Brüder und Schwestern,
heute begrüße ich euch alle zu einem Fest, das mir besonders am Herzen liegt. Ich begrüße euch zum Tjostfest des Heiligen Mikaels. Wie die meisten sicher wissen werden, war ich vor meiner Ordensprüfung Mikaelaner, weswegen es mir eine ganz besondere Freude ist diese Messe heute zu halten.
Brüder und Schwester, lasset uns aus der Heiligen Schrift lesen:
Eins scharte der Prophet Jakobus die Gläubigen um sich und sprach zu ihnen:
Brüder und Schwestern, mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker aussät. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein.
Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinem Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut?
Er antwortete: Das hat ein Feind getan.
Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen:
Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen. Den Weizen bringt in meine Scheune.
Nehmen wir uns die die Worte des Propheten zu Herzen. Auch wenn das Chaos und Böse versucht uns zu schwächen und uns anzugreifen. So reagieren wir nicht überstürzt und kopflos! Nein! Wir handeln bedacht und viel wichtiger: Zusammen! Nur so überstehen wir auch jede Krise.
Vergangenen Monat haben wir den Heiligen Sôlerben gefeiert, den Schutzheiligen des Kaiserreiches. Doch auch diesen Monat feiern wir einen Heiligen, der über manche hier im Raum wacht. Der Heilige Mikael, Krieger der Tugend, Schildherr des Mutes, ist der Schutzherr aller rechtschaffenden Krieger, Soldaten und Beschützern.
Er lehrt uns wichtige Aspekte, die in unserem Leben eine große Rolle spielen solltet. Ein jeder sollte jedem deyntreuen Gläubigen mit Ehre gegenüber treten, so wird sie auch euch zuteil. Seit immer tapfer und schützt eure Liebsten, auch in dunkelster Stunde. Übernehmt immer die Verantwortung für eure Taten und tretet für die ein, für die sonst keiner eintreten würde.
Wo der Heilige Sôlerben das richtende Schwert ist, dass das Dunkle und Böse von dieser Welt tilgt, ist der Heilige Mikael das Schild, dass die Unschuldigen und Schutzlosen vor diesem Übel in der Not schützt.
Betrachten wir die letzten Monate, erkennen wir, dass jeder Heilige uns bisher eine Lehre mit auf den Weg gegeben hat, die uns in diesen sehr turbulenten Zeiten weiterhelfen können. So auch der Heilige Mikael.
Brüder und Schwestern, ich bitte euch. Wenn ihr seht, dass nehmen euch Unrecht geschieht. Wenn ihr seht, dass eure Liebsten, Hilflose oder Schwachen Unterstützung gegen das Böse auf dieser Welt brauchen, stellt euch nicht neben sie, stellt euch vor sie und seid ihr Schild in der Not!
Mikaelaner sind natürlich gut ausgebildet und beherrschen ihre Waffen mit Bravour, doch ziehen sie ihre wahre Stärke nicht aus ihren persönlichen Fertigkeiten. Sie ziehen ihre Stärke aus der Gemeinschaft, aus ihren Brüdern, die Schulter an Schulter neben ihnen in vorderster Front stehen und zusammen die aufkommende Dunkelheit abwehren. Nur Zusammen erreicht man wahre Stärke! So müssen wir auch auf diesem Eiland, weit entfernt von der Heimat, zusammenhalten! Nur zusammen können wir diesen aufkommenden Sturm bewältigen und überleben! So sagt mir Brüder und Schwestern, steht ihr mit mir, wenn das Böse aufkommt und uns vernichten will?
So wie die zwölf Heiligen zusammenstehen und die Aspekte unseres Herrn Deyn Cador verkörpern, müssen auch wir zusammenstehen.
Zum Abschluss dieser Heiligen Messe, möchte ich mit euch gerne das Ordensgebet der Mikaelaner beten, meines ehemaligen Ordens.
Oh Herr Deyn Cador, der du unsere Herzen zu einer Kirche deines heiligen Geistes gemacht hast, lehre uns, dich im Geiste und in Wahrheit zu verstehen.
Oh Herr Cador, mache uns tüchtig zu allen guten Werken und erwecke uns zu Taten der Liebe durch deinen Geist und rüste uns aus mit der Kraft des Glaubens der Hoffnung und der Liebe.
Oh Herr Deyn Cador, bringe uns zusammen zu deinem heiligen Kirche, füge uns ein als lebendige Steine, erwecke uns zu wahrer Bruderschaft, da einer dem andere diene in deynistischer Nächstenliebe.
Oh Herr Mikael, gedenke deiner Ritterschaft. Herr, wir bitten dich, öffne die Herzen der Menschen und gebe ihnen Kraft für ein versöhnliches Miteinander in Frieden.
Oh Herr Mikael, führe zusammen, die du gerufen und erwählt hast, zerbrich die Mauern, die uns trennen und wehre allein die Unfrieden stiften.
Oh Herr Mikael, gib uns die Kraft und Gelingen im täglichen Werke, gib uns Geduld und Treue und helfe, dass wir uns bewähren als Ritter deiner Tugend und Streiter für deinen Namen und deines unvergänglichen Mutes.
Nicht uns Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gebührt die Ehre.
Amen
Habt Dank für euer zahlreiches Erscheinen. Mich hat es sehr gefreut mit euch allen dieses hohe Fest der Mikaelaner zu feiern! Im Anschluss wollen wir noch gemeinsam Speis und Trank verköstigen, doch viel wichtiger, wir wollen auch ein großes Turnier abhalten. Für dieses Turnier könnt ihr euch noch bei mir anmelden. Gekämpft wird mit einer Auswahl an Übungswaffen, damit es zu keinen ernsthaften Verletzungen kommt. Bei diesem Wettbewerb ist natürlich jeder Bürger herzlich eingeladen!
Am Ausgang sammelt Bruder Lucius noch die Kollekte ein, damit wir auch in Zukunft solch prächtige Feste feiern können.
Empfangt nun den Segen des Herrn.
|