16.07.2024, 11:54 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.07.2024, 11:00 PM von SamHawkens.)
Dieser Thread ist zu verstehen wie das Wachbuch der Garnison.
Die hier genannten Informationen sind damit NICHT öffentlich!
16. Erntemond, 1364 - Schleimiges Unheil Gestern Abend saß ich auf der Bank vor dem Eingang zum Prioreisberg, als ich den Bürger Halil Al'Faris und den Gefreiten Ruben van Leuuwen über den Festplatz eilen sah. Sie kamen aus nördlicher Richtung und ich konnte schon von weitem erkennen, dass etwas nicht stimmte, denn Al'Faris stützte den Gefreiten. Sie schrien um Hilfe und ich eilte zu ihnen.
Der Gefreite war in einem schrecklichen Zustand, bedeckt mit einer Art ätzendem Schleim, der Teile seiner Kleidung und sogar seine Haare zerfressen hatte. Der Mann sprach deutlich wirr und im Delirium. Er wechselte zwischen manischem Lachen und verzweifeltem Schreien. Doch dazwischen kamen immerhin einige Fetzen zusammenhängender Sätze hervor, die darauf schließen ließen, dass Waffenbruder Riordan Smith es gewagt haben soll, am Tag des Heiligen Sôlerben einen grausamen Verrat zu begehen.
Er soll - sofern der Geist des Gefreiten die Ereignisse noch richtig rekonstruiert hat - die Bestie in der Schleimhöhle des Lichtenwaldes freigelassen haben. Ob dies der Wahrheit entspricht, lässt sich jedoch nicht feststellen, da der Soldat selbst auch angab, dass die Bestie seinen Geist beeinflusst habe. Es ist also durchaus möglich, dass diese abscheuliche Kreatur absichtlich versucht, den Glauben an den Herrn und seine Diener zu erschüttern. Sie könnte sogar den Ablauf aller Ereignisse, die zur Begegnung mit dem Monster führten, in seinem Geist verdreht haben und sogar gewollt haben, dass er flieht, um Schrecken und Zweifel zu verbreiten. Weitere Zeugen gibt es nicht, da die gesamte Truppe und auch Waffenbruder Smith offenbar von der Bestie getötet wurden. Zumindest kann dies aufgrund der Indizien als wahr angenommen werden. Der Bürger Al'Faris hat den Gefreiten offenbar zufällig gefunden, als er im Norden unterwegs war und die Hilfeschreie hörte. Er schien mir unverletzt, aber offensichtlich geschockt von der Situation, was durchaus verständlich ist. Während Al'Faris zur Wache ging um die Bedrohung zu melden, habe ich den Gefreiten zur Behandlung mit in die Heilstube genommen, wo er von Bruder Karl gewaschen und behandelt wurde. Der Gefreite war jedoch dermaßen verstört, dass er nicht mehr seiner selbst Herr war und, nachdem Al'Faris zurückgekehrt war, gar versucht hat, sich auf mich zu werfen und mich zu beissen. Auch dies spricht für mich dafür, dass den Aussagen des Gefreiten mit einem gewissen Zweifel begegnet werden muss. Sollte er die Unwahrheit sprechen, so wird er dies nicht aus böser Absicht tun, sondern durch den Einfluss des Wesens. Zur Sicherheit habe ich ihn mit Seilen am Bett fixiert.
Nach einer Nacht der Ruhe habe ich erneut mit dem Gefreiten gesprochen und er schien etwas klarer, jedoch immernoch offensichtlich verwirrt. Er berichtete mir dabei auch von den zahlreichen Vorgängen des Tages rund um den Himmelsstein, der vor kurzem an der Grenze zu den Bororo niederging. Auf seinen Wunsch habe ich den Gefreiten nach Hause geleitet, ihm aber geraten nochmal bei Bruder Karl vorstellig zu werden.
Wir sollten im Falle möglicher Ermittlungen mit der Stadtwache zusammenarbeiten so gut es geht. Oberstes Ziel muss es jetzt sein einen Weg zu finden, dem Ungeheuer den Garaus machen. Ich habe daher bereits mehrere Studiosi der Alchemie angesprochen und gebeten sich gemeinsam mit Dekanin Katzensprung mit dem Thema zu befassen. Die Dekanin sollte bereits seit längerem Proben aus der Höhle besitzen und über den Namen "Flemel Flesiak" informiert sein, der dort unten als schwarzer Alchemist sein Unwesen trieb und die Bestie erschaffen hat.
Zur Sicherheit sollte nachgefragt werden, ob die Dekanin wirklich alle Informationen hat, die sie braucht.
Mein persönliches Fazit zu diesem furchtbaren Tag ist dies:
Am Tag des Heiligen Sôlerben, des göttlichen Richters, der Wahrhaftigkeit und Ordnung haben mehrere Personen konspiriert um den Himmelsstein zu erlangen. Es wurde sabotiert, gelogen und betrogen. Dieser Sündenfall an diesem Tag hat schwerwiegende Folgen gebracht und diese müssen nun bewältigt werden. Ich bete, dass bei aller Gier und weltlichem Denken noch ein Rest des Glaubens und des Anstands in den Menschen der Insel ruht, auf dass nicht noch mehr Tote zu beklagen sein müssen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und ich sehe zumindest in ein paar wenigen Seelen noch einen Funken.
Abschließend notiere ich die Verluste des heutigen Tages zur leichteren Übersicht:
Gezeichnet,
(Carpintera, O.R.) |