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Tagebuch Famus Bergrecht - Abenteuer eines Landwirts

#1
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(( Bis ich mich an die IG Zeiten gewohnt habe, hier erstmal die OOC Zeiten, werden dann später noch geändert ))

8.5.2020 - Ankunft in Neu Corethon

Liebes Tagebuch. Ich halte hier mein Abenteuer in Schrift fest, da ich überzeugt bin, dass die nächsten Tage wohl sehr entscheidend für meinen zukünftigen Werdegang sein wird.

Nach einer langen Reise auf dem Schiff und einem guten Stück Fußweg erreichte ich die Stadt Neu Corethon.
Hier mag ich wohl dem Wunsch meiner Eltern nach kommen, eine bessere Zukunft für die Familie vorzubereiten und vielleicht selber eine Familie zu gründen. Auch wenn es in den Sternen geschrieben steht, ob ich sie jemals wieder sehen werde. Meine Brüder haben sich ebenso dazu aufgemacht, ihr Glück außerhalb Fallice zu finden.
Die Zustände in Fallice verschlimmern sich, und so treibt es reih um die Menschen in die benachbarten Länder. Doch diese Stadt, so wurde sich viel erzählt, sei der ideale Punkt für einen Neuanfang.

Nach der langen Reise blieben mir fast keine Habseligkeiten mehr. Nur mein Plüschtier "Isa" und ein bisschen verbliebene Wegzehrung begleiteten mich. Es ist ein Katzen Plüschtier genäht von meinen Eltern. Ich besitze es seit ich denken kann. Überwältigt von der Vielfalt der Stadt, versuchte ich vieles zu erkunden. Es war schon sehr verwirrend, es gab leider kaum Ausschilderungen für die wichtigen Gebäude. 
Die Wetterfronten wurden schlimmer und es regnete heftig auf mich herab. Irgendwo müsste ich einkehren, bevor ich im Regen vor Kraftlosigkeit zusammen breche.
Schließlich kehrte ich in einer Bibliothek ein. Um nicht als Schmarotzer ausgeschlossen zu werden, nahm ich noch ein paar Bücher an mich, klappte sie am Tisch auf und klappte ebenso dann energielos darauf zusammen. Ich schlief ein.

9.5.2020 - Frohes Gemüt unter eiserner Miene 

Es war kein guter Schlaf gewesen, doch war er sicher besser als wäre ich im Graben bei diesem alten Mann eingeschlafen. Ich habe es nicht einfach gehabt mich an dem Empfangspersonal vorbei zu schleichen. Meine Ehrlichkeit wiederstrebte es, nicht einfach zu fragen, wo ich hier eine Unterkunft finde. Aber es wäre mir zu peinlich gewesen mit zerknittertem Gesicht und womöglich auch noch schwarzen Buchstaben auf der Stirn, welche ich von dem feuchten Gesicht bekommen habe, als ich auf den Büchern einschlief. Das konnte ich nicht riskieren. 
Zum Glück war der Tresen nicht besetzt als ich die Treppe runter schlich und suchte weiter nach Menschen die mir Arbeit und Unterschlupf gewähren könnten.

Nachdem ich auch dann vor der Kirche des Priors fast die letzten Brote aus dem Reiseproviant aufgebraucht hatte, traf ich auf den Prior der Stadt. Herr Bonnington.
Er ist für einen Priester sehr aufgeschlossen, doch kann ich noch nicht ahnen welche Geheimnisse sich hinter der ruhigen Gestalt verbergen. Ich kann es fast erfühlen welche Abenteuer hier geschehen sind, als würden die Bauwerke, die Wege und die Menschen hier ihre Geschichte in den Rissen der Gemäuer, den Falten der Stirnen und Spalten der Straßen erzählen können. Ich war noch nicht bereit diese Eindrücke zu verarbeiten.

Ich stellte mich jedenfalls sehr dumm an, zu erklären was ich wollte. Ich redete von Ratshaus - gibt es nicht mehr. Magistrat? Nicht zuständig. Na gut, dann eben die Stadtmeisterei. Verwöhnt von der Wiege an bis zur ersten großen Reise meines Lebens, blieben mir diese Umzugslappalien erspart. Also gut, die Blamage von der Übernachtung in der Bücherei konnte ich noch kaschieren, aber nicht meine Naivität einfach so in eine Stadt unvorbereitet herum zu spazieren und hoffen auf die richtigen Menschen zu treffen. Doch traf ich die richtigen Menschen.

Nach einem kurzem Gespräch mit dem Prior war ein anderer Mann fast schleichend erschienen. Der Prior und der Herr grüßten sich und nickten sich zu. Verbergen die Herren etwas?
Er stellte sich vor. Herr Felix Eisermann. Ein sehr netter doch auch geheimnisvoller Mann. Er nahm sich mir und meiner Bitte an, eingebürgert zu werden. Prompt führte er mich in die Stadtmeisterei.
Auf dem Weg erzählte er mir von seinen vielen Ländereien, seinem Forschungsbetrieb und der Taverne. Aber dies tat er so beiläufig, als würde er es ohne Stolz tun. "Es ist eine einfache Einnahmequelle" versicherte er mir. Ich blieb neugierig, doch er sagte es wird alles zu seiner Zeit noch gezeigt werden. 

Wir erreichten die Stadtmeisterei. Ein seltsamer doch aufwendig gekleideter Mann mit langer Nase erschien. Er war sichtlich von meiner Anwesenheit genervt. Seine Haltung, sein Blick verunsicherten mich. Ich begann zu stottern und wurde nervös. Ich war nicht mehr fähig Geburtsort und Jahr aufzusagen, als wäre das Wissen mir entwendet worden mit dem ersten Fuß den ich auf diese Insel gesetzt habe.
Doch der größte Fauxpas stand mir noch bevor.

Ich hatte tatsächlich nicht genug Gulden für meine Bürgerurkunde! Nicht zu fassen meine Dummheit. Verlegen kramte ich in meinem Beutel, wissend, dass ich nicht ausreichend an mir hatte. Ich hätte mich ja auch vorher informieren können.
Herr Eisermann fragte mich prompt ob ich gut in der Landwirtschaft sei. Ich blickte ihn mit Freude erfüllt an, ahnend was wohl kommen möge. Er war ein Mann für gute Überraschungen. "Gut" sprach er, und zückte die drei Gulden hervor und bezahlte für mich. Kaum zu fassen, ich habe innerhalb weniger Minuten eine Bürger Urkunde, eine Arbeit und womöglich eine Unterkunft zugleich gefunden. Deyn mag mir wohl sehr gut gesinnt gewesen zu sein an diesem Tage! Der Stadtmeister war offensichtlich beeindruckt und drohte ihm schnippisch, die Pacht zu erhöhen.
Eisermann warf mir einen Blick zu und wandte sich dann dem Herrn wieder zu: "Ich sehe es eher als eine Investition"
Mir stieg die Röte ins Gesicht. Ich war blamiert und gerührt zugleich. Ich habe mich ausführlich bedankt.

Geheimnisvolle Unruhe

Als der Tag dämmerte, suchte ich nochmal nach Herrn Bonnington um mich über religiöse Angelegenheiten auszutauschen. Mein Glaube in Deyn war durch die Erziehung immer groß. Doch war ich mir unsicher wegen sillvanischer und sorridianischer Kirche. Feste wurden in Fallice nicht gerade oft gefeiert. Er lud mich in die Priorei ein und bot mir an meine Kleidung am Kamin zu trocknen. Es regnete fortwährend. Der Duft von Weihrauch erfüllte die Luft und ich sprach lange mit dem Priester. Ich war von der Atmosphäre der Räumlichkeiten so beeindruckt, dass es mir gar nicht so einfach fiel, mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Jedoch senkte er seine Stimme und empfahl mir, mich nicht alleine auf dem Land außer der Stadt herum zu treiben. Es sei gefährlich und ich soll mich nicht in waghalsige Abenteuer stürzen. Ich blickte ihn stutzig an. Ich hatte gehofft hier ein sicheres Leben beginnen zu können. Er gab mir noch die aktuelle Ausgabe des Leändischen Herolds mit auf den Weg. 

Der Schuft lacht im Luftschacht

So stapfte ich durch die Dunkelheit, auf den Weg zum Herrn Eisermann um dort mein Bett zu beziehen. Doch dann geschah etwas, was mein Leben und meinen Glauben für den Rest meines Lebens verändern würde.

Ich traf auf einen Muskelprotz dessen Name Pribislaw war. Im Regen unterhielten wir uns über Arbeit. Er lud mich auf ein Getränk bei sich zu hause ein. Wir machten uns auf den Weg. Dabei kamen wir an einer Ruine vorbei. Auf einem im Gebüsch überwachsenen Stein stand es eingemeißelt: Magiergilde
Dann horchte Pribislaw auf. Er sagte er hörte Schreie und Stöhnen aus der Ruine. Zuversichtlich steuerte auf die Ruine zu. In mir wiederstrebte sich alles. Gerade eben hatte mich noch der Priester davor angehalten, mich nicht in waghalsige Abenteuer zu stürzen. Stunden später befinde ich mich in der Gefahr vor der er mich eben noch warnte. "Das ist doch keine gute Idee, das sieht nicht gut aus!" Ich gestikulierte wild um irgendwie den Mann aufzuhalten weiter in die Tiefen der Ruine abzusteigen, doch konnte ich ihn nicht aufhalten. Ich musste ihn beschützen. Die Wache der Ruine stand regungslos da und reagierte nicht auf unsere Hilferufe.

In der Dunkelheit wurde trotz meiner Aufregung alle Geräusche viel deutlicher. Ich hörte Schwerter schlagen und Klingen fliegen. Jemand kämpfte da unten.
Es war die Garde Neu Corethons. Sie war im Rahmen eines Auftrags unterwegs die Schächte zu reinigen. Doch vor was denn? Sie empfahlen uns umzukehren, womit ich sofort einverstanden war. Jedoch schienen sie auch in der Patsche zu sitzen. Sie kamen nicht raus. Dann sah ich, wir waren auf einer Anhöhe über den Kämpfern. Mit einem Seil welches Pribislaw gefunden hat, versuchte er sie hinauf zu ziehen, jedoch ohne Erfolg. Dann entdeckte ich einen Hebel. Pribislaw bedeutete mir zu den Hebel zu betätigen. Jetzt konnte ich nichts mehr verlieren. Jetzt saß ich schon ganz tief im dampfenden Kuhdung. Plötzlich überkam mich eine Erleichterung. Ich fühlte mich mutig und ich drückte den schweren Hebel hinunter. Eine Tür öffnete sich. Mir stockte das Herz in der Brust. In der Dunkelheit erkannte ich ein Paar Augen die mich danken ansahen.

Wir machten uns auf den gemeinsamen Weg nach oben. Sein Name war Andrej Kreyde. Er war sehr dankbar, dass wir ihn gerettet haben, und ich war erleichtert wieder oben zu sein. Wir luden ihn ein mit zu Pribislaw abschließend etwas zu trinken. In der sehr engen Stube des Muskelprotzes machten wir es uns bequem so gut es ging. Pribislaw holte einen seiner besten Flaschen Wein. Er öffnete die Flasche und wir stießen auf das Überleben des Herrn Kreyde an! Müde dann fragte ich Pribislaw nach einer Bleibe für die Nacht. Ich wollte nicht nochmal in der Dunkelheit zu der Ruine zurück.
Wir verabschiedeten uns von Andrej und Pribislaw sagte mir anschließend: "So fröhlich und nett habe ich den noch nie erlebt. Sonst ist er immer etwas arrogant" Ich blickte ihm tief in die Augen und berührte ihn an der Schulter. "Mein lieber Pribislaw, Das sieht für mich aus wie der Beginn einer wunderschönen Freundschaft" und verabschiedete mich mit diesem Satz in mein Bett.

10.5.2020 - Ehrbare Arbeit

Ich wachte früh auf, packte meine Sachen und verabschiedete mich von Oskar. Pribislaw hatte mir ihn kurz vorgestellt als jemand der den Gouverneur entführt hat. Da habe ich ja auf etwas eingelassen mit diesem Herren ein Haus zu teilen für die Nacht. Ich wanderte zurück in die Stadt und machte dabei einen großen Bogen um die Ruinen der Magiergilde. Mich drängte es den Prior zu beichten, auf was ich mich eingelassen hatte. Doch war er nirgendwo aufzufinden. Die Garde weiß sicher was sie tut, doch weiß der Prior mit welchen Mächten es sich hier zu trägt? Ich sah ihm von Anfang an ins Gesicht geschrieben, dass er etwas verbirgt. Dass er weiß womit er es hier zu tun hat. Doch welche Mächte verbirgt der Prior wirklich? Er muss mehr sein als nur ein alter Gebetsbruder.

Ich rastete unter der alten Linde und dachte über all die Ereignisse der letzten Nacht. Ich hörte eine Stimme. "Löle! Hey du" Gedankenversunken merkte ich gar nicht, dass Pribislaw an mich ran getreten war. "Der Eisermann sucht dich, du solltest ihn auf der Pfeifferfarm aufsuchen" Ich erzählte kurz von meinen Bedenken, dass ich den Prior informieren soll. Ihm schien das gleichgültig zu sein. Für Pribislaw war die Welt heil und so lange er seiner Arbeit nachgehen konnte war er komplett. Nun gut, ich sollte wohl meiner Pflicht eher nachkommen, als irgendwelchen Gerüchten hinterher zu jagen. Auf der Farm fühlte ich mich sofort wie zu Hause. Weite Äcker, viele Tiere. Ich würde Herrn Eisermann nicht enttäuschen. Ich klopfte an die Tür des Bauernhauses. Er war sofort zur Stelle und zeigte mir die Ländereien, die Tierschlachtungsstätte, den Werkzeugschuppen und schließlich auch das Vieh. Ich blühte dort richtig auf und streichelte gleich eines der Hühner. Sie waren sehr zutraulich und eine der Ziegen schmiegte sich leicht an mich, mir mitteilend gestreichelt werden zu wollen.
Schließlich erhielt ich auch noch einen Schlüssel für alle Teile des Gebäudes um meiner Arbeit nachgehen zu können. Doch als wär das nicht schon genug, zeigte er mir auch noch die Taverne. Dieser Eisermann ist immer wieder gut für Überraschungen. Durch die Erfahrungen die ich gesammelt habe, auch ein bisschen die Familie mit Essen zu versorgen, wäre ich auch geeignet hier in seiner Taverne beim Ausschank zu helfen und die Zimmer an Fremde zu verkaufen. Er schien mir zu vertrauen. Mit einem weiterem Schlüsselbund im Beutel war ich nun bestens dafür vorbereitet hier Gäste zu empfangen.
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#2
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11.5.2020 - Gesellen wie Zwiebeln, vielschichtig aber zum Heulen

Liebes Tagebuch.

Als ich heute die Taverne so richtig schön von oben nach unten entstaubte und für Gäste vorbereitete, da traten auch schon die ersten ein. Teilweise mit Verwunderung aber auch mit Freude, dass jemand da ist die Taverne zu betreuen. So ganz habe ich nicht mit so einem Ansturm gleich am ersten Tag meines Dienstes gerechnet. Ich hätte am liebsten jeden einzeln kennen gelernt doch war ich sehr damit überfordert mich gleichzeitig auf die für mich komplett neue Umgebung mit Küche vorzubereiten, aber auch auf die Gespräche der Gäste einzugehen.

Ich lauschte den wildesten Geschichten, während ich da versuchte den Wünschen der Besucher gerecht zu werden.
Ich versuche die Gäste und deren Geschichten zuzuordnen.

Pribislaw - kennt man aus meinen vorigen Erzählungen, einige nennen ihn kurz "Szlof" oder sogar "Schloff". Es kam mir fast abwertend vor aber der junge Muskelprotz kommt damit ganz gut klar.

Wucherwurz - Hat für Teil des Klerus einen sehr saloppen Umgang mit seinen Mitbürgern. Ich wusste nicht recht wie ich ihm gegenüber treten soll. Ich achte den Prior und seine Gebetsbruder sehr, doch kann ich den Mann einfach nicht ernst nehmen. Er hat drei Kristallweizen auf die Rechnung des Priors schreiben lassen. Mehr Arbeit für mich, aber was solls. Habe ich schon wenigstens eine Gelegenheit den lieben Bonnington mit meinen Fragen zu durchlöchern. Sein Zitat des Tages? Vielleicht habe ich mich ja verhört, aber es kam etwas wie dieses aus dem Mund von Wucherwurz "Ja Schloff, wenn du nicht so einen haarigen Poppes hättest, würd ich dir glatt drauf patschen" Ich glaub ich kritzel das wieder aus dem Tagebuch. Bei dem Gedanken wird mir etwas schlecht. Vielleicht kann ich ja Herrn Wucherwurz vernünftig kennen lernen.

Soldatin Wagner - Eine sehr distanzierte Gestalt. Sie gab mir keine Chance sie näher kennen zu lernen und sie zeigte auch kein Interesse einen einfachen Wirt wie mich kennen zu lernen. Sie schien die meiste Zeit einfach nur beleidigt zu sein, über die Anmerkungen ihrer Gefolgsleute. Denn gefühlt war die halbe Garnison bei mir zu Gast!

Darion Brandt - Das war der zweite Gardist den ich aus der Patsche in der Ruine der Magiergilde raus geholfen habe. Er bedankte sich nochmal bei mir. Ein sympathischer Kerl! Ich würde ihn sehr gerne näher kennen lernen, doch hat sich das in dem Getummel leider nicht ergeben.

Hakun - ein seltsamer Kerl. Läuft ebenso wie Pribislaw meistens oben ohne herum. Einige fanden das lustigerweise nur bei Hakun störend. Er scheint magische Fähigkeiten zu besitzen, zumindest habe ich das überhört.  Hakun schien wohl sowas wie ein Auftragnehmer der Kartographengilde zu sein, welcher aber die Unterstützung der Garnison nicht genießt. Also musste er selber für seinen Medikus bezahlen.

Chilaili - Ich habe sie nur flüchtig kennen gelernt, nach einem Wasser verschwindete sie auch wieder. Eine schöne Frau ist sie schon.
Doch nun zu meiner liebsten Erscheinung des tages.

Oberwachtmann, nein... Oberwachtmeister Kynes! - Eine stattliche Figur, ein Gesicht, als hätte es schon den Weltuntergang gesehen und sich alleine dann wieder raus gekämpft. Auch wenn die Wachmänner alle verschiedener Natur und Einstellung waren, eines hatten die Gardisten alle gemeinsam. Sie hassten Kreyde. Da hab ich mir wohl wieder die richtigen Freunde ausgesucht! Ich habe echt ein Gespür mich in den Schlamassel zu bringen. Doch ich kam gar nicht dazu viel darüber zu erzählen. Kynes blickte mich mit seinem strengen doch sehr vertrauenswürdigen Blick an. Er bedeutete mir aus meiner Vergangenheit zu erzählen. Ich fühlte mich gerührt, dass gerade dieser hohe Besuch sich für mich als einfachen Mitbürger zu interessieren schien. Ich erzählte ihm mit gesenktem Haupt aus meiner Zeit in Fallice. Dass ich mehr oder weniger flüchten musste, sonst hätten meine Eltern mich wohl noch ganz versteuern müssen, sodass ich in der Rüstungsfabrik hätte arbeiten müssen und nicht am Land bei meinen Eltern. Doch erzählte ich Kynes von meiner Einstellung, von welchem Schlag ich war und welche Erziehung ich genossen habe. Ich war fest entschlossen dem Land und seinen Bürgern zu helfen, damit ihnen das Schicksal aus meiner Heimat erspart bleiben würden. Er erzählte mir, wie viel ich als Bürger Tasperins bewirken kann. Dass ich dieses besondere Recht nutzen kann, um die Zukunft des Landes zu formen. Es kam mir sehr kühn vor, was er da erzählte. Er war jedenfalls von sich und auch von mir überzeugt.
Er erzählte dann auch noch von Kessler und den Gefahren die die Kartographengilde unnötig seinen Auftragnehmern aussetzt.
Sein Zitat des Tages: "So wie es aussieht, dauert es wohl nicht lange bis jeder Bürger eine Waffe führen wird"
Der Gedanke, die Pfeifferfarm in der Nähe der Magierruine zu betreiben machte mir große Sorgen. Ich werde sicher schon etwas im Werkzeugschuppen finden um mich zu verteidigen, und sei es nur eine Axt oder eine Hacke. Kynes versicherte mir, dass alle Nester in der Ruine beseitigt worden sind. Ich muss dringend Eisermann von dem erzählen was ich da aufgeschnappt habe.

Der Abend neigte sich dem Ende und ich schloss die Taverne zu. Ich habe mich gar nicht so blöd angestellt wie ich anfangs Angst davor hatte. Ich konnte auf mich stolz sein, und wenn ich so den Ertrag des Abends ansehe, kann das Herr Eisermann auch auf mich sein.
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#3
12.5.2020 - Schnarchermann

*Eine Aufgabenliste gekritzelt zusammen mit ein paar Eindrücken*

Ich kann nicht schlafen. Die Worte von Oberwachtmeister Kynes, die Erlebnisse mit Pribislaw hielten mich wach. Und jetzt kann ich nicht mehr einschlafen weil der Eisermann im Nachbarzimmer schnarcht. Immer wieder führe ich mir vor Augen was denn passieren mag, wenn ich von diesen Monstern aus der Tiefe angegriffen werden würde. Wehrlos, mitten in der Nacht. Oder sie verwüsten die Ländereien der Pfeiffermann Farm. das wäre verheerend!
Wenn wir schon vom Heer sprechen. Ich muss Kynes aufsuchen, seine Ausstrahlung hat etwas ganz besonderes, die mich hoffen lässt, dass er mich genauso gutmütig aufnimmt wie Herr Eisermann. Hier ist mein Fahrplan, um meine Fertigkeiten zu verbessern und meine Sinne zu schärfen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Persönliche Aufgabenliste
☐ Den Prior Bonnington aufsuchen um zu philosophieren und damit meinen Werdegang zu bestimmen
☐ Oberwachtmeister Kynes fragen, ob er mir wenigstens die notwendigsten Griffe und Kniffe in einem möglichen Kampf beibringen könnte
☐ Informieren ob eine leichte Lederrüstung zum eigenen Schutz angefertigt werden kann
☐ Den Werkzeugschuppen im Pfeiffermann Hof auf mögliche Waffen für den Notfall prüfen

Geschäftliche Aufgabenliste
☐ Den Prior den Bewirtungsbeleg für Wucherwurz bringen und bezahlen lassen
☐ Eine Kiste für Schafserzeugnisse wie Wolle vorbereiten
☐ Herrn Eisermann wegen der Preise des Montebrillozimmers fragen, welches ich an Seehoff gegeben habe für die Übernachtung
☐ Herrn Eisermann fragen, was er davon halten würde, eine vernünftige Speisekarte anzufertigen und dann kopieren zu lassen, ich hab da schon ein paar Ideen
☐ Vorgreifend auf vorige Aufgabe - einen Buchbinder aufsuchen, die Preise am Marktplatz sind doch etwas zu teuer

Jetzt wo die Gedanken draußen und festgehalten sind, kann ich wieder versuchen zu schlafen. Ich habe in den ersten Tagen aber auch so vieles positives erfahren. Ich halte an Deyn fest, mich weiter so gut zu leiten.
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#4
14.5.2020 - Lichtblicke in dunklen Zeiten

[Bild: MjYAxrC.png]
((etwas passendes Kommerz Mittelalter für euch Tongue, aber gleichzeitig lesen und zuhören wird schwierig, am besten macht ihr das separat ))

Die Taverne blieb heute geschlossen, dafür erledigte ich eine sehr wichtige Angelegenheit mit dem Prior. Herrn Bonnington.
Bei meinem Gott, nicht einmal die Gebetsbrüder aus meinem eigenen Lande haben sich so sehr um mich gekümmert wie der Prior Neu Corethons. Seine sanftmütige Stimme und sein ruhiges Gemüt laden zum Erzählen und zum Weinen ein. Ich begleitete ihn auf den Friedhof, denn er wollte den Toten zu ehren Blumen aufs Grab setzen. Es ist seltsam, über einen eigenen Grabstein nachzudenken und was darauf wohl stünde. "Famus, er war ein Wirt". Als geselliger Mensch wollte ich nicht als einfacher Bauersmann in Erinnerung bleiben. Ich teilte dem Priester mein mulmiges Gefühl mit. Er bedeutete mir zu folgen und führte mich an einen Grabstein am höchsten Punkt des Friedhofs. Er zeigte mir den Stein des Wirts der vor mir hier die Taverne betreut hatte. Sein Name war Barnados. "Unser fetter Freund" Ich musste dabei, halb lachend halb weinend, an mein eigenes Schicksal denken. Ich war tief berührt. Um auch den letzten schweren Stein meines Herzens loszuwerden, ergriff ich die Möglichkeit um dem Prior auch mein Geheimnis aus den Schächten bei der Magierakademie anzuvertrauen. Ich zitterte und erzählte auf dem Friedhof von meinem Abenteuer mit Pribislaw. Er hörte sorgfältig zu und lud mich kurzerhand in die Priorei ein. Denn ein Friedhof sei kein Ort für so aufrührende Geschichten. Die Priorei.. Mein Lieblingsplatz auf Neu Corethon. Er sagte mir, wenn man bereits so tief drinn steckt, ist es wohl besser man kennt den Schrecken und kann ihn einen Namen geben. Kreaturen Skrettjahs. Wir setzten uns vor den Kamin, auf einem Tablet brachte der Herr etwas Lebkuchen und ein Getränk. Auch reichte er mir einen Bericht. Dieser erzählte von einem Vorfall in den Minenschächten, auch Nahe der Stadt. Es kam mir alles so bekannt vor verglichen mit dem kürzlichen Vorfall. Nachdem sich meine Aufgewühltheit beruhigt hatte, sprachen wir noch ein wenig darüber, dass er sich sehr darüber freut hier wieder die Taverne im neuen Licht zu sehen. Er bat mich etwas scherzend darum, Pilzsuppe mit in die Speisekarte aufzunehmen. Ich nehme ihn beim Wort. 
Dabei fiel mir ein, dass da noch eine Rechnung zu begleichen war. Ich zeigte ihm die Rechnung des Zechprellers Korbinian Wucherwurz. Er lachte gutmütig und gab mir darauf gleich die paar Münzen für die Biere.

Beseelt verließ ich die Priorei. Es regnete draußen, den hatte ich vor Fröhlichkeit ganz vergessen. Ich zog die Jacke enger zusammen und winkte noch einmal dem Prior zu. So langsam lerne ich auch etwas über die heiligen Zwölf, die der Prior fast beiläufig immer wieder erwähnt. Revan, Renbold.. Ich höre diese Namen immer wieder. In meiner Heimat in Fallice wurde ich größtenteils sorridianisch erzogen, doch erschienen mir die Werte der silvanischen Kirche viel schöner und lautmalerischer. Frohen Mutes ging ich meiner Wege richtung Taverne.

Auf dem Weg traf ich noch auf Pribislaw, welcher an einem Gewächshaus für die Priorei arbeitete, wie er mir stolz verkündete. Auch sagte er mir, dass er dafür sorgen wird, die Löcher der Magierakademie zu stopfen, damit keine Geschöpfe Skrettjahs an die Oberfläche dringen könnten. "Sehr gut" lobte ich ihn. Da war dann auch noch Korbinian Wucherwurz anzutreffen. Ich entschuldigte mich für das Fluchen letztes Mal aus der Taverne, und sagte dass wir uns wohl auf dem falschen Fuß kennen gelernt haben. Der Wucherwurz scheint das gar nicht mitbekommen zu haben und beschwichtigte mich "Ois guad"
Er betete mich darum, bei der Apfelernte zu helfen. Ich ergriff das als gute Möglichkeit um auch ihn näher kennen zu lernen.

Aufruhr am Hafen

Auf dem Hafengebiet herrschte Aufruhr. Es regnete auf alle hinab, doch schien sie das nicht zu stören um die ganze Aufmerksamkeit auf das Wasser zu richten. Ein großes Schiff rückte heute aus dem Horizont näher und näher und ist nun angekommen. Mit großen blau weiß gestreiften Segeln und Verzierungen war das Schiff schon ein Wunderwerk der Baukunst.
Zu vielen drängten die Menschen sich an den Hafen um es zu begutachten. Der schwere Regen störte die anwesenden kaum, ihnen war nur ihre Verwunderung ins Gesicht geschrieben.
Korbinian Wucherwurz zeigte sich besorgt, dass das kein gutes Zeichen sein kann. Abgelenkt von den Verzierungen, ohne das Schiff am Rumpf näher zu mustern, versuchte ich ihn zu beruhigen. Es kann doch auch nur ein einfacher Transporter sein. Darauf wies er mich hin, dass ein Kriegsschiff bestückt mit vielerlei Kanonen wohl keine geschäftlichen Absichten haben würde. Jetzt blickte ich doch nochmal genauer hin und ich erschrak. Ich fragte mich, ob die Garde wieder einmal etwas damit zu tun hat und was wohl die Absichten wären. So kurz vor dem Werksfest, ist es wohl echt fraglich welche Absichten die Besatzung des Schiffes hätte. Ich betete zu Deyn, dass alles in Ordnung bleiben würde. Ich ging an die Taverne um nach dem Rechten zu sehen, und tatsächlich hat mich mein mulmiges Gefühl nicht getäuscht. Da standen bereits einige Männer der Garde darin und gestikulierten wild, als würden sie sich auf einen Kampf vorbereiten. Ich konnte nicht ahnen was sie da besprochen haben, doch hätte ich es sehr gerne gewusst. Ich erkannte die Gesichter alle. Brandt, Kreyde und Oberwachtmeister Kynes. Das einzige was ich verstehen konnte, war als der Oberwachtmeister dem Kreyde zu rief: "Ja Kreyde. Jetzt!" Er fuhr ihn an und er begann in dem Regen sich zusammen mit der schweren Rüstung durch den Regen zu schleppen. Ich war kurz davor, ihn in den Schutz zu nehmen, hatte er sich letztens noch bei Pribislaw und bei mir so nett angestellt. Doch wollte ich mich keinesfalls in die Angelegenheiten der Garde einmischen. Oder wollte ich es doch? Ich war neugierig, doch verrieten mir die aus der Garde nichts. Da bin ich wohl falsch an die Sache herangegangen. Sehr mysteriös die Herren aus der Garnison.

Etwas geknickt, dass ich nicht erfahren konnte worum es denn geht, blickte ich ihnen nach und fluchte. "Bei dem Sauwetter wird wohl sowieso keiner in die Taverne kommen wollen" Und ein großer Teil potentieller Kundschaft machte sich gerade aus dem Staub. Was solls, dachte ich bei mir. Nahm ein Pils aus dem Keller mit und ging damit zurück zu Pribislaw.

Der schuftete noch immer am Bau des Gewächshauses. Ich rief ihm zu "Guter Mann, macht mal Pause, ich hab was gutes mitgebracht" Ich reichte ihm das Bier und stieß mit ihm mit meiner eigenen Flasche an. Er freute sich wohl offensichtlich über das Bier, und wir tratschten noch eine gute Weile, bis der Abend dämmerte.
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#5
15.5.2020 - Das Fest des Heiligen Revan

Heute soll ein Tag des Wettbewerbs und Ehrung des heiligen Revans sein. Für mich als sorridianisch erzogener Fallicianer musste ich mich erst einmal einlesen. Doch gab die heilige Messe guten Aufschluss darüber, welche Werte der heilige Revan vertritt.
Ich habe mich in so vielen Punkten bestätigt gefühlt. Die Messe war herrlich. Es waren fast alle aus der Stadt da und beteten gemeinsam. Ordensbruder Rhys Morgan hielt sie, begleitet von einem aufregenden Orgelsolo. Alle schienen sich wohl zu fühlen, nur Chilaili blickte oft Gedankenversunken dahin und flüsterte oft zu mir, wofür wir von Herrn Eisermann einige böse Blicke ernteten. Sie scheinte offensichtlich nicht mit dem einverstanden zu sein, was der Glaubensbruder vortragte. Ich wünschte es hätte sie genauso berührt wie mich. Es gab noch kleine Reibereien zwischen einer seltsam gekleideten Frau, die ebenso eine alte Hexe hätte sein können und einer anderen ebenso aussehenden Dame. Doch mich interessierte deren Gegrummel nicht, und ich lies mich beseelt in den Stuhl sinken, während ich mitbetete.

   


Nach der Messe suchten sich alle zusammen in Grüppchen, und ich wusste nicht so recht zu welcher ich wohl gehören mag. Ich stand einfach blöd da und fühlte mich etwas alleine. Den Blick von einigen Bekannten suchend, lief ich von Gruppe zu Gruppe um irgendwie teil zu haben, doch suchte man nicht meinen Blick und ich stand lange alleine da.
Es dauert wohl noch ein wenig, bis ich auch die Herzen der Mitbürger gewinne. In meinem Kopf spielten meine sozialen Ängste mir mal wieder einen Streich und ich versuchte die Fassung zu wahren.

Zusammen mit Korbinian Wucherwurz gingen wir vom Prioreishügel hinunter zu den Festspielen, wo ich aufmerksam den Ausführungen des Priors lauschte.
Wir sollten Material aus Verstecken suchen, zusammentragen und so eine Statue zu Ehren des heiligen Revan erbauen. Meine Mitspieler waren Soldatin Wagner, Darion Brandt und eine der weiß gekleideten - wie eine magisch aussehende - Frau.
Wir entschieden uns schnell den Heiligen im Stil eines Bauerns zu gestalten. Mit einer Heugabel und seinen treuen Begleitern einem Schaf und einem Schwein.
Wie Zahnräder griffen wir ineinander und jeder tat sein übriges. Es schien wohl, als wäre ich der Einzige mit etwas Bauerfahrung zu sein, so baute ich schnell ein Podest aus Heu und Beine aus Holzstämmen. Nach nur dreißig Minuten mussten wir fertig sein. Als ich auch die letzten Locken aus wolle filzte und der Figur aufsetzte, da tönte auch schon die Glocke als Schlusssignal. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und trat zur Seite. Als ich dann vor unserem Werk stand, sah ich stolz auf das erbaute Werk. Wie durch Zufall erinnerte die Statue mich schon ein wenig an mich, was die Statur und Haare anging. Doch viel wichtiger war, dass sich unsere Arbeit in dem Werke wiederspiegelte, und so auch unser Können und unsere Leidenschaften.

   

Die Preisverleihung begann und ich lauschte gespannt wer wohl welchen Platz errungen hat.
Als 3. Platz erreichte es eine Statue im Zeichen des harten Handwerks der Schmiede. Ein Wasserrad mit Schlaghammer. Sehr kreativ!
Als 2. Platz erhielt die Gruppe mit einer ähnlichen Idee wie wir. Die Figur erinnerte mich sehr an einen Klempner der in unserer Stadt die Kanalisationen gerichtet und gewartet hat. Guter Junge und eine sehr interessante Statue.
Somit gehörte uns der 1. Platz! Wir haben es geschafft! Ich war sehr stolz auf unser Werk und es gab mir auch eine Möglichkeit die Menschen besser kennen zu lernen.
Ich erhielt eine Trophäe welche ich mir später meinen Raum zieren würde.

Abschließend erzählte ich noch Eisermann von meinen tollen Erlebnissen und lernte noch den Ordensbruder Rhys etwas näher kennen. Zusammen mit einem aufgeweckten Mädchen bildeten sie die Gruppe welche das Forscherhaus betreibt.
Für mich eine optimale Gegebenheit auch Teil des Abenteuers des Forschens zu werden. Wir plauderten noch bis spät in die Nacht und hatten großen Spaß über das Fest zu sprechen.
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#6
20.5.2020 - Gedankengut und Weltliches

Ich habe heute wieder die Taverne betreut und hatte dabei die Gelegenheit ein paar der Mitbürger etwas näher kennen zu lernen. Ein geheimnisvoller Mann, Hakun war sein Name, hatte sich recht wortlos gesetzt und nach einem Bier gebeten. Prompt habe ich ihm ein Kristallweizen gezapft und hingestellt und musterte ihn unauffällig. Er hatte so etwas was man wie eine Aura nennen könnte. Pribislaw kam wie immer schweißgebadet von der Arbeit in die Taverne und setzte sich an den Tresen dazu. Ich störte mich nicht daran, bekannte Gesellschaft war mir lieber als keine. Zu allem Übel jedoch wollte er auch nichts bestellen. Er erklärte mir offenkundig, dass er den Eisermann nicht unterstützen würde "Das Geld geht ja sowieso gleich in Eisermanns Rachen, das mach ich nicht" Er ist nur wegen mir in die Taverne gekommen, das rührte mich. Er ist schon ein liebenswerter Kerl. Pribislaw führte seine Anfeindungen meinem Meister gegenüber noch weiter aus. Er soll wohl an den neuen Landwirt die Samen für die Erstsaat wohl sehr teuer verkauft haben wollen. Der Eisermann ist wahrlich mehr ein Geschäftsmann als ein Landwirt. Nicht so wie ich es von den Nachbarn aus Fallice kenne, die sich stets und speziell in der Not unter die Arme griffen. Hier in Neu Corethon war beinharter Wettkampf angesagt. Die Garnison gegen den Solaner Orden, Landwirt gegen Landwirt und alle Handwerker überhaupt gegeneinander. Mein Glaube daran, mit Neu Corethon die richtige Wahl getroffen zu haben schwindete. Ich wollte doch reisen um zu helfen, nicht um um Weltliches Gut zu streiten. Geld spielte in meiner Heimat keine große Rolle. Mag ich wohl endlich erwachsen geworden sein und stehe jetzt vor der harten Realität? Was schreibe ich in einem Brief an meine Eltern, wenn ich doch noch so voller Frohmut und Selbstbewusstsein mich auf machte zu den neuen Inseln zu reisen. Eisermann war in aller Munde, doch nicht als gutmütig und gütig wie ich ihn kennen lernte. Die Leute warnten mich stets davor nicht Opfer seiner gewieften Geschäftswesens zu werden.

Die beiden munterten mich auf. Hakun wurde etwas sentimental. Er sprach auch über seine Familie die er zurückgelassen hatte, nach der er sich sehnte. Ich schenkte Pribislaw und mir ein kleines Bier ein um auf die Familie anzustoßen. In mir klärte sich meine missmutige Stimmung auf. Ich habe hier Freunde gefunden, und das ist wohl das wichtigste an der ganzen Sache. So schön es auch war, so schnell hatte sich auch Pribislaw verabschiedet. Er drückte mir noch ein paar Silberlinge in die Hand und bat mich es für mich zu behalten, und nicht in die Tavernenkasse zu geben. Diese Freunde bringen mich echt in Gewissenskonflikte was meinen Arbeitgeber angeht.
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#7
28.05.2020 - Verzaubert

Ich musste in letzter Zeit vermehrt an Chilaili denken. Ich habe sie nur einmal getroffen, aber sie scheint ein so liebes Mädchen zu sein, auch wenn sie immer wieder in Ärger verstrickt ist.
In der heiligen Messe zu Ehren des heiligen Revan haben ihr die Leute immer wieder böse Blicke zugeworfen. Nur ich schien sie verständnisvoll in mein Herz geschlossen zu haben. Irgendwas scheint die Dame jedenfalls zu verstecken, unter dieser Fassade von Verspieltheit und ihrem ungestümen aber sanften Wesen. Ich werde es in Erfahrung bringen. Ich habe ihr jedenfalls meine bedingungslose Hilfe versprochen, denn sie klärte mich heute über etwas auf, was mein Weltbild erschütterte.

[Bild: MjYAxrC.png]
(( Schönes Musikvideo, passend zur Situation um Pribislaw ))

Pribislaw Pfeiffer ist tot

Die Leute können sagen was sie wollen. Ich weiß, dass sich unter dem was wie ein kleingeistiger Bauarbeiter für andere schien, sich ein großer Reichtum an Ideen und Weltanschauungen verbarg, den man nicht in Worte hätte fassen können. Man merkte es Pribislaw einfach nur nicht an. Ich war wohl einer der wenigen, die ihn wohl wirklich ernst genommen haben. Er war einer der ersten Bewohner dieser gottverdammten Insel den ich als Freund hätte bezeichnen können. Gerne hätte ich noch viele weitere Abenteuer mit ihm erlebt. Ich kenne nur stückweise die Geschichte darum, wie er sich in dieses Monster verwandelte. Meine Gefühle könnten nicht gemischter sein. Die Schwarzmagier haben in Fallice dafür gesorgt, dass ich flüchten musste. Doch hätte ich nie erahnt, dass sie unter uns auch hier in Neu Corethon weilten. Sie könnten Nachbarn sein, oder sich sogar als Mitarbeiter oder gar Freunde verstecken. Ich denke es lichtet sich für mich ein neues Ziel.  Ich muss mehr über die Verantwortlichen des Bürgerkriegs herausfinden. Ich möchte nicht nur den Gerüchten glauben die man sich in Fallice erzählt. Ich möchte dem Schrecken einen Namen und ein Gesicht geben können. Denn nur so, so habe ich es vom lieben Prior Bonnington gelernt, kann ich es auch besiegen.

Fernöstliche mysteriöse Dame

Ich habe heute ein neues Gesicht kennen gelernt in der Stadt. Ihr Name ist, nunja ich würde sagen fast unaussprechlich. Deswegen nenne ich sie einfach nur Kasmina. Ich konnte aus der Taverne viele ihrer Gespräche belauschen und musste dabei oft den Kopf schütteln. Ich hielt sie erst für eine Händlerin. Denn sie hat jedem Menschen den sie auf der Straße begegnet ist einen Keks andrehen wollen. Als sie dann in die Taverne eintrat, da hatte ich die Gelegenheit sie persönlich kennen zu lernen. Sie ist sehr zierlich gebaut, doch kann man ihr das wilde Gefilde von Al'bastra in ihrem Gesicht und an der Kleidung ansehen. Sie ist freundlich doch auch irgendwie erhaben. Sie möchte jedenfalls wie eine Adelige behandelt werden, aber sie hat einen gewissen Charme, der einem es einfach nicht erlaubt anders zu handeln. Langsam füllte sich die Taverne mit weiteren Damen. Darunter auch Eleonora de Graments und Chilaili. Alle haben heute Apfelmost bestellt, das scheint wohl gerade sehr angesagt zu sein.
Ich kann Eleonora einfach nicht einschätzen. Ihre Aussprache und ständiges Lächeln macht es schwierig was sie wirklich meint. Dadurch, dass sie mit Eisermann das Forschungsinstitut betreibt, versuchte ich mein Glück über meine Arbeit und mein Verhältnis zu meinem Arbeitgeber Eisermann zu sprechen. Ich habe mein Herz ausgeschüttet, dass er mich leider recht wenig zur Brust nimmt und recht wenig mit mir spricht. Dabei wohnen wir im selben Haus! Sie sagte mir nur, ich sollte mich wohl besser anstrengen. Das war dann wohl eine Fehlanzeige.
Nun gibt es keinen Weg daran vorbei Eisermann mit meiner Gefühlswelt zu konfrontieren.
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#8
01.06.2020 - Doch kein so ein schlechter Kerl

Heute war ein schöner Tag! Mit großer Ausdauer konnte ich bei der Ernte dem Eisermann meinen ganzen Ehrgeiz demonstrieren. Von der beginnenden Sommer Sonne in Schweiß gebadet, machte ich mich ran und stellte die Leiter bei den Obstbäumen auf und pflückte Äpfel und Birnen. In mühseliger Kleinarbeit habe ich die Paprika Stauden durchwühlt und Paprikas in bunter Vielfalt am Stengel sorgfältig abgebrochen und eingesammelt. Zwischendurch löschte ich meinen Durst mit Bier, welches mir der Eisermann zur Stärkung hingestellt hat. Es zeigte sich langsam wieder die Fürsorge und Güte, ganz so wie ich ihn kennen gelernt habe. Vielleicht war er einfach zu beschäftigt die letzten Tage, um sich großartig mit mir zu befassen. Es sei ihm verziehen. Ich hege jedenfalls keinen Groll mehr, vor allem nachdem ich für meine Mühen gut entlohnt wurde. Ich schien mir Anerkennung verschafft zu haben. Eisermann bat mich weiter diese Motivation aufrecht zu erhalten.

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(( Wenn der Eisermann den Famus mit Chilaili erwischt...  ))

Wo die Liebe hin fällt

Dann habe ich noch Chilaili auf dem anderen Hof aufgesucht, um zu sehen wie ihr es bei der Ernte erging. Sie scheint sehr einsam zu sein mit ihrem Handwerk, so gesellte ich mich zu ihr um sie wenigstens davon abzulenken, dass sie alleine arbeitet. Es schien funktioniert zu haben! Wir beide lachten herzlich über die vergangenen Tage. Sie schien sich mir gegenüber bei jedem Treffen ein wenig mehr zu öffnen und ihre Traurigkeit wich einem strahlendem Lächeln. Meine Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit schien sie jedoch oft verlegen wirken zu lassen. Dann sagte sie etwas, was ich nicht mal mir in meinem verspielten Kopf ausmalen hätte können. "Famus, wenn ich 10 Jahre jünger wäre, dann würde ich mich glatt in dich verlieben" Mir stieg die Röte sichtlich ins Gesicht. Bevor ich etwas darauf sagen konnte, raufte sie mir dir Haare und lenkte das Thema wieder auf die Ernte. In diesen wenigen Sekunden rasten dutzende Gedanken durch meinen Kopf.. Was empfinde ich für sie? Kenne ich sie gut genug? Spielt sie ein Spiel mit mir? Habe ich mich verletzlich gemacht? Was würde Eisermann von mir halten, wenn er weiß, dass ich mit Chilaili so viel Zeit verbringe? Mir haben die Mädchen vom Nachbarshof in meiner Heimat oft verheißungsvolle Blicke zugeworfen, doch war ich zu verliebt in die Arbeit um diese Gefühle erforschen zu wollen. Doch jetzt steh ich erneut vor Entscheidungen. Vielleicht werde ich mich weiter auf den Wellen der Emotionen treiben lassen, egal wohin mich der Wind trägt, bislang hat er mich immer in die richtige Richtung gelenkt. So lange kein Sturm aufbrodelt, kann ich mich entspannt zurück lehnen und einfach ich selbst sein. So mach ich das!

Die Ruhe vor dem Sturm

Es ist nun ungefähr ein Monat her, dass ich hier in Neu Corethon angekommen bin. Es wird Zeit, dass ich meinen Eltern schreibe. Aus gegebenem Anlass, dass mein reger Verdacht der Infiltrierung der Schwarzmagier auch hier in Neu Corethon mehr und mehr zu nimmt, schreibe ich meinen Eltern diese Zeilen.

*Auf einer ausgerissenen, leicht zerknitterten Tagebuch Seite verfasst*
Zitat:Lieber Vater, liebe Mutter.

Sehr schön ist es hier in Neu Corethon.
Chancen tun sich hier auf, es ist kaum zu glauben! 
Habgierig habe ich noch die Regierung aus Fallice in Erinnerung, doch hier wurde ich geradezu liebevoll aufgenommen und eingegliedert.
Wie es scheint, ist die Landwirtschaft hier auch ganz groß angesiedelt. Ich fühle mich fast wie zu Hause, nur dass ich mich in der Stadt manchmal noch immer verlaufe. Am Dorf lebt es sich schon gemütlicher und man kennt jeden.
Auch wenn der Hof, auf dem ich arbeite, bei weitem nicht so schön ist wie der der Heimat, so habe ich doch mein Katzenplüschtier bei mir, welches mich jede Nacht vor dem Einschlafen in die Heimat zurück erinnern lässt.
Rasch habe ich auch mit dem Prior der Stadt Freundschaft geschlossen. Er ist ein sehr liebenswerter Mensch und hat auch schon viel erlebt, das sieht man ihm an!
Zahlreich sind die neuen Bräuche die ich durch die silvanische Kirche kennen lerne.
Monatlich werden andere Heilige gefeiert und bei einem Fest - dem Fest des heiligen Revans habe ich sogar bei einem Wettbewerb des Handwerks gewonnen! Ihr könnt stolz auf mich sein.
Aber eines, das muss ich euch mitteilen, hat mich sehr mit genommen.
Grauenhaft habe ich die Bilder wie einen Albtraum noch im Kopf.
Ich bin da mit einem Freund in eine Ruine abgestiegen um Hilfeschreien nachzugehen.
Entsetzt stellte ich fest, dass es sich dabei tatsächlich um die Überbleibsel einer Magierakademie handelt.
Rasch konnten wir die Schreie lokalisieren und Männer der Garnison befreien. Schon seltsam was hier alles passiert, ich hoffte dass es hier etwas ruhiger zu geht, aber ich mach das Beste daraus.

Da in Neu Corethon reiht sich ein Abenteuer um das andere. Auf meine Brüder konnte ich hier allerdings noch nicht stoßen.
Also, ich wünsche euch in Fallice alles Gute. Bitte schreibt mir, wie es euch denn ergeht.

Euer Sohn,
Famus
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#9
5.6.2020 - Schmatzen auf dem Marktplatz

Chilaili bat mich darum, ihr beim Hochtragen und Befestigen eines Firstbalkens zu helfen. Und zwar für eine Käserei! Ich versprach ihr hoch und heilig ihr erster Kunde zu sein, wenn es dann so weit ist. Doch bis der Käse gereift sei, würde es wohl noch einige Monate dauern. So viel zu meiner Vorfreude.
Das Anbringen des Holzstammes würde ohne weitere Hilfe nicht funktionieren. Die Idee war, meinen Arbeitgeber Eisermann zu fragen, der als Mechanikus wohl die notwendige Erfahrung mitbringen würde, dieses Unterfangen zu vereinfachen. Und zusätzlich würde es Chilaili helfen, ihre Fehde mit Eisermann zu beenden. Schließlich hatte er sie schlecht in Erinnerung, so dachte zumindest Chilaili. Wir suchten noch einen anderen Helfer: Hokun. Auf dem Marktplatz haben wir ihn an einem der Stände gefunden. Er schien viel weniger in Gespräche als in seine eigenen Gedanken versunken zu sein. Bevor ich merkte wie steif er da da stand, da fragte ich ihn schon ungeniert auf meine direkte Art und Weiße, mehr aus Angst als um Bitte: "Würdest du Magie einsetzen, um zu helfen?" Prompt lehnte er ab. Er darf nicht, und er würde es auch nicht tun wenn er dürfte. Er ging nicht näher darauf ein, doch da wurde mir zum ersten Mal etwas klar. Die Magier können nicht einfach nach Belieben ihre Magie verschleudern wie es ihnen beliebt. Sie sind nicht nur an die Gesetze Neu Corethons, sondern auch an etwas anderes gebunden. Vielleicht eine Art Quelle aus der sie schöpfen.

Als ich da nun ebenso in Gedanken versunken nicht wirklich meine Umgebung wahr nahm, da merkte ich auf, weswegen wir eigentlich hier waren. "Ja den Eisermann brauchen wir auch noch!" Da vernahm ich eine schmatzende Stimme die sich sehr ertappt anhörte. Eisermann war zufällig auch hier am Marktplatz! Er genoss gerade eben noch ein Stück Kuchen, welches er von Kasminas Backwaren Stand erwarb. So hatten wir endlich unsere Gruppe zusammen: Eisermann, Hokun und ich gingen gemeinsam zu Chilaili. Auf dem Weg holte Eisermann noch seinen Flaschenzug. Das Wort dazu konnte sich Chilaili einfach nicht merken. Deswegen wurde aus dem Flaschenzug mal ein Bieraufzug, dann ein Milchwagenschieber und letztlich eine Glaswinde.

Nun ging es ans Werk.

Hokun und ich suchten neben der werdenden Käserei aus einem Haufen von Stämmen den längsten Balken aus, während Eisermann wie selbstverständlich seinen Flaschenzug aufbaute. Wir hievten ihn unter den Dachgiebel, wo er dann mit Seilen befestigt wurde. Auf sein Signal zogen wir am anderen Ende des Seils. 3.... 2.... 1... Horuck! Gemeinsam zogen wir mit aller Kraft an dem Seil und der Balken glitt geschmeidig wie Butter nach oben. Der Mechanikus glotzte nicht schlecht, ehe seinem Staunen ein verschmitztes Grinsen wich. Er prahlte mit seinem fachmännischem Intellekt: "Da hab ich die Winden aber gut geölt!" Wir mussten lachen. So langsam erkenne ich wohl was ein Lob bei ihm bedeutet. Wir eilten schnell in das Obergeschoss um dort den Balken auf die anderen vertikalen Stämme zu schieben. Während Chilaili noch die Balken miteinander befestigte, musterten wir unser Werk. Es sah echt gut aus! 

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Streithähne

Kasmina beobachtete von unten aufmerksam unser Werk. Nach getaner Arbeit lud uns Chilaili auf ein Bier und etwas Jause ein. Kasmina war auch eingeladen. Nachdem jeder versorgt war, fragte Chilaili den Eisermann etwas entscheidendes. Da sie nun auch in der Landwirtschaft tätig sei, würde sie sich gerne absprechen wie man sich ergänzen könnte. Ich fühlte mich wie zwischen den Fronten. Ich bin meinem lieben Felix Eisermann als Mitarbeiter treu und fühle mich verpflichtet, doch möchte ich auch Chilaili als Freund beistehen. Der eben noch hilfsbereite Mechanikus machte seinen ganzen Unmut bekannt: "Ein dritter Landshof.. Das ist das letzte was Neu Corethon gerade braucht!" Er fluchte über den anderen Hof den Bertrand Tamruk bewirtete, wo es auch nicht mit rechten Dingen zu ging. Da warf Hokun ein, dass er von Pribislaw wohl einen Wachstumsbeschleuniger erhielt, der mit Schwarzmagie versehen war. Chilaili versuchte hilflos alle zu beruhigen. "Meine Herren, ich wollte keinen Streit entflammen lassen." Es war zu spät. Die Unterredung ging drunter und drüber. Alle warfen sich Anschuldigungen an den Kopf, wohl auch etwas gesprächiger von dem Bier.


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Hokun warf ein: "In meiner Heimat haben alle immer zusammen gehalten" Ich pflichtete ihm bei. Eisermann wusste auf alles eine passende Antwort. Hier herrschen andere Verhältnisse, und Tamruk zeigte sich auch nicht wirklich kooperativ. Als der Streit langsam wieder verebbte, und sich Chilaili mit Eisermann auf eine Zusammenarbeit einigte, war wieder Ruhe im Haus eingekehrt. Die Gruppe löste sich auf und Eisermann, Hokun und Kasmina gingen ihrer Wege.
Ich wartete noch ein wenig um Chilaili zu beruhigen. Sanft legte sie ihren Kopf an den meinen und für eine Minute wenigstens, war Ruhe eingekehrt.
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#10
14.06.2020 - Inselmetropole Neu Corethon

Die warme Sommerbrise umschmeichelte Neu Corethon. Es war endlich wieder warm genug, um bei einem netten Plausch draußen auf der Terrasse zu sitzen und die wunderbare Landschaft rundherum zu genießen. Ich habe mit ein paar ruhigeren Arbeitstagen gerechnet, jedoch hatte Deyn andere Pläne für mich entsonnen.
So hat sich mein Tagebuch in ein "Wochenbuch" verwandelt. Seltsamer Name. Jedoch hier einmal die bedeutsamsten Erlebnisse der vergangenen 10 Tage.

Viele neue Gesichter tummeln sich in den Gassen in der schönen Hauptstadt der gleichnamigen Insel.
An einem lauschigen Tavernenabend, habe ich gleich zwei neue Gesichter kennen gelernt. Auch wenn ich gerne neue Bewohner und Mitbürger kennen lernte, so war ich heute um so glücklicher darüber, ein paar Bekannte als meine Freunde wähnen zu dürfen.

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Der herausfordernde Nate

Ein recht gemütlich aussehender Gast hatte sich einen Backfisch und ein Malzbier bestellt. Ich konnte nicht ahnen, dass ich gerade einem Koch meine Kochkünste, na sagen wir Überlebenskünste beweisen müsste. Und es stimmt alles, was man über die hochnäsigen Bürger Tasperins - vor allem von Schwarzwasser - schwätzen kann.
Ich brachte ihn nun den gebackenen Dorsch und nach wenigen Minuten begann das Unglück seinen Lauf zu nehmen. Er zog mich zu sich, um mit mir über den Fisch zu reden. Er sei verwürzt, nicht gut zubereitet geworden und vor allem von schlechter Herkunft, und dass er als Koch das ja alles viel besser wisse. Er gab mir aber zu verstehen, dass er selber nicht so viel verlange, und dass er sogar schon hohen Adel bewirtete. Und diese hohen Tiere hätten von ihm wissen wollen, woher denn der Fisch kommt, wer seine Eltern waren, wie er gefangen wurde. Er wurde nicht müde mir über seine Erfahrungen zu berichten nur um auf eine Aussage hin zu zu arbeiten: Ich war schlecht, er war gut. Darum ging es hier. Ich war so kurz davor ihn selber in die Küche zu schicken, doch diese Blöße wollte ich mir nicht geben.
Ich begann die Herausforderung anzunehmen, in die er mich buxierte, und ich sprach: "Diiieeeeser Dorsch. Dieser wunderbare von Gott Deyn geschaffene und gegebene Dorsch, er wurde gefangen, vor einer Woche in Salzlake haltbar gemacht, und hat sein Leben wohl insgesamt 5 Jahre lang verwirkt, ehe er auf Ihhhreeem Teller verendete und verschmäht wurde." Ich bleckte die Zähne und begann die Herausforderung zu akzeptieren. Er lächelte etwas belustigt. Ihm schien es gar nicht mehr so sehr um den armen Fisch zu gehen, als um den Streit zu suchen. Hokun mischte sich ein. Deyn sei Dank. "Jetzt geb schon den armen Fisch her, wenn der feine Herr ihn nicht mag. Hier wird nichts weggeworfen!"
Doch Nate war es nicht genug. Er salzte noch einmal die offene Wunde: "Ja ja. Schneidet ruhig den Bissen den ich aß heraus, und verkauft ihn weiter an andere, denn so schmeckt dieser Fisch" Es war jetzt genug. Ich hätte ihn am liebsten raus geworfen, doch ich verlor meine Beherrschung nicht. Noch nicht. Ich wandte meine Aufmerksamkeit den anderen Gästen zu und fragte Hokun nochmal ob er sich sicher wäre. Die anderen Gäste an seinem Tisch schüttelten den Kopf "Hokun, du isst diesen stinkigen alten Fisch sicher nicht!" Schließlich bestach Hokun durch seine Überzeugung, dass Fisch gesund ist. Da reichte ich ihm den armen Backfisch, der - wenn er noch leben würde und mitbekommen hätte, wie sehr man sich über ihn streiten würde, wäre er gewiss ohne weiteres Zutun freiwillig gestorben, hätte sich selbst paniert, in Öl rausgebacken und in den Schlund von Nate gesprungen, um dem allem ein Ende zu bereiten. Just in diesem Moment, als ich diesen Gedanken zu Ende gesponnen hatte, und bereits auf dem Weg in den Keller war, um Hokun sein frisches Besteck zu reichen, da hörte ich ein Husten. Nate begann zu ersticken. Ich erstarrte in meiner Bewegung. Ich fühlte mich so hilflos, dass ich im Keller stehen blieb und einfach nur zuhörte. Ich wusste nicht, ob ich schockiert sein sollte, ob meine Gedanken Wahrheit geworden sind oder ob es ein weiteres Schandmal zu meiner Bewirtung sein sollte. Nach wenigen Augenblicken sprang ich die Treppen hinauf um nach meinem Gast zu sehen. Da begann er zu lachen "Ha! Alles nur ein Scherz! Alles ist gut! Alles in Ordnung" Ich war nicht wütend. Ich war eher froh, dass nichts passiert ist. So weit kommt es noch, dass zu meinen Dienstzeiten noch jemand verunglückt. Vehement endete sein Vergnügen, als eine Frau mit den Fingern schnippte "Wirt. Zahlen!"
Ein neues Gesicht, ihr Name war Nora Kyburg, ich sah sie vorher nur kurz. "Und den anderen Tisch da zahle ich auch" Sie wollte mit einer Gulde zahlen. So begab ich mich abermals in den Keller, um das Wechselgeld aus dem Tresor zu holen und lies die vielen Silberlinge auf den Tisch prasseln. Ehe Nora verschwand, hatte Nate schon seinen nächsten Streich ausgeheckt. Hämisch grinsend reichte er mir ebenso eine Gulde. Ich murmelte auf dem Weg in den Keller nur "Ich bin doch nicht die Bank Neu Corethons" Doch ich rang mich dazu, ohne das Feuer abermals zu schüren, ihm das Geld zu geben. Ich rechnete noch den restlichen Tisch ab und ermüdet, als sie sich verabschiedeten, schloss ich die Taverne. Ich blieb alleine mit meinen Gedanken zurück und lies mich auf einen der Stühle vor der Theke fallen. Ehe ich meine Gedanken sammeln konnte, klopfte es an der Tür. Es war Nora Kyburg. "Wirt, ich benötige Öl und Milch. Sofort! Keine Fragen bitte." Ohne mich gegen mein Schicksal zu wehren, hebte ich den Finger, um ihr zu bedeuten, dass ich einen Moment benötigte. Auf meinem hoffentlich letzten Gang in den Vorratskeller kramte ich ein kleines Fläschchen Olivenöl zum Kochen und einen leeren Eimer hervor und schleppte den nach oben zur Tür. Etwas mürrisch sprach ich schließlich: "Also wenn ihr zu dieser späten Stunde noch die armen Tierchen wecken wollt, dann kommt mit. Dann zapf ich euch noch ganz frische Milch" Sie entschied sich dann anders "Na die armen Tiere will ich dann doch nicht stören. Es hat auch Zeit bis morgen" So schnell sie die Stube betrat, so schnell war sie auch wieder verschwunden. Bevor ein weiterer Eindringling die Taverne betreten konnte, verschwand ich. Auf dem Weg zum Pfeiffermann Hof blieb ich ungestört. Ich lies mich in mein unbequemes Heubett fallen. Zeit, aus dieser Abstellkammer Eisermanns raus zu ziehen.
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