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Zusammenfassung Verstoßener Ureinwohner

#1

Bericht für die Gilde der Kartographen
"Verstoßener Ureinwohner"

In diesem Bericht möchte ich gerne unsere Erlebnisse auf der Insel Carni aufzeichnen, die wir im Zuge des Auftrages "Verstoßener Ureinwohner" erlebt haben. Begleitet haben mich, Alexandros Mavridis, auf dieser Reise Halil Al Faris, Elicia Solís und Riordan Smith. Zusammen sind wir mit dem Schiff von Bertram Tamruk auf die sonnige und wunderschöne Insel Carni gereist.

Nach einer beschaulichen Riese durch die warme See kamen wir an der prächtigen Insel an. Uns begrüßte ein stattliches Schiff mit roten Segeln und ein großer, steinerner Bogen, der die Insel umsäumte. An der Nordküste der Insel legten wir mit dem Schiff an einen der zahlreichen Stege an und meldeten uns bei der zuständigen Wache. Diese Formalie konnten wir aber schnell erledigen und bahnten uns unseren Weg zur Mitte der Insel, die durch einen großen Berg mit einem Turm markiert war. Direkt zum Fuße des Berges wurde eine prächtige Kirche aus Sandstein errichtet, die wir auch so gleich betraten. 

In der Kirche angekommen fanden wir einen jüngeren Herrn vor, der in der Bank knieend betete und auch den örtlichen Pater Dréxelius. Mit offenen Armen begrüßte er uns herzlich. Und nach einem kurzem Gespräch erfuhren wir, dass der Pater vor kurzem Kontakt mit dem gesuchten Ureinwohner hatte. Offenbar kam der Ureinwohner vor vielen Tagen in die Kirche und verweigerte die Lehren Deyn Cadors zu hören. Der Pater fühlte sich davon enorm angegriffen und forderte bei uns eine ernstgemeinte Entschuldigung von dem Ureinwohner. Das sicherten wir ihm natürlich zu und machten uns wieder auf unsere Inselerkundung. 

Schnell gelangten wir an einem wunderschönen Strand an! Überall waren Liegen mit Sonnenschirmen verteilt und in der Mitte gab es einen rustikalen Stand mit hohen Stühlen, auf die wir uns niederließen. In der Mitte mixte ein freundlicher Kalifat köstliche Kaltgetränke. Auf seine persönliche Empfehlung bestellte ich uns allen eine Kokosbrand mit einem Schuss Zitronensaft. Gerade mit den Eiswürfeln darin war es eine hervorragende Abkühlung für die pralle Sonne, die auf uns herab schien. Diese Bar lud wirklich zum Versacken ein. Während wir unser Getränk genossen, fragten wir den Wirten nach dem Ureinwohner aus. Er erzählte uns, dass der Mann wohl auch Probleme bei der örtlichen Schneiderin und einem Wachmann verursacht hat. Doch auch er selbst war betroffen. Der Ureinwohner hatte wohl einen über den Durst getrunken und sich auf der nahe liegenden Tanzfläche erbrochen. Dadurch waren Teile des Bodens ruiniert und mussten ersetzt werden. Leider war keiner von uns ein Schreinermeister, weswegen eine andere Lösung hermusste. Den Göttern  sei Dank habe ich etwas Passendes vorbereitet. Als der Wirt unsere Getränke gemischt hat, sah ich dass er auch Eiswürfel genutzt hat. Ich zog eine Hand voll Azurit aus der Tasche und erklärte ihm welchen Vorteile diese schönen Metalle für ihn haben. Azurit hat die Eigenschaft, dass es eine kalte Aura ausströmt. Ich schlug dem Wirten also vor, dass er doch in Zukunft bei einigen Getränken die Azuritnuggets als Eiswürfel nutzen kann. So spart er sich den teuren Import des Eises und er kann die Nuggets im Anschluss sogar wiederverwenden. Er war ganz begeistert von der Idee und nachdem ich ihm das Metall überließ, sah er von jeglichen Groll gegenüber dem Ureinwohner ab. Nachdem wir alle unsere Getränke gelehrt haben, machten wir uns weiter zum Marktplatz der Insel. 

Hier wurden allerlei exotische Waren und Köstlichkeiten angeboten. Besonders die Kokostrüffel haben es uns sehr angetan gehabt. Bruder Riordan hatte ein Auge auf einen schicken Ring mit einem Amethyst geworfen. Jedoch war der Preis über seinem Reisebudget. Nachdem wir das Vielfältige Angebot genossen haben, gingen wir zur angrenzenden Schneiderei. Wir worden recht wenig herzlich von einer sehr temperamentvollen Schneiderein begrüßt. Sie war mehr daran interessiert uns ihre Waren zu verkaufen, als mit uns ein Gespräch zu führen. Doch konnten wir herausfinden, dass der Ureinwohner wohl Stoff bei ihr geklaut hatte. Eine wirkliche Gutmachung konnten wir nicht aus ihr heraus kitzeln. Doch mit der einfachen Gulde konnten wir ihr Gemüt besänftigen. Netterweise erzählte sie uns noch, dass die Hähnchenverkäuferin am Markt auch ein Problem mit dem Herrn hatte. 

Dem herzhaften Duft von gebratenem Fleisch folgenden gelangen wir auch bei dieser Händlerin an. Der Ureinwohner schlug sich wohl ohne zu zahlen ausgiebig den Bauch voll, wodurch die nette Verkäuferin auf ihren Kosten sitzen blieb. Halil war jedoch so freundlich und überließ ihr köstliches Fleisch von der Riesenschildkröten, das wir vor einigen Wochen heldenhaft erjagten! Sie war damit mehr als zufrieden und vergab dem Ureinwohner ebenso. Nach einem kurzen Intermezzo innerhalb der Gruppe, entschieden wir uns dazu, dass wir einmal die Mine besuchen wollen. Dort sollte ja immerhin der Ureinwohner seine Strafe verbüßen.

Unten an der Mine angekommen trafen wir auf einen Wachmann und einen nostrischen Vorarbeiter. Wir erfuhren, dass der Ureinwohner hier noch seine Strafe verbüßen würde. Doch waren zur Verwunderung des Wachmanns einige Anklagepunkte inzwischen gestrichen worden. Das war natürlich durch unsere guten Taten zurückzuführen. Offen waren nur noch Beleidung bei einem Mitarbeiter des Sägerwerks und Diebstahl beim örtlichen Fischer. Nachdem wir dem Vorarbeiter noch einige nützliche Ratschläge zum Umgang mit seinen Arbeitern gegeben haben, gingen wir eilig zum Sägewerk, welches nur einige Meter entfernt lag. 

Der Herr beim Sägewerk wirkte leider wirklich nicht sonderlich helle. Seine Sprache war eher die der Gewalt, statt des Verstandes. Der Ureinwohner hat auf irgendeine Art und Weise wohl den Arbeiter und seine Familie beleidigt gehabt. Als Rache wollte der Arbeiter ihm dafür in die Nüsse schlagen. Das erinnerte mich sehr schmerzhaft daran, wie mein Vetter mir vor einigen Jahren mal in die Nüsse getreten hat. Ich konnte einige Tage nicht geradeaus laufen. Dieses Schicksal sollte wirklich niemand erfahren. Beschwichtigend redeten Halil und ich auf ihn ein. Halil versuchte ihn von seinem Vorhaben abzuhalten, ich dichtete ihm ein edles Abbild eines tugendhaften Ritters zu. Auch ein passendes Schwert bat ich ihm dafür als Geschenk an. Der Arbeiter beharrte sehr auf seine martialische Strafe, jedoch überzeugten wir ihn davon abzulassen. Dafür schenkten wir ihm das Schwert und Halil versprach ihm, dass er dem Ureinwohner für ihn in die Nüsse schlägt, wenn sich die Möglichkeit bietet. Dafür vergab auch der Arbeiter dem Ureinwohner seine Schuld. 

Damit das Strafregister unseres Schützling vollständig getilgt wird, gingen wir zum Fischer DaRoso. Seine nette Ehefrau führte uns durch die schöne Wohnung an den Steg, wo ihr Gatte die Angel auswarf. Hier erfuhren wir, dass der Ureinwohner den kompletten Tagesfang gestohlen hat und diesen auch noch auf der Stelle verschlang. Der Fischer hörte bereits von unseren guten Taten und schlug uns vor, dass er die Schuld als getilgt ansieht, wenn wir ihm beim Fischen helfen. Aus diesem Grund schnappten wir uns alle eine Angel und versuchten unser Glück. Und die Meeresgötter waren wirklich auf unserer Seite! Wir fingen allerlei Fische. Elicia fing gar einen kleinen Hai. Aber auch Aale, Perlenauster, Feuerfische und Lachse fanden sich in unseren Fang wieder. Mehr als zufrieden entlass uns der Fischer mit einem glücklichen Lächeln.

Auf dem Weg zurück zur Mine trafen wir noch auf eine sehr attraktive, junge Frau. Sie erzählte uns schockiert, dass der Ureinwohner ihr gegenüber übergriffig geworden ist. Natürlich sei hier vermerkt, dass sich ein solches Verhalten nicht gehört und nicht zu entschuldigen ist. Im Sinne des kulturellen Verständnisses habe ich noch versucht die Wogen zu glätten, jedoch war es genauso erfolglos wie für Bruder Smith das kleine Glücksspiel, das er mit der Dame spielte. Elicia schaffte es jedoch sie zu besänftigen, indem sie ihr versprach, dass sie sich dem Mann annehmen würde und ihn eines besseren Verhaltens belehren würde. 

Das Strafregister des Ureinwohners war soweit aus der Welt geschafft. Wir holten ihn als Nächstes also eilig aus der Mine. Der Mann war wirklich muskulös und nur mit einer Lederhose, einem roten Stirnband bekleidet. Um seinen Oberarm trug er noch ein tiefblaues Band. Ein Mann der vielen Worte war er wahrlich nicht und unsere Sprache hat er wohl auch nicht beherrscht. Das einzige Wort das wir aus seinem Mund erkannten war "Kimari". Halil erinnerte sich, dass die Piratenkönigin auf Cimanca wohl so hieß und auch Teil eines Ureinwohnervolkes war. Sicherlich gehörte dieser Mann zu ihrem Volk. Bruder Smith führte noch einen sicheren Test durch, ob der Mann selbst ein Pirat ist. Aber wir konnten sicherstellen, dass er selbst kein Pirat war. Mit diesem Gefühl der Sicherheit gingen wir wieder hoch in die Inselmitte. Wir hatten nämlich noch zwei Punkte auf unserer Liste offen. Es gibt noch einen Konflikt mit einem Wachmann und dem Pater.

Da der Ureinwohner kein Wort Sorridianisch sprach und uns auch nicht wirklich verstand, teilten wir uns auf. Ich übte mit dem Mann die Worte "Mi dispiace.". Immer wenn er sie aussprach, schenkte ich ihm eine Kugel Kokostrüffel. So war er nach einigen Durchläufen darauf geübt, dass er diese Worte aussprach, wenn er die Leckerei erblickte. Vielleicht dachte er, dass sie einfach so heißen. Während ich mit dem Ureinwohner ausgiebig übte, machten sich die anderen zum Hauptmann der Insel. Der Wachmann, mit dem der Ureinwohner Probleme hatte, war wohl er selbst. Sie erfuhren von ihm, dass der Ureinwohner bei seiner Gefangennahme dem Volk vorgeführt worden ist. Dabei hat er dem Hauptmann wohl unter Anderem die Zunge frech entgegen gestreckt. Natürlich fasste er das als freche Beleidung auf, die er dem Gefangenen übel nahm. Meine Begleiter versuchen jedoch schnell ein Verständnis für das ungewöhnliche Verhalten aufzubauen. Immerhin stammt der Ureinwohner aus einer fremden Kultur und sicherlich waren diese Gesten und Gesichtsausdruck kein Zeichen des Hohns, sondern des Respektes und der Zustimmung. Zusammen mit dem Angebot den Ureinwohner von der Insel zu schaffen, vergab auch der Hauptmann ihm.

Als letztes sollte also nur noch der Konflikt gelöst werden, mit dem unsere schöne Reise angefangen hatte. Der Ureinwohner musste sich nur noch bei Pater Dréxelius entschuldigen. Also begaben wir uns erneut in die große Kirche. Zuerst war der Pater erbost den Mann wiederzusehen, doch ergriff ich eilig das Wort. Ich berichtete dem Pater, dass der Ureinwohner die Problematik und sein Fehlverhalten erkannt hat. Ich platzierte mich direkt vor dem Altar, so dass der Pater mich nicht richtig sehen konnte. Dann holte ich meine letzten Kokostrüffel aus der Tasche und platzierte sie so, dass der Ureinwohner sie nur erblicken konnte, wenn er betroffen zum Boden schauen würde. Eben dies tat er auch und wie geübt sprach der die einstudierten Worte aus. Von Mitgefühl erfasst brach der Pater in einen Wasserfall aus Tränen zusammen und verzieh dem Ureinwohner augenblicklich. Damit hatten wir es geschafft! Alle Konflikte, die der Ureinwohner in den letzten Tagen und Wochen verursachte, waren gelost. Jetzt war nur noch eine letzte Sache zu erledigen.

Zusammen mit unserem Schützling machen wir uns zur Hafenmeisterei von Carni auf. Wir buchten ihm dort bei dem sehr zuvorkommenden Hafenmeister eine überfahrt nach Cimanca, wo er sein Volk wiederfinden sollte! Ich sah in seinem Gesicht deutlich die Dankbarkeit! Mit einer Hand voller Knabberzeug ließen wir ihn in der Hafenmeisterei zurück, damit er seine Heimreise antreten kann. 

Nach einigen kleinen Erledigungen machen wir uns dann ebenso auf die Heimreise in die schöne Heimat. Es war wirklich ein schöner und erlebnisreicher Ausflug. Carni ist wahrlich eine wunderschöne Insel, die ich in Zukunft in jedem Fall erneut besuchen werde! Hier kann man wirklich ausspannen und das Leben genießen!

[Bild: x6oJrF1.png]
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