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Zusammenfassung Wachbuch: "Silberzüngige Händler"

#1
24. Lenzmond, 1354 - Silberzüngige Händler

Oberwachtmeister Leto Kynes versammelte sich mit Gefreitem Darion Brandt, Marmoria Gildenleiter Gavinrod Windwiegen und der Bürgerin Aurelia aus Marmoria auf dem Hof der Garnison um stellvertretend für seine Erlaucht, Gouverneur Friedrich von Siedenbruck, mit der Leändischen Handelskompanie um die Errichtung eines Handelsposten auf Neu-Corethon zu verhandeln. Zu aller erst wurde in Erfahrung gebracht, welche Güter Neu-Corethon überhaupt handeln könne, worauf sich schnell geeinigt wurde, dass exotische Güter wie Tabak, Kakao oder Gewürze in großem Maße angebaut und gehandelt werden können. Marmoria bot ebenso seltene Edelsteine zum Handel an, doch in welchem Maße wurde nicht geklärt.

Windwiegen und Brandt haben Informationen über den Vertreter der Handelskompanie, Boris van de Pas, gesammelt. So wurde herausgefunden, dass dieser sehr reinlich ist und schnell schwitze, einen Fimmel für Glänzendes hat, danach strebte, schnell in den Reihen der Kompanie aufzusteigen, Informationen über andere Länder sammelte und ein Liebhaber von Panama-Hüten ist. Zudem soll er einen großen Wert auf Sicherheit legen. Die Informationen nutzend wählte man den Ort der Verhandlung innerhalb der Garnisonsfeste an der Nordmauer, von wo aus man den Hafen überblickt, um den Vertreter ins Schwitzen zu bringen und damit der Wind seinen Hut davontrage, was ihn in eine nachteilhafte Position bringen soll. 

Den Vorschlag, den Vertreter danach im Privatzuber des Gouverneurs baden zu lassen, erstickte Kynes im Keim und sprach allein für den Gedanken eine Mahnung aus. Eine letzte Unterredung mit seiner Erlaucht folgte, in der Kynes in die Finanzpläne der Stadt eingeweiht wurde und die Investitionsschmerzgrenze für den Bau des Kontors erfuhr - aufgrund von höchster Geheimhaltung darf diese nicht erwähnt werden. Der Finanzplan löste das weit verbreitete Phänomen namens "Drücken" beim Gouverneur, als auch beim Oberwachtmeister aus. Die Edelsteinreserven der Stadt waren davon jedoch nicht inbegriffen und standen zur Verhandlung mit der Handelskompanie zur Verfügung.

Der Handelsvertreter wurde sogleich begrüßt und an den Tisch geführt, wo sich schnell herausstellte, dass der Silventrumer Dialekt eine gewaltige Sprachbarriere errichtete, die nur schwer zu umwinden war. Aurelia schien ihn jedoch problemlos zu verstehen, als sie aber jedes Wort des Handelsvertreters laut wiederholte fühlte sich dieser zunehmend angegriffen und sie musste ihr Nachgeplappere einstellen um einen Fauxpas zu vermeiden. Während Kynes und Windwiegen ihm Sicherheit durch ein Angebot der Silberlegion garantieren konnten, welche mit ihren Schiffen Geleitschutz vor Piraten stellen wollen, bekam van de Pas zuerst heißen, dann kalten Tee und Weintrauben serviert.

Kynes erkannte jedoch, dass der Plan, ihn seinen Hut verlieren zu lassen, in einer Katastrophe enden würde. Denn als er diesen genauer musterte, schätzte er den Handelswert des Hutes im Unermesslichen Bereich ein, ein Verlust würde einen herben finanziellen Schlag bedeuten. So konnte dieser noch rechtzeitig aufspringen und jenen Panamahut fangen, als er sich gerade von dem Kopf des Vertreters in die Luft erhob. Brandt wurde daraufhin angewiesen, einen Sonnenstand zu holen und zu errichten. Irgendwann kam er mit leeren Händen wieder und blieb still, worauf Kynes ihn erneut losschickte - dieses Mal hatte er versucht, ein Zelt zu bauen, doch ohne die Haken zu befestigen, so segelte das Zelt haltlos gen Küste.

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Beim dritten Mal stand das Zelt schließlich, Kynes konnte jedoch nicht erwirken, wie sich Stadtmeister Brutus gewünscht hätte, dass die Kompanie den Bau eines neuen Stadtschiffes finanzieren soll. Kurz darauf war der Vertreter schon erpicht darauf, das Gespräch an einen kühleren und windstilleren Ort zu verlegen, worauf die Verhandlung in den Besprechungstisch des Burgfriedes umgesiedelt wurde. Windwiegen überreichte ihm als Geschenk eine Seekarte rund um die Insel Neu-Corethon, welches das ansteuern erleichtern sollte, und nutzte das Geschenk um den Vertreter davon zu überzeugen einen Handelskontor in Marmoria zu errichten, gegen den Willen der Stadt.

Kynes sprach sich dagegen aus, mit dem Argument der fehlenden Infrastruktur und Sicherheit, worauf sich geeinigt wurde dort einen Umschlagplatz für Handelswaren zu errichten. Auch die Bemühungen, den Handelskontor die Kompanie finanzieren zu lassen, schlugen fehl, da dieser behauptete, dass es üblich wäre, dass die zuständige Ortschaft für den Bau dieser aufkomme. Ein passendes, leerstehendes Gebäude am Hafen von wo aus Schiffe beladen werden konnten stand auf Neu-Corethon nicht, weswegen ein passender Handelskontor mit ausreichend Lagerfläche auf Kosten der Stadt Neu-Corethon errichtet werden müsse, der Finanzplan schwebte dadurch in Gefahr.

Kynes konnte jedoch erwirken, dass die Handelskompanie die Edelsteinreservern der Stadt durch Gulden tauschen wird, um den Bau zu finanzieren. Jedoch weigerte sich der von Funkelndem Besessene Vertreter, ungeschliffene Edelsteine zum vollen Preis zu handeln. Windwiegen wurde daher beauftragt, diese zu schleifen - als Belohnung soll er einen davon selbst behalten dürfen. Ein schreckliches Missverständnis konnte beseitigt werden, als dem Handelsvertreter ein Parfum vor die Nase gestellt wurde, indem Kynes erklärte, dass dieser "Rosenduft" exklusiv auf Neu-Corethon hergestellt werde und der Kompanie eine Kostprobe als Geschenk bekam, der Schweißgeruch Van des Pas' blieb.

Als der Vertreter dann nach Pribislaw Pfeiffer fragte, welcher der Kompanie einen guten Handel versprach, offenbarte Kynes den Hochverrat von Pfeiffer und das schwarzmagische Massaker, das er auf Boden der Silberlegion verursachte. Van de Pas war entsetzt und beunruhigt, lediglich gebrachter Wein konnte ihn beruhigen. Ebenso wurde ihm auf Nachfrage von der Instabilität und den abscheulichen Plänen der Fallicer mitgeteilt, sowie mehr oder weniger Nützliches über die Weidtländer erzählt. Das geteilte Wissen über diese Nationen schien ihn zu befriedigen, bis jetzt schienen die Verhandlungen positiv verlaufen zu sein, ohne die knappen Rahmen der Finanzpläne zu sprengen.

So wurde die Verhandlung abgeschlossen, mit der Forderung, dass Neu-Corethon mindestens vier Tonnen exotischer Handelsgüter bereitstellen werde als auch für den Bau des Kontors und des Umschlagplatzes aufkommt. Windwiegen versprach noch den Handel einiger seltener Edelsteine. Mit dem Versprechen, dass die Gebäude innerhalb von zwei Wochen bezugsfertig sein werden, wurde somit die Errichtung eines Außenposten der Leändischen Handelskompanie auf Neu-Corethon vereinbart. Alle Ressourcen müssen in die zeitnahe Fertigstellung der Bauten gehen, um die geschlossene Parterschaft mit dem verlängerten Arm der Vereinigten Provinzen Silventrums nicht bereits vor Beginn zu gefährden.

Gezeichnet,
(KYNES, OWm)
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