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Die Piraten kommen! - Chrisbon - 05.09.2019 (Post ursprünglich von Rene345) Die Piraten kommen!
Die Bürger von Neu Corethon gingen friedfertig ihren Arbeiten nach, sie tranken abends zusammen in der Taverne und genossen ihren wohlverdienten Feierabend unter Freunden. Doch in der 2. Woche des Septembers geschah das Unerwartete. Lautes Geschrei und ohrenbetäubende Kanonenschläge ließen die Leute in dem Hafen zusammenzucken. Piraten! Die schwarzen Flaggen schimmerten am Mast des bedrohlichen Piratenschiffes, die Leute waren schockiert. Wo waren die tapferen Wachmänner der Garnison um die Bürger zu schützen? Die Wachmänner und Gardisten riefen gefangen in ihrere eigenen Garnison um Hilfe, doch niemand hörte ihre Schreie! Sie waren Opfer einer Falle geworden, welche die hinterhältigen Piraten längst vorbereitet haben. Sie legten eine Stoffpuppe und ein übel riechendes Gebräu in eine der Zellen und warteten darauf, dass die Garnisonleute nachsahen. Während diese ungeahnt in der Zelle den Schwindel der Puppe aufgedeckt hatte, schlug der Bootsmann der Piratencrew die eiserne Tür ins Schloss und verhinderte so ein entkommen. Der Bootsmann legte sich eine Rüstung um und gab sich als Wache aus, positioniert vor der Garnison um die aufgeschreckten Bürger zurückzulotsen. Doch langsam wurde es am Tor unruhig, der Bootsmann konnte die Massen langsam nicht mehr zurückhalten, einige musterten den scheinbaren Wachmann argwöhnisch. Einer von ihnen riss schließlich den Helm des Bootsmannes ab und seine dreckige Piratenfratze wurde sichtbar. Die Bürger stürzten sich auf ihn und drangen in die Garnison vor. Endlich hörten die Bewohner die Schreie und konnten die eingesperrten Wachen befreien. Mit Mut und Adrenalin vollgepumpt, stürmten die Wachleute und Gardisten zum Hafen, voll ausgerüstet mit Waffen und Plattenrüstungen. Doch das Bild im Hafenbereich war erschreckend: Die Taverne brannte lichterloh, die Straßen waren zersprengt und viele Wohnhäuser wurden von den Piraten ausgeplündert. Mitten im Geschehen war der Piratenkapitän, welcher - gut gebaut - seine Crew mit Befehlen umherschickte. Doch die Garnisonsleute ließen sich nicht abschrecken und nahmen es wutentbrannt mit jedem einzelnen der Piraten auf. Nach stundenlangem kämpfen trat schließlich die Garnison als Sieger hervor. Die letzten Piraten und der Kapitän riefen zum Rückzug und schipperten mit einer Menge Raubgut davon. Die Bewohner begannen mit den Löscharbeiten und bildeten eine Wasserkette. Vereint konnten sie einige Häuser retten, nur die Taverne war völlig hinüber. Zwischen den Trümmern der Taverne lag die Priorin begraben, eine Trauerwelle fiel über die Leute hinab. Auch mit dem Verlust von dem alten Gathros musste schwer gekämpft werden, sie erhielten ihre verdiente Bestattung und einen Platz in der Heldengruft. Viele Wochen vergangen, der Großteil des Hafens war wieder aufgebaut, die Leute hatten sich beruhigt und sind wieder in ihren Alltag zurückgekehrt. Innerlich betrauerten sie noch die vielen Verluste, doch in dieser harten Gesellschaft durfte man sich nichts anmerken lassen. Eines Tages rief der Hauptmann die Neu Corethaner zu sich auf den Garnisonsplatz und erzählte von einer sagenumwobenen Neuigkeit. Ein Schatz! Während der Schlacht gegen die Piraten habe einer der Halunken ein Schatzkarte verloren. "Der Schatz von Neu Corethon" ..verzierten in großen Buchstaben die Oberseite der Karte. Der Hauptmann stellte den treuen Bürgern die Aufgabe, diesen Schatz ausfindig zu machen. Viele Notizen und Wegbeschreibungen beschrieben die Karte, die Piraten haben scheinbar nicht nur Neu Corethon geplündert. Sie suchten Vorräte und Informationen zu diesem sagenhaften Schatz, doch nun hielten die Neu Corethaner diese wertvolle Schrift selber in den Händen. Sie packten alles notwendige ein und machten sich auf den Weg. Sie brauchten viele Tage, nächtigten unterwegs mit den gefährlichen Kreaturen der Nacht, wanderten etliche Kilometer. Die Reisenden folgten den Wegbeschreibungen und waren schließlich an einer Lichtung in einem tiefen Waldabteil angekommen. Ein großes X aus altem Wackerstein lag unberührt unter Ast und Gestrüpp an dieser Lichtung. Sofort begannen die Leute zu buddeln, bis sie schließlich auf etwas hölzernes stießen. Der Schatz! Endlich war der Schatz ihrer, die Qualen und Verluste die sie bei Piratenangriff gemacht haben, zahlen nun ihren Tribut! Doch ein lauter Ruf ließ sie herumfahren. Der Piratenkapitän stand vor ihnen in voller Größe, wie aus dem nichts umringte die Gruppe plötzlich eine Vielzahl von grinsenden Piraten. Natürlich war klar, was der Piratenkapitän möchte, die Gruppe war zahlenhaft komplett unterlegen. Also händigten sie ihm die wirklich monumentalische Schatztruhe aus. Der Kapitän ließ die Bürger fesseln, er wolle sie auf dem Menschenmarkt in Schattpur verkaufen und ein paar Extradukaten verdienen. Gemeinsam paddelten sie mit einem Beiboot zu dem furchteinflößenden Piratenschiff, viele waren Starr vor Angst. "Ihr seit nichts als ein fetter Halunke!" ..stieß aus dem vorlautem Mund des Admirals Argonius. Die Crew lachte laut auf, der Kapitän grinste ihn nur falsch an. "So? Bin ich das? Es wird Zeit euch mal euer dreckiges Mundwerk zu stopfen!" Die Crew ergriff den gefesselten Admiral und brachte ihn zur Planke. "Lasst euch das eine Lehre sein!", rief das Piratenoberhaupt zu der übrigen Menge, während der Admiral langsam zum Ende der Planke taumelte. Plötzlich war ein nervenzerfetzendes Geräusch wahrzunehmen, eine gewaltige Kreatur hob aus dem Wasser hervor, welche selbst den Kapitän bleich anlaufen ließ. Der Riesenkraken schlug brutal auf das Schiff ein, die Besatzung warf sich auf den Boden, rannte panisch über das Deck und schrien entsetzte Befehle einander zu. Die gefangenen Bürger und der Admiral nutzten die Chance der Ablenkung und sprangen auf das einzige Beiboot. Während sie ihre Fesseln bei einem spitzen Nagel lösten, welcher aus dem Beiboot ragte, klammerte sich der angsterfüllte Piratenkapitän an die Schatztruhe. Ein einzelner, unverständlicher Satz stieß noch aus seiner Kehle hervor, bevor der Riesenkraken das Schiff mit einem einzelnen Schlag spaltete. Erschöpft ließen sich die Bürger am Strand nieder, sie hatten es unter großer Kraftanwendung an Land geschafft. Am Horizont konnte man noch das Wrack sehen, welches einst ein prachtvolles Schiff war und nun in Richtung Meeresboden mitsamt der Schatztruhe sein nasses Grab fand. Völlig erschöpft, aber erleichtert schleppte sich die Gruppe zurück in ihr geliebtes Dorf und verkündete von ihren Erlebnissen. Einige Zeit später traten Wieder einige seltsame Ereignisse im Dorf Neu Corethon auf. Der Festschmuck für das sehnig erwartete Lichtfest hing schon an allen Hauswänden, der Marktplatz wurde zum Festplatz umfunktioniert und wurde mit vielen Tischen und Bänken ausgestattet. Doch dann bildete sich am Hafenplatz ein seltsames Muster, niemand konnte es zuerst definieren oder wusste woher es kam. Schließlich konnte es als eine Zahl identifiziert werden: 505. Wie aus dem nichts erschienen Schriftstücke an den unterschiedlichsten Plätzen, auf Dächern oder an Stegen. Argonius von Silventrum, welcher nun zum Hauptmann befördert wurde, untersuchte gemeinsam mit den Leuten das Geschehen. Scheinbar waren die Schriften einzelne Logbucheinträge, leider an manchen Stellen ziemlich schlecht zu lesen. Als endlich alle Seiten gefunden wurden, entzierten die Bewohner eine Botschaft. "Die Schatztruhe muss bis zum Lichtfest um 19 Uhr geöffnet werden, ansonsten.." ..weiter konnten die Schriftstücke nicht zusammengepuzzelt werden. Ratlos standen sie vor dem Zettelhaufen, konnten noch etwas von einer Warnung festhalten, die um die Truhe schwirrte. Allerdings nahm niemand die Warnung so richtig war, die Leute waren alle auf die wertvolle Schatztruhe und deren geheimnisvollen Inhalt fixiert. Also beschlossen sie kurzerhand diese zu bergen und das Schiff des Abgesandten zu nutzen. Sie segelten durch Wind und Wetter, viele litten an Übelkeit, wollten aber keinesfalls etwas aus Gier versäumen. Schnell waren sie am anderen Ende der Insel angekommen und das Schiffswrack wurde ausfindig gemacht. Ein kleiner Kran war errichtet, die inzwischen vermooste Truhe wurde angebunden und hochgezogen. Sie fuhren also wieder zurück in den sicheren Hafen, die Truhe im Schlepptau, die gesamte Bergungsaktion war ziemlich schnell absolviert. Dann war es soweit. Das Lichtfest stand vor der Tür, die Leute hatten sich verkleidet, feierten und lachten. Sie spielten die aufgebauten Spiele, kauften sich Speis und Trank am Stand und flogen einem Ballon über die Stadt, welches einen atemberaubenen Anblick erschloss. Sogar ein Feuerwerk schoss am Ende des Festes über den Nachthimmel. Dann rückte der Öffnungszeitpunkt der Truhe immer näher. Die Neu Corethaner versammelten sich um die Truhe, der Hauptmann nahm sich die Ehre, den Schatz zu öffnen und als erstes einen Blick darauf zu werden. Schließlich schlug die Kirchglocke pünktlich ihre Glockenschläge. Langsam benutzte der Hauptmann die Zahlenkombination 505 und riss sie mit einem gewaltigem Ruck auf. Doch was aus der Truhe kam, verschlug den Leuten den Atem. Der Himmel verdunkelte sich, wurde ab und zu von Lichtblitzen aufgeleuchtet und schwerer Regen prasselte auf die Leute nieder. Die Schatztruhe stand sperrangelweit offen, ein schwarzes Feuer loderte im Inneren. Eine dunkle Kraft stieg hervor, seltsame Geschöpfe sprangen aus der Truhe, griffen die Leute an, am Himmel schwebten weiße Quallen. Geschrei und Panik verdeckte die vorher fröhliche Feststimmung, die Leute waren außer sich, liefen um ihr blankes Leben. Den Hauptmann traf die volle Kraft, kurz lag er am Boden, konnte sich dann aber wieder aufrappeln. Mit seiner lauten Stimme versuchte er und der Priester Helfenstein die Leute in die Garnison zu lotsen, wo sie vorerst Schutz fanden. Die Tore wurden hinuntergelassen, die Neu Corethaner verschanzten sich im Garnisonskeller. Dem Priester kam ein Geistesblitz, er hatte vor kurzem von Verbannungsformeln in der Bibliothek gelesen und schlang sich durch die Tore. Blitze und Kreaturen der Nacht folgten ihm, doch er rannte ihnen vor der Nase davon. Die Monster konzentrierten sich wieder auf die Mauer der Garnison und versuchten diese einzuschlagen. Die Stadtmauer war längst überrannt, lag in Schutt und Asche bis in ihre Grundfesten zerstört. Während die Wachmänner die Geschöpfte zurückhielten, wurden provisorische Waffen an die Bewohner verteilt, damit sie sich im Falle wehren konnten. Erschöpft schlug der Priester die Türen zum Keller auf. Die Formeln fest in der Hand, rief er die Leute auf, ihn zu der Wurzel des Übels zu geleiten: Der verfluchten Truhe. Heldenhaft kämpften sie sich vor, bis sie schließlich mitgenommen an ihrem Ziel angekommen waren. Mächtige Blitze schlugen aus dem mittlerweile rabenschwarzem Himmel, eine Horde von Höllengeburten rannten auf sie zu. Der Priester murmelte seine unverständlichen Formeln, fuchtelte wild in der Luft herum, während die Bürger es mit der Horde aufnahmen. Köpfe und Gliedmaßen flogen durch die Luft, glücklicherweise nur die der Kreaturen. Teril war mit dem Verbannungszauber fertig, die Truhe schlug unter heftigem zischen und blitzen zu und die Kreaturen wurden wieder zurück in die tiefen des Erdbodens gezogen. Der Himmel klarte auf, die Sonne kam wieder hervor und erleuchtete das blutige Schlachtfeld, welches zurückgelassen wurde. Erschlagen von dem Kraftaufwand fiel der Priester zu Boden. Er wurde zum Medikus gebracht und verarztet, inzwischen ist er wieder bei Kräften. Die Menschen fackelten nicht lange und fassten den Entschluss, die Truhe weit weg von ihrer Siedlung im tiefen Meer zu versenken. Gesagt, getan waren sie wieder auf hoher See und schleuderten das verfluchte Ungetüm zu Wasser. Von dieser Last befreit kehrten sie wieder zurück in ihre Heimat. Endlich hatte das Grauen ein Ende. Die verfluchte Truhe schlummert nun tief auf dem Meeresboden und schimmelt vor sich hin.. Hiermit endet das 2. Kapitel des Hauptplots.
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