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Tagebuch Archibald Cato - Abenteuer eines Gläubigen

#1
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Vinistag, der 15. Taumond 1357 - 21 Uhr

Die letzten Sonnenstrahlen durchdringen die blau-weiß getönten Fenster der Priorei und hüllen sanft den Schreibtisch in ein helles Blau. Als auch die letzten Strahlen hinter der Kirche verschwinden, entzünde Ich den Docht der roten Kerze die mit einem Deynkreuz verziert ist und öffne mein Tagebuch. Hier bin ich also nun nach mehreren Wochen auf hoher See.

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Ich kann jetzt noch die Gischt auf meinem Gesicht spüren. Die Wellen trugen die "Herbstwind" sicher an den Hafen von Neu Corethon. Als ich da also nun an Land ging, schüttete es sogleich in Strömen. Doch was ich als böses Omen empfand, wandelte sich schnell in eine schöne Überraschung. Eine Frau der Garnison und ein Tavernenwirt musterten mich neugierig und stellten sich vor als Akira Schattenruf und Maximilian Weißenfels. Freundlich erzählten sie mir von der Stadt die nun mein neues Zuhause sein soll.
Ich fragte nach dem Hauptsitz des Solaner Ordens und Fräulein Schattenruf führte mich sogleich durch die engen Gassen Neu Corethons. Mein aufmerksamer Blick wurde überwältigt von Sinneseindrücken und ich hatte Mühe der Gardistin zu folgen. Da pflegte einer seine triefend nasse Wäsche aus dem Fenster hängen zu lassen, während bunte Blumen links und rechts den Weg säumen. Grauer Rauch stieg aus den Kaminen und verfinsterte die bereits diesige Atmosphäre. Alles in allem machte aber die Stadt trotz des Wetters einen sehr farbenfrohen Eindruck.

Schließlich waren wir auf dem Prioreisberg angekommen. Wir suchten noch kurz unter dem Vordach der Priorei Schutz vor den Regentropfen und wechselten noch einige freundliche Worte, ehe ich an die große Eichentür anklopfte. Ein bärtiger Ordensbruder namens Konstantin Lind öffnete mir und nahm meinen Brief, der das Siegel des Solaner Ordens des Erzbistums Kurmark trug, entgegen. Nach gegenseitigem Kennenlernens und einem ausführlichen Rundgang verharrte ich kurz im Locus. Eine schönere malerische Landschaft als Ausblick auf dem Donnerbalken hätte man sich nicht ausdenken können. Der Gedanke brachte mich zum ersten Mal nach meiner Ankunft zum Schmunzeln und erfüllte mich mit Hoffnung, hier doch einen recht ordentlichen Ort erwischt zu haben. Schließlich lernte ich auch noch die Ordensschwester Magdalena Meyer kennen. Sie scheint ebenso wie Lind sehr stark mit Deyn Cador verbunden zu sein.

Wenn nur mein Vater sehen könnte wo ich nun bin, es würde ihn mit Stolz erfüllen. Trotz aller Umstände. Als ich mich nun in meine Kammer zurück ziehe, entsende ich noch einige Gebete an Deyn Cador, ehe mich Renbold sanft in den Schlaf tragen würde.

Für meinen Vater Willbald, dass sich sein Zustand bessern wird.
Für meine Mutter Hejlêne, dass sie irgendwann doch noch gefunden wird, und dass es ihr gut geht, wo auch immer sie nun ist.
Für meinen Bruder Reginald, dass Deyn Cador ihm für seine Taten verzeihen würde, und ihm ein mildes Urteil treffen würde.
Und schließlich für den kürzlich verstorbenen Famus Bergrecht, von dem mir Frau Schattenruf und Weißenfels traurig erzählten.
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