Bericht 'Bedrohliches Beben'
Unter der Führung des Solaner Ordens macht sich ein Erkundungstrupp zur Insel Cabu auf. Die Mannschaft bestand aus Waffenbruder Archibald Cati, Lewi, Niklas und Lya Morgenstern, sowie Ordensritter Konstantin Lind. Mit dem Ordensschiff O.S. Marina erreichten die Truppe die tasperiner Insel, wo sie ohne Umschweife zu Admiral Molow eskortiert worden sind. Der Admiral umriss die Lage, konnte jedoch nicht viele Informationen liefern. Aus diesem Grund machte sich der Erkundungstrupp auf zum Strand zwischen den beiden Bergen der Insel.
Dort angekommen trafen sie auf einen Gruppe sorridianischer Bürger. Unter ihnen auch Vertreter der sorridianischen Kirche. Sie stellten sich als Ordensritter Constipedo Rovere, Ordensbruder Baldur Archocat, Nicolaus Serestella, Lilli Serastella und Levio il Rosso vor. Auf den ersten Blick sympathische Gestalten. Doch entpuppten sie sich schnell als große Nervensägen. Deyn sei Dank haben wir so Leute nicht auf Neu Corethon, das wäre eine wahre Qual. Wir einigten uns darauf, dass wir uns helfen, wenn wir etwas finden. So dachten wir jedenfalls. Ich wies meine Mannschaft an die Gegend zu untersuchen. Vom Vulkan führte eine Schneise der Verwüstung hinab. Überall sind Steinspitzen aus dem Boden gebrochen. Es war klar, dass diese nicht natürlich entstanden sind. Sie waren unnatürlich glatt und schienen ganz frisch zu sein. Ich sah so etwas bereits vor einigen Jahren in einer alten Gruft. Das Werk von Hakun, ein Erdmagier der Goldenen Rose. Mir war also klar, der Grund für die Beben muss vom Vulkan kommen. Bevor wir jedoch den Vulkan untersuchen konnte, erhaschte Lya Morgenstein den Rauch eines Lagerfeuers im Norden. Die Sorridianer machten sich umgehend auf dem Weg und wir wollten uns das auch direkt ansehen. Doch erkannten wir schnell, dass es ich dabei nur um die Archäologische Vereinigung handelte. Wir drehten also schnell um, damit wir einen Vorsprung ergattern konnten. Leider vergeblich. Also ging es hoch zum Vulkan. Über eine alte Treppe im Berghang erklommen wir die brodelnden Felsen. Dabei immer im inoffiziellen Rennen mit den Sorridianern. Mal waren wir vorne, dann wieder sie. Bei einer steilen Klippe trennten sich unsere Wege. Die Sorridianer wollten weiter zum Krater klettern, doch wir suchten einen anderen Weg. Nach einem kurzen Abstecher bei einer schönen, aber nutzlosen Steindekoration in der Wand, fanden wir weiter östlich eine Leiter. Doch diese nutzten wir nicht. Vielmehr fanden wir ein Stück weiter eine Art Tür im Berg. Doch diese Tür zu öffnen war wie so oft ein Kampf für sich. Ich frage mich manchmal, ob die Türen der Westwind Inseln damals von einem Verehrer des Mannsweibes kreiert worden sind. Erneut stand ich vor meinem größten Gegner. Dem Schieberätsel. Ein Kachel nach rechts, zwei nach oben, schon wieder falsch. Es raubt mir stets die Nerven, doch auch dieses Mal schafften wir es irgendwie. Die Tür offenbarte eine Höhle, die mir in Anbetracht der großen Höhe eine willkommene Abwechslung anbot. Die Wände der Höhle waren übersäht mit Metallen und Edelsteinen. Ich war kurz davor Niklas Morgenstern an die Leine zu nehmen, da meine Schuhe schon nass von seiner angestiegenen Speichelproduktion geworden sind. Marmoria… Wir bahnten uns unseren Weg in die Tiefe. Die Hitze der Lava war unangenehm, aber es ließ sich aushalten. Wir trafen auf so einige Dinge. Zuerst auf einen steinernen Amboss mit einem Wasserfall aus Magma im Hintergrund. Weiter unten stießen wir auf einen Thron aus purem Marmor. Dieser musste eindeutig dem Erdelementar Rupes gehören. Doch von dem Wesen selbst gab es keine Spur. Bevor wir weitergehend konnten, erlauschte der Bursche Lewi einen Schrei aus den folgenden Gängen. Um herauszufinden wer sich dort befindet, folgten wir den Rufen weiter in die Tiefe. Wir fanden uns in einem gemauerten Gebilde wieder. Vor einem steinernen Tor stand ein Mann. Er rief immer wieder nach dem Elementar Rupes und versuchte scheinbar das Tor zu aktivieren. Doch vergeblich, immerhin fehlten ihm die Gegenstände, die sich in meinem Besitz befanden. Magie hilft eben nie. Da die Plattenrüstungen des Solaner Ordens nicht gerade für heimliche Manöver geschmiedet sind, bemerkte er uns rasch. Er beschwor direkt einen gigantischen Steingolem, der uns umgehend angriff. Lya Morgenstern konnte mit einem Präzisionsschuss sondergleichen den Arm des Monstrums abtrennen. Es sollte ein harter Kampf werden. Das Monstrum hatte die Kraft einer ganzen Armee. Lediglich meine gesegnete Ordenswaffe war in der Lage die Schläge des Wesens zu parieren, wobei mir das auch nicht immer half. Es griff uns unerbittlich an und zermürbte uns immer weiter. Mit einem Schlag brach es Knochen und katapultierte und ist das Reich der Träume. Erst erwischte es Lewi, der direkt umfiel und dann Archibald, der sich Deyn sei Dank auf den Beinen halten konnte. Auch ich bekam einen gewaltigen Schlag mit. Ich erkannte, dass der reine Kampf gegen das Wesen keinen Sinn macht. Also ging ich auf seinen Meister los, dem Magier.
Dieser hat sich schon mit einer Säule in die Luft erhoben, doch mit zwei harten Schlägen, holte ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Während der Rest der Gruppe sich wacker gegen den Golem behauptete, griff ich den Magier immer wieder an. Irgendwann schaffte ich es ihn zu besiegen. Doch der Zauber des Golems war zu mächtig. Man merkte, dass die Abwesenheit seines Meisters ihm zu schaffen machte, doch das änderte nichts, dass er uns weiter angriff. Mit einer harten Steinsalve traf er mich. Den ersten Schlag blockte ich mit meinem Schild, doch der Zweite erwischte mich eiskalt und ich verlor das Bewusstsein. Ich erinnere mich an nicht all zu viel, doch dachte ich, dass ich an einer Schlucht stand. Ob das die Schlucht Dysmar war? Wollte Renbold mich zu sich holen? Ich bin froh, dass ich es nicht herausfand, da Archibald mich noch in das Reich der Lebenden zurückholte. Der Golem griff uns weiter an und es erwischt Archibald. Ich musste ihm helfen, doch war ich selbst nicht in der besten Lage. Deyn sei Dank schafften es die anderen dem Golem den Rest zu geben und er zerfiel in viele Brocken zusammen.
Es hätte nur ein wenig gefehlt und einige von uns wären in das Reich des Herrn aufgefahren. Doch an diesem Tag sollte es wohl noch nicht so weit sein. Wir untersuchten die Höhle und fanden einige Hinweise zu Rupes. Wie es scheint, gruben vor langer Zeit hier seine Diener für ihn nach einem mächtigen, magischen Ort. Ob es das Steintor selbst war, wissen wir leider nicht. Jedoch wollte der Magier mithilfe des Portals den verschollenen Rupes selbst heraufbeschwören. Das wäre eine große Katastrophe geworden. Nachdem wir alles abgesucht haben und alle Beweise gesichert haben, machten wir uns zum Aufstieg aus dieser Höhle. Auf dem Weg hoch trafen wir erneut auf diese dilettantischen Sorridianer. Sie wollten uns nicht durchlassen. Ihr Ziel war es diesen Auftrag für die Vereinigung der Archäologen abzuschließen, damit sie ihren Vereinigungsruf erhalten. Ich bin froh, dass sich niemand auf Neu Corethon auf solch Nichtigkeiten konzentriert. Wir sind eindeutig besser auf Neu Corethon. Damit kein Kampf provoziert wird, den wir in unserem Zustand ohnehin nicht gewonnen hätten, machten wir uns wieder runter auf der Suche nach einem anderen Ausgang. Bevor wir jedoch weg sind, führte ich eine sehr lange Diskussion mit Ordensritter Constipedo Rovero. Obwohl er eine sehr sture Person ist, hat er wirklich einige Dinge erlebt, die ich sehr gut nachvollziehen kann. Ich fühlte mich ihm eine kurze Zeit sehr verbunden. Fast als wären wir uns sehr nahe. Schon fast wie verlorene gegangene Zwillingsbrüder. Doch ich besinnte mich zurück, dass er ein Sorridianer ist, der die Heiligen unseren Herrn Deyn Cador nicht anerkennt. Da ist wohl nicht mehr viel zu retten. Unten angekommen fanden wir glücklicherweise einen Ausweg aus der Höhle und konnten so diese Sorridianer umgehen. Wir schafften es nicht dem Admiral einen wirklichen Nutzen aus dem Beben zu erschließen, doch erzählten wir ihm von den reichen Adern der Höhle. Finanziell wird es sich für Cabu sicherlich lohnen. Und es ist sicherlich nicht schlecht, wenn diese Höhle nicht wieder in Vergessenheit gerät. Wir segelten schwerverwundet zurück in die Heimat. Alle Ziele des Auftrags waren erfüllt und wir haben auch einige neue Informationen über die Elementare einholen können. Vielleicht hilft es uns in der Zukunft, wenn es irgendwann einmal so weit ist. Verfasst von K.T. Lind |