19.10.2022, 01:19 AM
Auszug Compendium Elementalis Vorkommnisse und Erkenntnisse Jagd nach Rupes I Nachdem wir die Ausgrabungsstätte von Rupes fanden ist nun wieder einige Zeit vergangen. Es blieb uns nichts anderes übrig als eine Expedition in diese dunklen Tiefen zu starten. Zusammen mit meinen Ordensmitgliedern Magdalena Meyer, Archibald Cato und Svea Rosenstein, sowie Korporal Anton Schmidt, der uns unterstützt. Durch unsere gesammelten Information wussten wir, dass Rupes sich mit den Abscheulichkeiten des Mannsweibes verbündet hat. Darunter stechen eine Dämonengattung namens "Beobachter" heraus, sowie die beiden Dämonen Caramalthz und Mammot. Diese fungieren laut Unterlagen als Generäle der Dämonenschar. Es war also klar, dass wir gut vorbereitet sein müssen.
Der Orden legte sich jedes mögliche Ritual bereit und Anton Schmidt kam mit einer neuen Erfindung zur Expedition. Er nannte es Druckkanone, mit der er scheinbar Flammen schießen konnte. Nach kurzer Beratung entschieden wir uns jedoch dafür, dass wir die Maschinerie mit Weihwasser füllen.
Gut gerüstet reisten wir ein weiteres Mal durch das steinerne Tor. Dort angekommen erkannten wir schnell, dass Aura ihr Wort gehalten hat und sich um den schmerzenden Schneesturm gekümmert hat. Scheinbar war dies eine alte Festung mit einem gewaltigen Lastenkran, mit dem die Kultisten sicher Materialien in das versiegelte Loch transportiert haben.
Wie bei unserem ersten Besuch geplant, nutzten wir den Kram um das Loch zu dem unterirdischen Höhlensystem freizulegen. Dafür beluden wir den Lastenkorb mit Stämmen und Geröll und zogen das ganze Konstrukt mit Hilfe der großen Zugräder in die Luft. Oben angekommen sprangen wir eilig herunter und der Lastenkorb fungierte als improvisierter Rammbock und schaffte es die Steinplatte zu zerbrechen.
Es offenbarte sich uns ein Schacht in eisige Kälte, indem noch ein altes Seil hing. Mit passender Sicherung stiegen wir hinab und schafften es trotzdem der großen Höhe alle unbeschadet. Unten angekommen fanden wir uns in einer kleinen, schneebedeckten Höhle wieder. Überall lagen menschliche Knochen und Gerippe. An zwei der Wänden gab es jeweils eine Tür, durch die es weiterging. Jedoch war die Tür zu unserer Rechten durch Felsbrocken blockiert worden. Wie wir später herausfinden mussten, versuchte einer dieser Kultisten etwas einzusperren. Mangels passender Werkzeuge entschieden wir uns vorerst für den linken Pfad.
Hinter der Tür erreichten wir eine weitere Höhle, die vollgestellt mit Statuen war. Sie zeigten verschiedene Motive, doch ihr Sinn und Zweck war nicht wirklich klar. Besonders war jedoch eine Art Tor in der Wand, für das zwei Ringe als Schlüssel benötigt worden sind.
Indem wir die Statuen in eine vorgegebene Richtung drehten, konnten wir die Tür zum nächsten Raum öffnen. Wie es scheint war dies der Speisesaal der Arbeiter. Einige große Tische standen hier herum und auch eine große Kochstelle. Bis auf ein Bündel Kräuter, das die Kultisten vermutlich für Messen nutzen, gab es hier nichts Besonders. Deswegen gingen wir weiter und erreichten den Schlafraum der Arbeiter. Raum für Raum fanden wir stetig neue Schriften von Rupes selbst. Wie es scheint sucht er im Erdreich etwas, was sich selbst ihm bisher entzieht. Dies ist sehr verwunderlich in Anbetracht der Tatsache, dass Rupes Domäne die Erde selbst ist. Es muss sich also um etwas ungemein mächtiges handeln.
Das Öffnen der nächsten Tür gestaltete sich etwas trickreicher. Auf ihr war nur die Einkerbung einer Handfläche zu finden. Es war offensichtlich, dass dies nicht positiv ausgehen wird, jedoch fehlten uns die Alternativen. Ich versuchte deswegen die Tür aufzudrücken und schafft es auch, jedoch war danach meine Hand an der Tür angefroren. Wie das Schicksal jedoch wollte erreichten wir so auch die Werkstatt der Arbeiter, wo wir Hammer und Meißel fanden. In Kombination mit etwas Feuer konnten wir so meine Hand wieder lösen.
Leider war auch die nächste Tür verriegelt, doch gab es auch hier einen Hinweis auf die Lösung. Auf die Tür wurde ein Hebel gezeichnet, was nur auf die Hebel hindeuten konnte, die in den verschiedenen Räumen, die wir bereits durchsuchten, verteilt waren. Ein jeder verteilte sich in einen Raum und löste den Schalter nach einem anfänglichen Fehlversuch gleichzeitig aus. Es machte Klick und die Tür öffnete sich.
Ein neuer Raum, ein neuer Nutzen für die hiesigen Arbeiter, von denen jedoch jede Spur fehlte. Hier bauten sie scheinbar Erze und Gestein ab oder lagerten es jedenfalls hier. Ich hatte hier ein schlechtes Gefühl, irgendetwas stimmte nicht. Ich spürte eine fremdartige Präsenz in diesem Raum. Am Ende dieser Höhle gab es ein offenes Grab, an der sich die Präsenz auch am besten wahrnehmen lies. Vermutlich hauste hier der ruhelose Geist eines Arbeiters, der seinen Frieden nicht finden konnte. Wir fingen an die Gesteinshaufen zu durchsuchen, wurden dabei jedoch schnell unterbrochen. Aus den Haufen wühlten sich zwei kristalline Golems, die uns sofort angriffen.
Jedoch hatten diese kleinen Elementare keine Chance und wurden schnell niedergestreckt. Wir fuhren mit der Durchsuchung weiter fort und fanden auf ein paar sehr interessante Erze, sowie die Überreste eines Menschen. Mit Hilfe der vorherigen Werkstatt zimmerten wir dem Toten einen passenden Sarg und führten eine kleine Bestattung durch. Über seine Taten können wir nicht urteilen ohne sie zu wissen, doch der Heilige Renbold wird ein gerechtes Urteil über ihn fällen.
Nachdem die Bestattung vollzogen und die merkwürdige Präsenz verschwunden war, öffnete sich die nächste Tür mit einem kurzen Klacken. Beim Betreten der nächsten Höhle wussten wir schnell, dass wir hier nicht alleine sind. Die Höhle war versehen mit einer großen Feuerschale und verschiedenen Kerzen auf Podesten. Inmitten dem allen Stand eine Frau mit einem eingefrorenen Stab in der Hand. Natürlich bemerkte sie uns schnell und es brach ein Kampf aus. Die Frau beherrschte Eismagie und griff uns stetig mit Eis und kalten Flammen an. Unsere Schüsse wurde von dem Feuer der Kerzen blockiert. Wir begannen also rasch die Kerzen auszuschalten und die Frau einzukreisen.
Magdalena und Svea feuert unentwegt auf sie. Archibald wurde leider durch Eis festgehalten. Die Chance nutzend stürmte ich auf sie zu und drückte sie erfolgreich mit meinem Schild auf den Boden. Schmidt reagierte sofort und entriss ihr den eisigen Zauberstab, der sich jedoch darauf an seine Hand festfror. Nach einigen Sekunden viel es mir wie Schuppen von den Augen, es handelte sich hier um Alleria, eine Frau dessen Tagebuch wir auf Cabu im Vulkan fanden. Sie wurde mit ihrem Freund von Rupes versklavt und mussten ihm dienen. Als ich ihren Namen aussprach kam sie kurz zu sich und bat darum, dass wir ihren Freunde retten. Dieser Zustand der Klarheit hielt jedoch nur wenige Sekunden und wich schnell wieder dem Wahn und der Angriffslust. Bevor sie weiter unter dieser Magie leiden muss, machte ich ihren Qualen ein Ende. Alle magischen Flammen erloschen darauf und der Stab löste sich auch von Schmidts Hand. Wir sicherten alle was im Raum fanden, darunter auch einen bronzenen Ring, der ein Schlüssel für das Tor im zweiten Raum war. Wir erreichten hier eine Sackgasse, weswegen wir die Spitzhacken aus dem Gesteinsraum nahmen und zum Eingang zurückkehrten.
Geschwind entfernten wir das Geröll und betraten den Raum. Es offenbarte sich uns eine blanke Eisfläche, der wir jedoch etwas mit unseren Steigeisen entgegen wirken konnten. Dennoch rutschten wir bei jedem Schritt quer durch den Raum. Nachdem die gesamte Gruppe betreten hat, erkannten wir den Grund für die Steinbrocken am Eingang. Von der Decke schwebte ein dämonisches Wesen herab, von dem wir vorher schon unter dem Namen "Beobachter" lasen. Ein finsterer Ball mit eisigen Tentakeln und in dessen Mitte prangte ein riesiges Auge.
Uns blieb nichts Anderes als der Kampf. Während Svea den Anblick nicht ertrug, gingen wir anderen zum Angriff über. Magdalena feuerte mit ihrer Armbrust, ich glitt unter dem Wesen hindurch und schlitze es mit meinem Dolch auf und Archibald hämmerte mit seinem Streitkolben auf es ein. Schmidt zog seine so genannte Druckkanone und versuchte den Beobachter in sein Zielfeld zu bekommen. Jedoch musste er stets vor den angreifen ausweichen und in Sveas Wahn störte sie auch seinen Angriff. Letztendlich glitt er jedoch unter dem Wesen hindurch und genau in dem Moment als er genau unter ihm war, drückte er ab und eine volle Ladung Weihwasser schoss auf das Wesen ein. Die Wirkung trat sofort ein. Das Wesen krümmte sich vor Schmerzen und stach sich selbst das große Auge aus. Durch den Aufprall auf dem Eis fing der Boden an zu bersten und einzubrechen. Wir eilten schnell zum Ausgang und schafften es gerade noch den zweiten Bronzering zu ergattern.
Wir waren nun in der Lage das große Tor zu öffnen, doch war uns auch bewusst wer dahinter auf uns warten würde. In den gefunden Unterlagen war beschrieben, dass Caramalthz in der obersten Ebene als Wache zurückgelassen worden ist. Er musste sich also dort befinden. Einen solch mächtigen Dämonen zu besiegen ist ein Kraftakt sondergleichen. Meist benötigt man dafür viele, viele vollausgebildete Ordensritter. Das war für uns jedoch jetzt keine Möglichkeit, wir mussten ihm entgegen treten. Deswegen war Vorbereitung das A und O. Wir sammelten jedes brennbare Material und bauten sogar zwei Brennsätze zum Werfen. Zusätzlich feuerten wir alle Öfen im Speisesaal an und erhöhten so die Temperatur der ganzen Höhle. Gewappnet betraten wir die letzte Höhle und unsere Befürchtungen bestätigten sich. Vor uns stand Caramalthz, ein mächtiger Dämon der Finthela.
Uns blieben nur wenige Sekunden um diesen Schock zu verarbeiten. Jeder Augenblicke zählte in diesem Kampf. Sofort entzündeten wir die ersten Feuer mit unserem Brennmaterial, damit die Temperatur in der Höhle weiter steigt. Nur so hatten wir eine Chance gegen diesen Dämon zu bestehen. Während die ersten Feuer entzündet worden, warf Schmidt einen Brandsatz auf das Ungetüm, wodurch es in einen Mantel aus Feuer gehüllt worden ist. Sicher hat es dem Wesen geschadet, doch schüttelte es die Flammen einige Sekunden später schon wieder ab.
Einen solch gefährlichen Gegner hatte ich nur einmal in meinem Leben vor mir. Und damals überlebten wir nur durch die Hilfe eines voll gefüllten Fass mit Schwarzpulver. Caramalthz griff uns unermüdlich mit seinen Klauen an oder ließ Eiszapfen und Gestein durch das Schlagen seiner Flügel gegen uns fliegen. Wir gefährlicher war jedoch seine Fähigkeit mit der er uns vollständig einfrieren konnte. Es brauchte nur einen Augenblick und sein Opfer erstarrte zur Eissäule. Nur durch einen großen Kraftaufwand unserer Gruppe konnten wir die Betroffenen schnell wieder auftauen. Der Kampf zog sich und wir schafften es Caramalthz immer weiter zu schwächen. Ohne die steigende Hitze im Raum wäre das so wohl nicht möglich gewesen. In den letzten Sekunden des Kampfes fror der Dämon Archibald ein. Magdalena versuchte ihn vergeblich wegzuziehen. Schmidt warf noch einen Brandsatz, der den Dämon jedoch nicht in vollständig in die Knie zwang. Ohne zu zögern hämmerte das Ungetüm auf den eingefrorenen Archibald ein. Es hätte nur einen Schlag mehr gebraucht und Archibald Cato wäre in tausend Stücke zerbrochen. Wir mussten diesen Kampf also hier und jetzt beenden. Magdalena und Svea eröffneten erneut unermüdlich das Armbrustfeuer und lenkten ihn so ab. Ich nutzte die Gunst der Stunde und machte mit ausgestreckten Dolch einen Satz Richtung Caramalthz und bohrte meine Klinge in seinen Hals. Durch mein schweres Gewicht zog sich der Dolch noch weiter nach unten durch den dämonischen Körper und gab ihm schlussendlich den Rest.
Caramalthz, Erstarrer des Blutes, löste sich in zerberstendes Eis auf und war besiegt. An diesem Tag müssen die Heiligen hinter uns gestanden haben, nur so konnten wir diesen Kampf überstehen. Doch die wahre Schlacht liegt wohl erst vor uns. Wir konnten zwar diese Ebene des Höhlensystem vollständig räumen, doch war dies erst der Anfang. In den Tiefen warten noch weitere Dämonen und Rupes selbst auf uns. Wir müssen zu neuen Kräften kommen und dann erneut die Reise in diese ungewisse Tiefe auf uns nehmen. Unsere Jagd geht weiter.
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