07.06.2023, 10:47 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.06.2023, 07:08 PM von SamHawkens.)
19. Grasmond 1361
Vor wenigen Tagen sind wir nach Corethon aufgebrochen um den Kartographenauftrag "Großwildjagd" zu erledigen. Die Tasperiner Jagdgesellschaft hat dort eine Expedition zusammengestellt um ein besonderes Wesen zu jagen. Es gingen nämlich Gerüchte herum, dass sich eine Kreatur der Kategorie "M" auf Corethon aufhalten soll!
Unsere Gruppe bestand aus:
Unsere Gruppe bestand aus:
- Protektor Konstantin Lind
- Ordensritterin Magdalena Meyer
- Novizin Theresa Carpintera
- Stadtwacherekrut Amir bin Raschid
- Bürger Rabastan Kurati
- Bürger Hallil Al'Habap
- Bürger/Freier(?) Edward Rammstein
Auf Corethon angekommen wurden wir von Helrik Barton begrüßt; seines Zeichens Leibwache des Freiherrn Augustus von Erlenwalde. Er führte uns zu seinem Herrn, wo wir über die Rahmenbedingungen des Auftrags aufgeklärt wurden. So wurde der Auftrag darum ergänzt, dass der Freiherr die Jagd begleitet und ihm nichts geschehen darf. Nachdem dies geklärt war suchten wir den örtlichen Jäger auf, der in der Wildnis sein Lager aufgeschlagen hatte. Er musterte den Käfig, den wir eigens hatten anfertigen lassen - immerhin ein 3x3x3 Schritt großes Konstrukt - und schnaubte amüsiert. Das war das erste Warnzeichen. Das zweite zeigte er uns kurz darauf an dem Ort, an dem er das Wesen zuletzt gesehen hatte. Ein Stück weiter östlich am Strand lagen zwei komplett zerfetzte Krokodile. Der Jäger konnte das Tier aber leider nicht beschreiben, da er es nur schmenehaft gesehen hatte. Die Krokodile hätte es allerdings mühelos gerissen und sei dann ins Wasser verschwunden.
Kurati und Ordensritterin Meyer wollten am Fundort über eine kleine Bucht ein Seil mit einer Schlinge spannen, an deren Ufer wir Reste des Krokodilfleisches platzieren wollten. Noch während dies in Arbeit war stieß der Freiherr dazu und ehe wir uns versahen stand plötzlich das Biest hinter ihm. Ein gut 5 Schritt großes, echsenartiges Wesen mit gewaltigen Reißzähnen und einer Art Flossen am Kopf! Fast würde ich es Drache nennen, aber in den Geschichten die ich kenne hatten die immer Flügel und das Tier hier hatte keine.
Es schleuderte mühelos den voll gerüsteten Barton gut 20 Schritt durch die Luft und packte dann den Freiherrn mit seinem Maul. Offenbar jedoch ohne wirklich zuzubeissen. Ein bisschen wie eine Katze, die ein Junges trägt. Sofort versuchten wir dem Freiherrn zu Hilfe zu eilen, doch noch während die ersten Hiebe fielen warf es sich mit ihm in die Fluten und schwamm mit einem unglaublichem Tempo davon! Es schien unter Wasser in einer Höhle zu verschwinden, also teilten wir uns auf.
Die Ordensmitglieder vollzogen ein Ritual der Heiligen Marina, um sich mit ihrem Segen unter Wasser fortbewegen zu können und direkt die Verfolgung auznehmen, während der Rest der Gruppe sich um Barton kümmerte und das Eisermann-Fass vom Kartographenschiff holte. So gelang es die Höhle zu betreten und die Spur des Wesens weiter zu verfolgen. Die Höhle offenbarte sich als ganzes Netz aus Gängen, in denen zahlreiche Pflanzen wuchsen. Teilweise auch fleischfressende, die aber leicht umgangen werden konnten. In einem Durchgang war der Boden komplett mit klebrigem Schleim überzogen. Der ließ sich zwar mit Wasser aus einem nahen Bach wegspülen - der auch erstmal überwunden werden musste - aber es war einfach zu viel Schleim für einen einzigen Eimer. Wir fanden schließlich einen Umweg, der uns in die Grotte der Bestie führte.
Es handelte sich um eine große Höhle mit einem Teich auf der einen Seite an dessen Rand eine seltsame Konstuktion war, aus der Wasser floss. Auf der anderen ging es wohl bergauf - ich meinte sogar einen kleinen Baum dort zu sehen, aber kein Tageslicht. In der Mitte war eine Kuhle und ihr - der Freiherr! Das Problem war, dass wir ziemlich weit über der Kuhle waren und die Bestie im Wasser des Teichs ihreKreise zog. Wir suchten einen Weg nach unten und wurden auch fündig. Ordensritterin Meyer schaffte es mit einem eleganten Hopser über einen kleinen Abhang hinter dem ein Weg nach unten zu führen schien. Leider war ich dann zu voreilig und wollte ihr folgen, als der Protektor gerade dazu aufrufen wollte, die Stelle zu sichern. Der gute Rat kam leider zu spät.
Ich schaffte den Sprung leider nicht, konnte mich aber gerade noch an der Kante der Klippe festhalten. Bin Rashid und der Protektor versuchten beide noch mich wieder hochzuziehen, doch es gelang nicht. Auch ich konnte aus eigener Kraft nicht wieder hinaufklettern - also baumelte ich hilflos über dem Teich, während meine Finger durch das glitschtige Moos rutschten. Also versuchte ich wenigstens das beste daraus zu machen, wenn der Sturz schon nicht vermieden werden konnte. Ich ließ die Kante los, stieß mich mit der Glefe im Fall etwas von der Klippe ab und landete so erfolgreich neben dem Biest im Wasser.
Es war zum Glück völlig überrumpelt davon, also konnte ich unbehelligt zum Ufer weiterschwimmen. Während der Rest der Gruppe sich seinen Weg nach unten bahnte, hielten Magdalena und ich das Tier in Schach, wobei es eine besondere Fähigkeit offenbarte. Es begann klebrigen Schleim zu speien, der offenbar auch in der Lage ist, Metall rosten zu lassen. Der Kampf tobte wild und im Zuge dessen stürzten noch weitere Mitglieder der Gruppe ins Wasser. So warf ich mich abwechselnd in die Fluten und auf das Tier - bis es ihm gelang Magdalena ins Maul zu nehmen und sich anschickte, sie im ganzen zu verschlucken!
Verzweifelt hackten wir auf das Wesen ein, ehe mich der Zorn der Herrin der Gezeiten durchfuhr und mir einen heftigen Schlag gegen das Wesen schenkte! Ich traf es so fest, dass es Magdalena wieder ausspieh! Schwer angeschlagen war es nun kaum noch auf den Beinen, doch leider waren die vorbereiteten Betäubungsmittel in den Taschen der Personen, die noch nicht nah genug dran waren. Und da die Lage sich weiter zuspitzte sah der Protektor keinen anderen Weg, als das Wesen von seinem Leid zu erlösen. Mit einem kräftigen Schlag trennte er ihm den Kopf von Leib. Es war besiegt. Und auch der Freiherr wie sich dann herausstellte wohlauf. Er war labgesehen von leichten Blessuren lediglich bewusstlos.
Während noch beraten wurde, was nun zu tun ist, schickte der Protektor Magdalena und mich in den Teich um zu sehen, ob er ins Meer hinausführt, damit wir das Eisermann-Fass holen könnten. Also vollzogen wir beiden erneut den Ritus und während dies geschah machte sich Kurati wohl an dem seltsamen Rohrkonstrukt zu schaffen. Irgendwas muss er dabei ausgelöst haben, denn die Höhle begann zu beben und einzustürzen! Panisch stürmten Magdalena und ich durch den unterseeischen Gang, bis wir schließlich im Meer vor Corethon herauskamen und zum Eisermann-Fass eilten. Zum Glück war es nicht all zu weit, doch jeder Augenblick zählte nun. Wir schwammen und schwammen, als wäre eine Horde Haie hinter uns her und schafften es schließlich zum Fass. Magdalena stieg ein und ergriff mich mit dem Greifarm, damit ich es von aussen ziehen konnte wie ein Zugpferd. So schnell uns die Wogen trugen eilten wir zurück in die Grotte der Bestie, die inzwischen schon fast vollständig verschüttet war. Wir trafen gerade rechtzeitig ein um die anderen an Bord zu nehmen und dann gleich wieder zu verschwinden. Marina sei Dank schafften wir es mit nur wenigen Blessuren wieder an die Meeresoberfläche.
Der Freiherr kam alsbald wieder zu sich und schien sich an nicht viel erinnern zu können. Als er den Kopf der Bestie erblickte schien er jedoch hocherfreut und bezeichnete den Auftrag als Erfolg.
Gezeichnet;
Gezeichnet;
Theresa Carpintera
Novizin des Silvaner Ordens Neu Corethon