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Zusammenfassung Das "Krabbenproblem"

#1
Das "Krabbenproblem"


Wo fange ich an? Was ist gestern alles passiert? Wie konnte es so weit kommen? Fangen wir am Anfang an.


Ein Auftrag der Kartografen stand an. Auf der sorridianischen Insel Cerrona herrschte eine Krabbenplage, die wir beseitigen sollten. Die Aufgabe schien recht einfach und es gab sogar 50 Gulden für den Leändischen Herold als Belohnung.

Zusammen mit einigen Bürgern der Insel machten sich Fynn und ich auf. Unter unserer Mannschaft war unsere Ordensschwester Lara, der Kammerjäger Arthur Felljäger, Bertrand Tamruk, die Schneiderin Elodie Fuchs und der Jäger Jorn. Mit der Marina machten wir uns auf zu unserem Ziel im Osten.

Dort angekommen wurden wir zum Konquistador geführt, der uns die Details unseres Auftrages erläuterte. Wie wir dort erfahren mussten, sind wir scheinbar nicht zu einer Krabbenjagd gekommen. Deyn, hätte ich gewusst was uns bevorsteht. Scheinbar wurde die Stadt von einem unbekannten Angreifer sabotiert, den wir ausfindig machen sollten. Dafür sollten wir sie auf eine kleine Rundfahrt mit der Marina nehmen und dort mehr über sie herausfinden.

Sonderbare Gestalten die scheinbar alle normalen Tätigkeiten auf Cerrona nachgehen. Erst einmal nichts Ungewöhnliches, jedoch war es klar, dass wir nicht sofort herausfinden, wer der Täter ist. Nach einigen Stunden auf hoher See hallte plötzlich ein Schrei über Bord. Fynn am Steuer macht ein Schiff aus, das scheinbar in Seenot geraten war.

Pflichtbewusst setzten wir Kurs auf das Schiff. Im Nachhinein ein schwerwiegender Fehler. Kurz bevor wir das Schiff erreichten, hissten sie eine pechschwarze Piratenflagge und eröffneten das Feuer auf uns. Mit Glück und Marinas Segen verfehlten uns die ersten Schüsse. Mit der einzigen Kanone auf der Marina und unseren bescheidenen Kanonenkenntnisse eröffneten wir das Gegenfeuer. Leider erfolglos. Die Piraten schossen weiter auf uns. Zu spät konnten wir die Segel einholen, wodurch diese schweren Schaden nahmen. Direkt darauf klirrte es an Bord und zwei Enterseile hakten sich in der Marina ein. Eines direkt vor mir, das andere hinten bei Fynn. Umgehend versuchte ich mit meiner Klinge das Seil vor mir zu durchtrennen, was mir auch nach einigen Sekunden gelang. Ich eilte zur Brücke wo Fynn und Jorn sich mit dem zweiten Seil rumschlugen. Mit einem gezielten Hieb trennte ich auch dieses durch.

Unsere Segel waren hin, wir konnten nirgends hin und die Piraten schossen immer weiter auf uns. In dem Moment tauchte ein weiteres Schiff auf. Weitere Piraten? Nein! Unsere Rettung! Im schweren Sturm segelte das Schiff unserer Garnison auf uns zu und eröffnete umgehend das Feuer auf die Piraten. Die Herrin der Gezeiten hat uns in tiefster Not Hilfe geschickt. Doch unser Glück hielt nicht lange. Kurze Zeit darauf erschien ein weiteres Piratenschiff, welches die Garnison in die Zange nahm. Hilflos mussten wir diesem Kampf zuschauen. Wir selbst mussten auf unserem Schiff um unser Überleben kämpfen. Der Sturm zog immer weiter an, unsere Segel flatterten zerfetzt im Wind und das Deck füllte sich immer weiter mit dem Meerwasser, das die meterhohen Wellen heraufbeförderten. In verzweifelten Versuchen schossen Jorn und Fynn Brandpfeile auf die Piraten, die jedoch wirkungslos im Meer versunken.

Weitere Wellen schossen über Deck und rissen die ersten Leute mit sich. Ich konnte Lara noch im letzten Augenblick an Bord ziehen, aber wer weiß wie lange das noch gut geht. Die Garnison lieferte sich ein ganzes Stück weiter vorne immer noch einen Kampf mit den Piraten. Jedoch sah es für die tasperiner Soldaten auch nicht mehr wirklich gut aus. Da erschien ein tatsächlich ein fünftes Schiff auf dem Schlachtfeld. Deyn sei Dank ein Schiff, dass die Garnison unterstütze. Es stellte sich heraus, dass das Schiff unter kalifatischer Flagge segelte. Was hat das nur zu bedeuten?

Auf der Marina blieb uns nur noch eines übrig. Beten. Wir beteten zur Heiligen der Meere, der Heiligen Marina. Der Namenspatronin unseres stolzen Schiffes. Und sie erhörte uns. Ich wurde plötzlich ohnmächtig. Das letzte was ich mitbekam war, dass sich hinter uns eine gewaltige Welle bildete und wir uns in Bewegung setzten. Die Herrin der Gezeiten muss unsere Gebete erhört haben.

Als ich wieder aufwachte war das Wetter wieder völlig normal. Die Sonne prallte auf mein Gesicht und zeigte mir, dass ich scheinbar noch am Leben war. Wir lagen vor einer Insel, die von einem Urwald übersät war. Man konnte nichts außer Grün sehen. Bis auf Fynn. Er erblickte ein Schiff in der Nähe, welches das gestrandete Garnisonsschiff sein musste. Nachdem ich sichergestellt habe, dass es allen gut ist, setzte ich mich sofort mit Tamruk in unser Beiboot und wir ruderten rüber zum Schiff der Soldaten. Es war in einem miserablen Zustand. Die gesamte Kapitänskajüte war weg und ein riesiges Loch klaffte in der Seite. Schnell konnten wir die Soldaten benommen in der Bilge aufspüren. Wagner hat es scheinbar am schlimmsten erwischt. Ihr ganzer Körper war von unzähligen Wunden und Holzsplittern geziert. Wir mussten schnell handeln. Zusammen mit Brandt, Schmidt und Tamruk hievten wir sie aus dem Loch heraus, damit wir sie behandeln konnten.

Während ich mir einen Überblick über die Verletzungen verschaffte, kam auch endlich Fynn an. Er brachte Verbände und ein paar schmerzlindernde Kräuter mit. Zusammen versorgten wir die Gefreite und konnten sie so erst einmal stabilisieren. Trotzdem musste sie so bald wie möglich zu Karl gebracht werden. Doch wo sind wir überhaupt gestrandet?

Während ich Wagner verarztete, trafen draußen die anderen auf wilde Einwohner der Insel. Sie sprachen scheinbar Sorridianisch. Wirklich merkwürdig. Sie führten uns tiefer in die Insel in ihr Lager. Verschläge aus Trümmern und angespülten Gegenständen. Ein skurriler Anblick. In ihrer überfreundlichen Art gaben sie uns Essen und etwas Ruhe. Während die meisten aßen und trunken, schaut ich mich mit Fynn und Brandt etwas auf der Insel um. Auf diesem Fleck Erde konnte man aber nichts außer Pflanzen und Tiere finden. Eine idyllische Insel, wenn wir hier nicht gestrandet wären.

Einige Stunden zogen ins Land und wir konnten uns alle etwas erholen. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Fynn verhandelte mit Kynes, wie wir die Schiffe wieder flott machen können. Sie hatten Segel, die wir brauchen und wir Nägel, die Schiffsbauer für die Reparatur benötigte. Wir wurden uns einig und alles schien vorerst gut. Ich machte mich zur Marina auf und Fynn ging zum Garnisonsschiff, um die Segel zu holen. Während wir warteten, flickten wir bereits die ersten Segel, mit dem was wir hatten.

Dann geschah es. Rauch stieg vom anderen Schiff auf. Was ist dort passiert? Einige Momente später kam Fynn zurück und meinte nur, dass wir abreisen. Kynes wollte uns wohl doch nicht die Segel geben und allein losfahren. Aber der Brand? Was ist eben geschehen?

Kurz bevor wir ablegten, sahen wir Brandt am Strand winken. Scheinbar ist er hiergeblieben, um die Bürger zu beschützen. Wir konnten ihn natürlich nicht hier zurücklassen. Hier bei diesen merkwürdigen Ureinwohnern.

Ab diesem Zeitpunkt liefen alle Ereignisse an mir vorbei, als würde ich mit Octavia im hohen Tempo durch die Apfelplantagen bei Wolfshalm reiten. Die Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf und ich wusste nicht mehr was ich denken und glauben sollte. Was ist eben geschehen und was bedeutet das alles für unser Zukunft? Für die Zukunft Athalons? Beim Herrn, könnte der schlimmste Fall nun eintreten?
Wir fuhren nach Cerrona und luden dort unsere übrig gebliebenen Gäste ab. Es wurde noch ein Gespräch mit dem Konquistador geführt, der hoch erfreut war. Er entschuldigte sich bei uns nur kurz, dass er uns nicht alles gesagt hat. Schwache Worte für das was eben geschehen ist.

Der Konquistador fuhr uns nach Neu-Corethon hinterher, er wollte scheinbar Krüger informieren und mit der Gilde zusammen zur neu entdeckten Insel zurückkehren.

Auch wenn die Situation katastrophal aussieht, bete ich inständig dafür, dass es gut für alle ausgeht.
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