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Zusammenfassung Gebirgslandschaften

#1

Gebirgslandschaften


Expeditionsbericht: Kartograph Lorenzo di Monte Cervino

21. Lenzmond 1357
Noch lange vor den ersten Sonnenstrahlen des 17. Lenzmonds 1357 huscht immer wieder das seichte Licht einer großen Kerze zwischen den kleinen Häusern des Grubenheims hin und her. Pergamente werden zusammengerollt, Kohlestifte gespitzt und Kletterausrüstung verpackt. Werkzeug wird aus dem kleinen Schuppen zusammengetragen und ausreichend Proviant für eine mehrtägige Reise eingepackt.

Dann bricht die kleine grünbraun gekleidete Person im ersten Licht der Sonne auf Richtung Norden. Während noch am Himmel die Krähen kreisen, lässt Lorenzo schnell die altbekannte felsige Landschaft hinter sich und setzt Fuß in die tiefen Schluchten der Himmelsgipfel. Entlang des Krähenhofes betritt er den mehr oder weniger befestigten Pilgerweg, während sich zu seiner rechten und linken die Klippen auftürmen.

Breits einige Tage zuvor hatte er die Landschaft von außen umfahren, um sich einen ersten Eindruck zu machen, doch fast gänzlich verhinderten die Steilküste Einblicke ins Landesinnere. Entlang klarer Bergflüssen und karger Vegetation zog sich der Weg des jungen Karthographen steil hinauf von Gipfel zu Gipfel.

Seltsame Höhlen, tiefe Schächte und alte Vegetation zeichnen das Gebirge der Tropeninsel Neu Corethon. Menschengemachte Strukturen durchbrechen das Bild der sonst unberührten Natur.
Ziel des ersten Tages war die Kartographierung des östlichen Teils der Himmelsgipfel vom Krähenhof bis zum Kloster des Solerbens. Schon am Tag zuvor entdeckte Lorenzo dort, am Fuße der Steilklippen mehrere Höhlen in den Felsen. Besonderes Augenmerk schenkte Lorenzo dabei einer neu entdeckten Felsenklause und einem, zu seiner Verwunderung auf der Spitze eines Berges errichteten, verwitterten Grab.

Nach einer ruhigen Nacht im Schutz des Solerbenklosters verlässt der Kartograph sein Nachtlager mit den ersten Sonnenstrahlen und bricht auf Richtung Westen. Sein Ziel die hoch auf den Klippen trohnend altbekannte Jagdhütte am westlichen Ende der Himmelsgipfel. Sein Weg hoch in die luftigen Höhen erstreckt sich entlang uralter Bäume, verlassener Ruinen und zugewucherter Deynschreine.

Die dritte Tagesetappe führte den jungen Kartographen von der Jagdhütte aus hinab nach Süden. Lautes Affengebrüllen unterbrach immer wieder das leise Pfeifen des Windes. Am Fuße des Schreins des Thorjans bereitete Lorenzo zwischen seltsamen Pilzgebilden und giftig wirkenden Seen seinen Abstieg vor und kehrte nach gut drei Tagen Expedition zurück in die altbekannten Krähenfelsen. Das Grubenheim links liegend lassen, durchquerte er die Dunkelwurzmarschen und erreicht am Ende des Tages die sichere Stadt. In seinem Büro hoch oben in Leuchtturm entzündete er einige Kerzen und begann so gleich die ersten groben Skizzen der von ihm erkundeten Gipfellandschaften an.

[Bild: ft3oIPS.jpg]
Und so reicht Lorenzo die Ersten von hoffentlich vielen Karten der Himmelsgipfel ein.
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#2

Gebirgslandschaften


Erlebnisbericht: Laienkartograph Wernher Cunradus Rothenstein

15. Weidemond 1357

Die Schrecken und Wunden, die zahlreiche Bewohner Neu Corethons nach dem Angriff auf und dem Kollaps der Minen von Mamoria erlitten hatten, heilten dank Stephanies Gaben nach und nach, und so blieb mir endlich wieder etwas Zeit für den ein oder anderen Zeitvertreib, als mich nur um Verletzungen und das Reinigen von Verbänden und meiner Heilstube zu kümmern und zugleich noch genug Schlaf zu finden. So kam es, daß ich am 20. Weidemond in das Gildenhaus der Karthographen schlenderte und neue Aufträge vorfand, die ich mir mit der mir eigenen Neugier natürlich sogleich verschlang. Einer davon sprang mir besonders in's Auge, denn ich wollte nach den düsteren Begegnungen etwas für meine Seele tun und mich wieder einmal auf den Pilgerweg zu begeben. Warum sollte ich nicht versuchen diese Reise mit einer domenikagefälligen Aufgabe vereinen, zu lernen und jenes Wissen zu Papier zu bringen? So nutzte ich die nächsten Tag um mein kleines Abenteuer vorzubreiten, packte Ausrüstung und Vorräte ein. Bei diesen Besorgungen traf ich auf Fräulein Chilaili, die mir streng verboten hatte sie bei ihrem Nachnamen anzusprechen, was meiner Erziehung widersprach, aber ich beugte mich der Höflichkeit halber. Da sie mir schon ihren Karren für allerlei Besorgungen angeboten hatte, bat ich einer Eingebung folgend darum ob ich ihr Boot ausleihen durfte, was sie bejahte.

So kam es daß ich vor der Pilgerreise am 23. Lenzmondzunächst die Küste entlang ruderte. Allerdings hatte ich unterschätzt wie schwer es ist Entfernungen vom Meer aus abzuschätzen, erst recht wenn einen die Gezeiten und Strömungen ständig bewegen, während man versucht mit Tinte und Feder einen geraden Strich zu Papier zu bringen. Dadurch und durch nötige Ruhepausen kam es, daß ich das Boot einige Male auf den Strand ziehen musste. Ab der verlassenenen Feste began ich mit meinen Skizzen. Zunächst präsentierte sich mir ein langer Palmenstrand, der sich bis zum Anleger bei Mamoria zog. Dahinter begannen steile Klippen, die den Hof von Tamruk wie eine Festungsmauer vom Meer trennten. Auf den ersten Metern zog sich ein schlüpfriger Steinpfad zu einer Höhle entlang. Diese schien eine ordentliche Größe zu haben und ich fand Hinterlassenschaften die auf frühere Bewohner hindeuteten. Danach folgte ich den Steilklippen, bis ich ein gute Stück weiter im äußersten Nordosten einen weiteren Anlager fand. Dieser wirkte verlassen und führte zu einem Abgang in die Felsen hinein, in dem ich eine breite Treppe fand. Da es schon dämmerte war ich gezwungen mich dort auf dem ersten Treppenabsatz für die Nacht einzurichten.

Am 24. Lenzmond weckte mich die Brandung und lautes Mövengeschrei. Es war deutlich windiger und die See war rau. Mir war etwas bange als ich mich allein im kleinen Ruderboot wieder Deyn anvertraute. Doch er war mir gewogen, trugen mich Wellen und Wind doch fast wie von selbst. Die Klippen waren hier im Nordosten mit am höchsten, und ich meinte oben eine Mauer zu erkennen, vermutlich das Kloster. Doch ich hatte vor allem Augen für etwas deutlich spektakuläreres, einen Felsbogen von enormem Ausmaß. Dort wollte ich anlegen, erspähte ich doch eine Treppe und ein Tor auf der Südseite des vom Bogen überschatteten Bereichs, doch die Wellen hatten andere Pläne mit mir. So trug es mich an einigen Felsen vorbei, in denen ich auch die ein oder andere kleine Höhle ausmachte, bis ich in ruhigere Gewässer in der Nähe einer kleinen idyllischen, baumbewachsenen Insel mit feinem Sandstrand trug. Dort liefen die Klippen aus und ich erkannte daß ich mich unterhalb der großen Hütte am nördlichsten Teil des Pilgerweges befand. Ich zog das Boot auf den Strand und ruhte mich mit etwas frischem Obst aus, bevor ich meine Nachtstätte auf der kleinen Insel einrichtete, auf der ich überraschenderweise eine verlassene Hütte vorfand. Am nächsten Tag, dem 25. Lenzmond war die See fast spiegelglatt, so daß ich gut vorwärts kam und das Boot am Abend am Anleger von Mamoria festmachen konnte. Dort ruhte ich und schaffte es am 26. Lenzmond bereits zur Mittagszeit wieder zurück zu sein. Die nächsten beiden Tage verbrachte ich mit allerlei Muskel- und Rückenschmerzen damit, mich auszuruhen und die Skizzen ins Reine zu zeichnen, solange die Erinnerungen noch frisch waren.

Am 29. Lenzmond zog ich dann etwas erholt zu Fuß los. Zunächst ging es an den Strand, wo ich die beiden Schreine verzeichnete und den eingestürzten Zugang zu den ehemaligen Brutstätten der ausgerotteten Sandkriecher, bevor ich am Haus von Herrn Felljäger eine kurze Rast einlegte. Den Mittag und Nachmittag über zog ich über die nahegelegene Brücke zunächst zum Thorjansschrein, von wo aus ich die Umgebung überblickte. Auf dem Weg dorthin fiel mir eine kleine Höhle auf, in der ich behauenen Stein entdeckte, aber nicht weiter erkundete. Ich folgte dem Hang nach Norden, wobei ich zwei kleine Wasserläufe überquerte und ein Feld aus Ruinen erblickte. Auf einem größeren Felsen fand ich eine Art Monument, dahinter eine kleinere natürliche Höhle. Südlich des Monuments entdeckte ich von oben einen kleinen See, den ich mir notierte. Nördlich des Monuments wurde der Hang steiler und wandelte sich in Steilklippen, so daß ich mich entscheiden musste ob ich oben oder unten entlang gehen sollte. Da ich zu diesem Zeitpunkt nur schlechtes über die Affen in der Umgebung gehört hatte, wählte ich den höher gelegenen Weg und versuchte mich möglichst ruhig zu verhalten. Ich folgte einem kleineren Wasserlauf, der mich zu einem Tal voll Lavendelpflanzen und dem Schrein der Stephanie führte. Dort in der Nähe entdeckte ich einen Riß im Boden, durch den ich die Affen unter mir hörte, aber Deyn sei Dank bemerkten sie mich nicht. Vom Schrein aus zog ich zunächst nach Norden weiter, fand mich dann aber in einem Hohlweg wieder, über den eine Brücke verlief. Also kehrte ich um und erstieg die Hänge nach Westen, bis ich die Klippenkannte vor mir sah. Dort stieß ich auf einen weiteren Riß, der wie ein Schlot nach unten führte, und auch hier hörte ich Affen, aber ungleich lauter als zuvor. Leise schlich ich von dannen, der Kante der Klippen folgend. Ein wenig weiter im Norden machte ich dann einen grausigen Fund. Drei bleiche Schädel und einige Knochen entdeckte ich auf einem Klippenabsatz, und sie erschienen mir menschlich, auch wenn sie schon halb von Erde und Pflanzen verschlungen worden waren. Ich notierte mir die Stelle genausten um später für die Bergung dieser armen Seelen zu sorgen, und setzte meinen Weg nach Norden fort. Als es zu dämmern begann, erreichte ich eine alte Grundmauer neben einer Höhle, und erspähte dahinter eine Straße. Über dem Hang hinter der Straße ragte eine Schutzhütte auf, die ich für die Nacht bezog. Sie war überraschend geräumig.

Der 30. Lenzmond begrüßte mich mit lautem Vogelgeschrei, daß ich später Papageien zuordnete. Als ich mich im Morgenlicht bei der Hütte umsah, erkannte nördlich davon und viele Dutzend Schritt unter mir den Sandstrand wieder und die kleine Insel, auf der ich zuvor übernachtet hatte. Als ich wieder zur Straße vom Vorabend hinabstieg, stieß ich auf einige Beeren, eine willkommene Abwechslung vom kargen Reiseproviant. Die Straße führte knapp nach den Ruinen über eine hölzerne Rampe, die in den Fels gebaut worden war, steil bergab bis zum Strand hinunter. Westlich unterhalb der Rampe erspähte ich einen kleinen See. Da es jedoch die Gipfel zu erkunden galt, wandte ich mich nach Osten und folgte der Straße. Nach einem kurzen Marsch befand ich mich auf der Brücke wieder, die ich am Vortag gesehen hatte, doch diesmal stand ich oben und blickte auf den Hohlweg hinab. Die Straße wurde im Norden von einem Höhenrücken begleitet, während sich das Land gen Süden bis auf einige Hügel zu eben jenem Tal absenkte, durch das viele Wasserläufe sich vereinten und zum Schrein der Stephanie flossen. An einer starken Kehre entdeckte ich einen gewaltigen Baum an der Straße, eine Landmarke die meines Erachtens einen Platz auf der Karte verdient hatte. Danach verlief die Straße langsam bergab, bis ich auf die Kreuzung stieß, an der sich der Weg Richtung Kloster oder aber Mamoria gabelte. Ich wählte den Weg zum Kloster. Von dort hatte ich einen guten Blick auf die Erhebungen im Süden, und zeichnete bis mich das Sonnenlicht verließ und ich für die Nacht im Kloster Unterschlupf suchte.

Den 31. Lenzmond über folgte ich dem Höhenrücken östlich des Klosters, bis ich tief unter mir den verlassenen Anleger im äußersten Nordosten der Insel sah. Von dort an bog sich der Höhenzug nach Süden. Dort oben gab es wenig zu sehen außer einigen Ruinen, die ich auf halber Strecke auf einem leicht tiefergelegenen Plateau gen Osten fand. Von oben betrachtete ich den kleinen Bach, der Tamruks Mühle antrieb, überquerte eine Senke auf dem Höhenrücken und stand dann auf der letzten Erhebung, bevor die Klippen knapp vor dem Anleger von Mamoria endeten. Ich genoß den weiten Ausblick, der mich in der Ferne den riesigen Baum und die Baustelle des Drygoregeländes erkennen ließ, westlich davon das Schiff von Herrn Cervino und die verlassene Feste. Am Nachmittag machte ich mich auf den anstrengenden Rückweg und nächtigte erneut im Kloster.

Der nächste Morgen, am 1. Grasmond, war grau und düster, und ein starker Wind kündete von Regen. Widerwillig gestand ich mir ein bei diesem Wetter nichts in den Bergen verloren zu haben, die ich eigentlich hatte erkunden wollen, und folgte der Straße nach Süden. Unterwegs entdeckte ich nördlich von Mamoria einige Höhlen, die ich aber aufgrund des Regens und des glitschigen Untergrundes nicht erkundet habe. Mit Besorgnis verzeichnete ich zudem eine Stelle, an der ich Anzeichen für eine Ausbreitung des Pilzwaldes fand, der sich zwischen dem Thorjansschrein und Mamoria befindet. Danach schaute ich auf Tamruk's Hof vorbei, traf ihn allerdings nicht an. So verzeichnete ich seine Gebäude, die Pallisade und eine kleine Höhle, und wanderte dann zum Revansschrein, wo ich mich etwas aufwärmte und trocknete. Den Nachmittag über notierte ich mir einige Seen, Wasserläufe und den Verlauf der Wege in der Umgebung von Mamoria, wo ich dann die Nacht verbrachte.

Am nächsten Tag, dem 2. Grasmond, war es aufgeklart, doch Boden und Pflanzen waren noch feucht und voller Pfützen. So folgte ich der Straße nach Westen bis ich die großen Pilze nördlich von mir aufragen sah, und überquerte dort den Bach, um es näher in Augenschein zu nehmen. Als ich jedoch eine größere Höhle hinter den Pilzen sah, gedachte ich einiger Geschichten von Herrn Felljäger und hielt mich lieber fern. Als ich gerade umdrehte, fiel mein Blick auf ein Buch am Boden, das angesichts des gestrigen Wetters in einem guten Zustand war. Ich nahm es an mich und setzte den Weg fort. Am frühen Nachmittag erreichte ich wieder die Geborgenheit der Stadt.

Durch die turbulenten Ereignisse der nächsten Zeit zog sich die Aufarbeitung der Skizzen und Notizen etwas hin, nicht zuletzt weil ich eine schwere Verletzung bei einer weiteren Expedition davon trug. Aber nun ist es vollbracht, meine Karte ist fertig.

[Bild: 44aV9ID.jpeg]
Und so reicht Wernher die Zweite von hoffentlich vielen Karten der Himmelsgipfel ein.
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#3

Gebirgslandschaften


Expeditionsbericht: Schneiderlehrling Valerian Grau

19. bis zum 24. Weidemond 1357
Gegen Nachmittag begab ich mich mit Elodie Louise Fuchs in leichte Rüstung gekleidet auf den Weg zu den Himmelsgipfeln. Als wir bei Marmoria ankamen, hatten sich jedoch schon einige hohe, dunkelgraue Wolken zusammengezogen und es begann wieder mal wie aus Eimern zu schütten. Da wir schonmal da waren und nicht direkt wieder umkehren wollten, skizzierte ich das Gebiet von Marmoria auf einen Zettel, auf dem ich die Umrisse der Himmelsgipfel und die Hauptwege zuvor schon grob eingezeichnet hatte. Dabei hielten wir einen kleinen Plausch mit zwei Marmorianern. Durchnässt machten wir uns auf den Rückweg, da dieses Unterfangen bei dem dunklen, regenvernebelten Bedingungen nur sehr mühselig ist. Ein paar Stunden später und mit besserem Wetter, trat ich mit wieder trockener Kleidung und diesmal alleine den Weg in den Norden der Insel an.

Diesmal ging ich östlich an Marmoria vorbei direkt in das bergige Gebiet. Dort suchte ich mir einen Weg, den ersten Berg zu meiner rechten ohne große Strapazen zu erklimmen. Nach einigem Suchen fand ich eine Route zur Bergspitze, wo ich ein scheinbar altes Grabmal fand mit verwitterter Inschrift. Von dort aus verschaffte ich mir einen guten Überblick und vermerkte, was ich sah. Von oben perfekt für einen Kartographen, für den es in den meisten anderen Gefilden nicht so einfach ist, die Vogelperspektive einzufangen. Die Höhenprofile markierte ich nur grob, da mir die Werkzeuge für eine genaue Aufnahme der Höhen fehlte. Deshalb entschied ich mich, die höheren Ebenen in dunkleren Tönen darzustellen. Fürs erste jedoch, skizzierte ich alles in unterschiedlichen Schraffierungsgraden auf meinem Schmierblatt, um zuhause dann die vorliegende Karte in angemessenerer Qualität anzufertigen.

Ähnlich wiederholte es sich auch auf meinem weiteren Weg in den Himmelsgipfeln. Am Kloster und beim großen Baum fand ich gute Orte, viel auf einmal auf meiner Karte einzufangen, ohne gefährliche Ab- und Anstiege bestreiten zu müssen. Vom Kloster ging ich oben die Klippen ab und trug mir auch hier Besonderheiten ein, die ich fand. Unter anderem bemerkte ich zum ersten mal eine recht große Insel im Norden mit angelegtem Schiff, von der ich vorher noch gar nichts gehört habe. Scheint bewohnt zu sein, aber wenn davon niemand spricht und sie scheinbar niemanden interessiert, dann soll mich das wohl auch nicht. Ich folgte dem Weg gen Westen und ließ auch nicht aus, die Gewässer zu vermerken, die ich sah. An einer Schutzhütte am nordwestlichen Teil der Himmelsgipfel hatte ich nochmal einen guten Ausblick über das Meer und eine kleine Insel, die auch nicht ganz unbewohnt schien - zumindest sah ich dort eine Art Zelt von meiner Position aus.

Etwas südlich vom Weg abweichend traf ich auf den Stephanieschrein, neben dem sich eine große Weide befindet, umgeben von Steinen. Ich hielt mich aber fern davon und begab mich schnell wieder auf den Weg, um den westlichen Bergrücken zu besteigen. In den Süden marschierend konnte ich unter mir einen riesigen Höhleneingang ausmachen, hier nahm die Dichte der Affengeräusche erheblich zu, ein paar Äffchen konnte ich in den Baumkronen sogar erkennen. Ich habe keine Ahnung von Affen, aber wenn sie in Höhlen wohnen, dann wohl dort in dieser. Weiter südlich traf ich auf den Thorjanschrein und vermerkte mir die Ruinen und die Bäche, die direkt westlich im Tal zu sehen waren. Zum Fuß des Schreines war ein recht versteckter Teich, von dem ich gehört habe, dass er der "Giftsee" genannt wird. Warum das so ist, wollte ich ungerne selbst überprüfen und vermerkte mir das simpler weise. Weiter östlich erstreckte sich ein Gebiet mit sehr humusreicher Erde und riesigen Pilzen, sehr wundersam.

Schließlich erklomm ich den Berg direkt westlich zu Marmoria und lies meinen Blick schweifen. Ich sah eine Höhle hinter der nördlichen Mauer der Handwerkergilde, welche mir ein Schauer über den Rücken jagte. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Mauer gerade wegen dieser Höhle dort steht - vielleicht eine Expedition wert. Zu guter Letzt vergewisserte ich mich, dass meine eingetragenen Proportionen der Flächen stimmen und begab mich wieder auf den Rückweg. Dies alles schaffte ich natürlich nicht nur an einem Tag - ich hatte ja auch noch Schneiderarbeiten zu erledigen. Glücklicherweise traf ich auf keine Probleme oder größere Schwierigkeiten. Als einsamer Wanderer erregt man wohl kein großes Aufsehen bei etwaigen Gefahren, oder ich hatte simpel Glück. Im Atelier angekommen, fertigte ich nun eine ordentliche Variante der Karte an. Ohne die Hilfe von Frau Fuchs, hätte das mit den Farben in einem Schlamassel geendet, aber mit ihrer fachkundlichen und tatkräftigen Hilfe sind die Abgrenzungen gut gelungen und deutlich geworden. Ich ließ die Karte trocknen und trug meine eigenen Bezeichnungen der besonderen Orte ein.

[Bild: NLccoSU.jpg]
Und so reicht Valerian die Dritte von wahrscheinlich nicht mehr so vielen Karten der Himmelsgipfel ein.
[Bild: lzYDOXm.png]
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