der unseren ebenbürtig. Ein Großteil der erwarteten Truppen waren scheinbar nur Fehlinformationen gewesen. Die Spannung baute sich in Andrej auf, als ein Adjutant an seinem Regiment vorbei ritt und im Tal zu den Offizieren der Infanterie eilte. Der stetige Marsch der feindlichen Truppen war zu hören. Sein Herzt begann zu rasen, je lauter die Schritte hallten, umso schneller und stärker schlug es in seiner Brust. Nun war alles vorbereitet.
[Bild: YKuQCMf.png]
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#4
Von Seiner Position aus konnte Andrej die Brücke bis zum Anfang des Waldes, auf der anderen Seite sehen, aus dem mit bedrohlichem Klang, die Schritte der Sorridianer über das Feld schallte. Unwillkürlich packte er die Zügel fester und sah wie gebannt auf das Instrument, dass unsere Truppen mit den feindlichen verband. Die Pferde der Reiter schienen von der Szenerie unbeeindruckt, sie räkelten ihre Hälse und wiehernden immer wieder kurz. Der Adjutant verschwand unter dem Deckmantel des Waldes. Dann, erschien Er, der Feind, nach und nach taten sich die Soldaten auf und traten aus dem Gehölz hervor um die Brücke zu betreten. Ein gleichmäßiger Schritt, welcher weder von Eile, noch von Gemächlichkeit zeugte. Der tiefer dumpfe Klang der Schritte verschmolz sich mit dem, der Truppen, die das Holz der Brücke unter sich zum erbeben brachten. Für einen kurzen Moment erschauderte Andrej als er das Bild vor sich erblickte. Das rote Sonnenlicht überzog die Landschaft, fast wie Blut welcher den Boden und die Körper färbte. Reflexartig zog er an den Zügeln wodurch das Pferd einige Schritte zurück machte, davon durcheinander gebracht setzte sich das gesamte Reiter-Regiment in eine unordentliche Abfolge von Bewegungen. Die zuvor geordnete Formation, die einem Rechteck gleichte, hatte sich nun in einen unordentlichen Haufen verwandelt. Dieses Chaos riss ihn aus seiner Trance. Schnell blickte er sich um und brachte sein Tier unter Kontrolle. Er zog die Zügel mehrmals herum und wandte sich an den Rest der Kavallerie. "In Formation!", rief er, zog seinen Säbel und hob ihn über seinen Kopf um damit zu dirigieren. Es brauchte etwas, bis wieder eine Ordnung einkehrte, als Andrej sich wieder von seinen Männern abwandte um ins Tal hinab zu blicken, hatten die feindlichen Truppen schon das Ende der Brücke erreicht. Einige Rufe erschollen von den eigenen Truppen und ein dunkler Schleier baute sich über den beiden Bogenschützen-Regimentern auf, als sie ihre Pfeile abschossen. Dieser Schleier bewegte sich durch die Luft auf die Männer, die gerade die Brücke verließen, zu. Aufschreie waren zu vernehmen und das Fallen von kleinen Figuren war aus der Distanz zu erkennen. Kurz darauf setzten sich die beiden Fuß-Regimente in Bewegung. Hunderte von Stimmen verbanden sich zu einem einzigen Lauten Schrei, als die sorridianischen Truppen plötzlich von der Brücke stürmten. Im nächsten Augenblick entstand über den Truppen auf der anderen Flussseite, ebenso ein Schleier, jedoch um einiges größer als der, unserer eigenen Bogenschützen. Dieser bewegte sich schnell auf die drei Regimente zu, welche nun die heranstürmenden Truppen erwarteten. Aus der Entfernung konnte man es gerade so erkennen, wie plötzlich die Schilde gehoben wurden, und gleichzeitig das Licht der Morgenröte davon reflektiert wurde. Der Schleier verschlang die Kämpfer, doch kurz darauf war es auch wieder vorbei. Die heranstürmenden Soldaten des Königreichs senkten Ihre Speere und rannten bedrohlich auf die Schwertkämpfer zu, deren Schilde mit Pfeilen gespickt waren. Der einzelnen Reiter, welcher vorher zwischen den Bäumen verschwunden war, erschien genauso schnell wieder. Kurz wurde der Blick von Andrej auf ihn aufmerksam, doch mit einem lauten Klang von zusammenstoßendem Stahl und Holz blickte er wieder zu den Soldaten. Die Schlacht hat begonnen. 
[Bild: nCPWo2q.png]
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