11.05.2020, 09:12 AM
(( Bis ich mich an die IG Zeiten gewohnt habe, hier erstmal die OOC Zeiten, werden dann später noch geändert ))
8.5.2020 - Ankunft in Neu Corethon
Liebes Tagebuch. Ich halte hier mein Abenteuer in Schrift fest, da ich überzeugt bin, dass die nächsten Tage wohl sehr entscheidend für meinen zukünftigen Werdegang sein wird.
Nach einer langen Reise auf dem Schiff und einem guten Stück Fußweg erreichte ich die Stadt Neu Corethon.
Hier mag ich wohl dem Wunsch meiner Eltern nach kommen, eine bessere Zukunft für die Familie vorzubereiten und vielleicht selber eine Familie zu gründen. Auch wenn es in den Sternen geschrieben steht, ob ich sie jemals wieder sehen werde. Meine Brüder haben sich ebenso dazu aufgemacht, ihr Glück außerhalb Fallice zu finden.
Die Zustände in Fallice verschlimmern sich, und so treibt es reih um die Menschen in die benachbarten Länder. Doch diese Stadt, so wurde sich viel erzählt, sei der ideale Punkt für einen Neuanfang.
Nach der langen Reise blieben mir fast keine Habseligkeiten mehr. Nur mein Plüschtier "Isa" und ein bisschen verbliebene Wegzehrung begleiteten mich. Es ist ein Katzen Plüschtier genäht von meinen Eltern. Ich besitze es seit ich denken kann. Überwältigt von der Vielfalt der Stadt, versuchte ich vieles zu erkunden. Es war schon sehr verwirrend, es gab leider kaum Ausschilderungen für die wichtigen Gebäude.
Die Wetterfronten wurden schlimmer und es regnete heftig auf mich herab. Irgendwo müsste ich einkehren, bevor ich im Regen vor Kraftlosigkeit zusammen breche.
Schließlich kehrte ich in einer Bibliothek ein. Um nicht als Schmarotzer ausgeschlossen zu werden, nahm ich noch ein paar Bücher an mich, klappte sie am Tisch auf und klappte ebenso dann energielos darauf zusammen. Ich schlief ein.
9.5.2020 - Frohes Gemüt unter eiserner Miene
Es war kein guter Schlaf gewesen, doch war er sicher besser als wäre ich im Graben bei diesem alten Mann eingeschlafen. Ich habe es nicht einfach gehabt mich an dem Empfangspersonal vorbei zu schleichen. Meine Ehrlichkeit wiederstrebte es, nicht einfach zu fragen, wo ich hier eine Unterkunft finde. Aber es wäre mir zu peinlich gewesen mit zerknittertem Gesicht und womöglich auch noch schwarzen Buchstaben auf der Stirn, welche ich von dem feuchten Gesicht bekommen habe, als ich auf den Büchern einschlief. Das konnte ich nicht riskieren.
Zum Glück war der Tresen nicht besetzt als ich die Treppe runter schlich und suchte weiter nach Menschen die mir Arbeit und Unterschlupf gewähren könnten.
Nachdem ich auch dann vor der Kirche des Priors fast die letzten Brote aus dem Reiseproviant aufgebraucht hatte, traf ich auf den Prior der Stadt. Herr Bonnington.
Er ist für einen Priester sehr aufgeschlossen, doch kann ich noch nicht ahnen welche Geheimnisse sich hinter der ruhigen Gestalt verbergen. Ich kann es fast erfühlen welche Abenteuer hier geschehen sind, als würden die Bauwerke, die Wege und die Menschen hier ihre Geschichte in den Rissen der Gemäuer, den Falten der Stirnen und Spalten der Straßen erzählen können. Ich war noch nicht bereit diese Eindrücke zu verarbeiten.
Ich stellte mich jedenfalls sehr dumm an, zu erklären was ich wollte. Ich redete von Ratshaus - gibt es nicht mehr. Magistrat? Nicht zuständig. Na gut, dann eben die Stadtmeisterei. Verwöhnt von der Wiege an bis zur ersten großen Reise meines Lebens, blieben mir diese Umzugslappalien erspart. Also gut, die Blamage von der Übernachtung in der Bücherei konnte ich noch kaschieren, aber nicht meine Naivität einfach so in eine Stadt unvorbereitet herum zu spazieren und hoffen auf die richtigen Menschen zu treffen. Doch traf ich die richtigen Menschen.
Nach einem kurzem Gespräch mit dem Prior war ein anderer Mann fast schleichend erschienen. Der Prior und der Herr grüßten sich und nickten sich zu. Verbergen die Herren etwas?
Er stellte sich vor. Herr Felix Eisermann. Ein sehr netter doch auch geheimnisvoller Mann. Er nahm sich mir und meiner Bitte an, eingebürgert zu werden. Prompt führte er mich in die Stadtmeisterei.
Auf dem Weg erzählte er mir von seinen vielen Ländereien, seinem Forschungsbetrieb und der Taverne. Aber dies tat er so beiläufig, als würde er es ohne Stolz tun. "Es ist eine einfache Einnahmequelle" versicherte er mir. Ich blieb neugierig, doch er sagte es wird alles zu seiner Zeit noch gezeigt werden.
Wir erreichten die Stadtmeisterei. Ein seltsamer doch aufwendig gekleideter Mann mit langer Nase erschien. Er war sichtlich von meiner Anwesenheit genervt. Seine Haltung, sein Blick verunsicherten mich. Ich begann zu stottern und wurde nervös. Ich war nicht mehr fähig Geburtsort und Jahr aufzusagen, als wäre das Wissen mir entwendet worden mit dem ersten Fuß den ich auf diese Insel gesetzt habe.
Doch der größte Fauxpas stand mir noch bevor.
Ich hatte tatsächlich nicht genug Gulden für meine Bürgerurkunde! Nicht zu fassen meine Dummheit. Verlegen kramte ich in meinem Beutel, wissend, dass ich nicht ausreichend an mir hatte. Ich hätte mich ja auch vorher informieren können.
Herr Eisermann fragte mich prompt ob ich gut in der Landwirtschaft sei. Ich blickte ihn mit Freude erfüllt an, ahnend was wohl kommen möge. Er war ein Mann für gute Überraschungen. "Gut" sprach er, und zückte die drei Gulden hervor und bezahlte für mich. Kaum zu fassen, ich habe innerhalb weniger Minuten eine Bürger Urkunde, eine Arbeit und womöglich eine Unterkunft zugleich gefunden. Deyn mag mir wohl sehr gut gesinnt gewesen zu sein an diesem Tage! Der Stadtmeister war offensichtlich beeindruckt und drohte ihm schnippisch, die Pacht zu erhöhen.
Eisermann warf mir einen Blick zu und wandte sich dann dem Herrn wieder zu: "Ich sehe es eher als eine Investition"
Mir stieg die Röte ins Gesicht. Ich war blamiert und gerührt zugleich. Ich habe mich ausführlich bedankt.
Geheimnisvolle Unruhe
Als der Tag dämmerte, suchte ich nochmal nach Herrn Bonnington um mich über religiöse Angelegenheiten auszutauschen. Mein Glaube in Deyn war durch die Erziehung immer groß. Doch war ich mir unsicher wegen sillvanischer und sorridianischer Kirche. Feste wurden in Fallice nicht gerade oft gefeiert. Er lud mich in die Priorei ein und bot mir an meine Kleidung am Kamin zu trocknen. Es regnete fortwährend. Der Duft von Weihrauch erfüllte die Luft und ich sprach lange mit dem Priester. Ich war von der Atmosphäre der Räumlichkeiten so beeindruckt, dass es mir gar nicht so einfach fiel, mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Jedoch senkte er seine Stimme und empfahl mir, mich nicht alleine auf dem Land außer der Stadt herum zu treiben. Es sei gefährlich und ich soll mich nicht in waghalsige Abenteuer stürzen. Ich blickte ihn stutzig an. Ich hatte gehofft hier ein sicheres Leben beginnen zu können. Er gab mir noch die aktuelle Ausgabe des Leändischen Herolds mit auf den Weg.
Der Schuft lacht im Luftschacht
So stapfte ich durch die Dunkelheit, auf den Weg zum Herrn Eisermann um dort mein Bett zu beziehen. Doch dann geschah etwas, was mein Leben und meinen Glauben für den Rest meines Lebens verändern würde.
Ich traf auf einen Muskelprotz dessen Name Pribislaw war. Im Regen unterhielten wir uns über Arbeit. Er lud mich auf ein Getränk bei sich zu hause ein. Wir machten uns auf den Weg. Dabei kamen wir an einer Ruine vorbei. Auf einem im Gebüsch überwachsenen Stein stand es eingemeißelt: Magiergilde
Dann horchte Pribislaw auf. Er sagte er hörte Schreie und Stöhnen aus der Ruine. Zuversichtlich steuerte auf die Ruine zu. In mir wiederstrebte sich alles. Gerade eben hatte mich noch der Priester davor angehalten, mich nicht in waghalsige Abenteuer zu stürzen. Stunden später befinde ich mich in der Gefahr vor der er mich eben noch warnte. "Das ist doch keine gute Idee, das sieht nicht gut aus!" Ich gestikulierte wild um irgendwie den Mann aufzuhalten weiter in die Tiefen der Ruine abzusteigen, doch konnte ich ihn nicht aufhalten. Ich musste ihn beschützen. Die Wache der Ruine stand regungslos da und reagierte nicht auf unsere Hilferufe.
In der Dunkelheit wurde trotz meiner Aufregung alle Geräusche viel deutlicher. Ich hörte Schwerter schlagen und Klingen fliegen. Jemand kämpfte da unten.
Es war die Garde Neu Corethons. Sie war im Rahmen eines Auftrags unterwegs die Schächte zu reinigen. Doch vor was denn? Sie empfahlen uns umzukehren, womit ich sofort einverstanden war. Jedoch schienen sie auch in der Patsche zu sitzen. Sie kamen nicht raus. Dann sah ich, wir waren auf einer Anhöhe über den Kämpfern. Mit einem Seil welches Pribislaw gefunden hat, versuchte er sie hinauf zu ziehen, jedoch ohne Erfolg. Dann entdeckte ich einen Hebel. Pribislaw bedeutete mir zu den Hebel zu betätigen. Jetzt konnte ich nichts mehr verlieren. Jetzt saß ich schon ganz tief im dampfenden Kuhdung. Plötzlich überkam mich eine Erleichterung. Ich fühlte mich mutig und ich drückte den schweren Hebel hinunter. Eine Tür öffnete sich. Mir stockte das Herz in der Brust. In der Dunkelheit erkannte ich ein Paar Augen die mich danken ansahen.
Wir machten uns auf den gemeinsamen Weg nach oben. Sein Name war Andrej Kreyde. Er war sehr dankbar, dass wir ihn gerettet haben, und ich war erleichtert wieder oben zu sein. Wir luden ihn ein mit zu Pribislaw abschließend etwas zu trinken. In der sehr engen Stube des Muskelprotzes machten wir es uns bequem so gut es ging. Pribislaw holte einen seiner besten Flaschen Wein. Er öffnete die Flasche und wir stießen auf das Überleben des Herrn Kreyde an! Müde dann fragte ich Pribislaw nach einer Bleibe für die Nacht. Ich wollte nicht nochmal in der Dunkelheit zu der Ruine zurück.
Wir verabschiedeten uns von Andrej und Pribislaw sagte mir anschließend: "So fröhlich und nett habe ich den noch nie erlebt. Sonst ist er immer etwas arrogant" Ich blickte ihm tief in die Augen und berührte ihn an der Schulter. "Mein lieber Pribislaw, Das sieht für mich aus wie der Beginn einer wunderschönen Freundschaft" und verabschiedete mich mit diesem Satz in mein Bett.
10.5.2020 - Ehrbare Arbeit
Ich wachte früh auf, packte meine Sachen und verabschiedete mich von Oskar. Pribislaw hatte mir ihn kurz vorgestellt als jemand der den Gouverneur entführt hat. Da habe ich ja auf etwas eingelassen mit diesem Herren ein Haus zu teilen für die Nacht. Ich wanderte zurück in die Stadt und machte dabei einen großen Bogen um die Ruinen der Magiergilde. Mich drängte es den Prior zu beichten, auf was ich mich eingelassen hatte. Doch war er nirgendwo aufzufinden. Die Garde weiß sicher was sie tut, doch weiß der Prior mit welchen Mächten es sich hier zu trägt? Ich sah ihm von Anfang an ins Gesicht geschrieben, dass er etwas verbirgt. Dass er weiß womit er es hier zu tun hat. Doch welche Mächte verbirgt der Prior wirklich? Er muss mehr sein als nur ein alter Gebetsbruder.
Ich rastete unter der alten Linde und dachte über all die Ereignisse der letzten Nacht. Ich hörte eine Stimme. "Löle! Hey du" Gedankenversunken merkte ich gar nicht, dass Pribislaw an mich ran getreten war. "Der Eisermann sucht dich, du solltest ihn auf der Pfeifferfarm aufsuchen" Ich erzählte kurz von meinen Bedenken, dass ich den Prior informieren soll. Ihm schien das gleichgültig zu sein. Für Pribislaw war die Welt heil und so lange er seiner Arbeit nachgehen konnte war er komplett. Nun gut, ich sollte wohl meiner Pflicht eher nachkommen, als irgendwelchen Gerüchten hinterher zu jagen. Auf der Farm fühlte ich mich sofort wie zu Hause. Weite Äcker, viele Tiere. Ich würde Herrn Eisermann nicht enttäuschen. Ich klopfte an die Tür des Bauernhauses. Er war sofort zur Stelle und zeigte mir die Ländereien, die Tierschlachtungsstätte, den Werkzeugschuppen und schließlich auch das Vieh. Ich blühte dort richtig auf und streichelte gleich eines der Hühner. Sie waren sehr zutraulich und eine der Ziegen schmiegte sich leicht an mich, mir mitteilend gestreichelt werden zu wollen.
Schließlich erhielt ich auch noch einen Schlüssel für alle Teile des Gebäudes um meiner Arbeit nachgehen zu können. Doch als wär das nicht schon genug, zeigte er mir auch noch die Taverne. Dieser Eisermann ist immer wieder gut für Überraschungen. Durch die Erfahrungen die ich gesammelt habe, auch ein bisschen die Familie mit Essen zu versorgen, wäre ich auch geeignet hier in seiner Taverne beim Ausschank zu helfen und die Zimmer an Fremde zu verkaufen. Er schien mir zu vertrauen. Mit einem weiterem Schlüsselbund im Beutel war ich nun bestens dafür vorbereitet hier Gäste zu empfangen.
8.5.2020 - Ankunft in Neu Corethon
Liebes Tagebuch. Ich halte hier mein Abenteuer in Schrift fest, da ich überzeugt bin, dass die nächsten Tage wohl sehr entscheidend für meinen zukünftigen Werdegang sein wird.
Nach einer langen Reise auf dem Schiff und einem guten Stück Fußweg erreichte ich die Stadt Neu Corethon.
Hier mag ich wohl dem Wunsch meiner Eltern nach kommen, eine bessere Zukunft für die Familie vorzubereiten und vielleicht selber eine Familie zu gründen. Auch wenn es in den Sternen geschrieben steht, ob ich sie jemals wieder sehen werde. Meine Brüder haben sich ebenso dazu aufgemacht, ihr Glück außerhalb Fallice zu finden.
Die Zustände in Fallice verschlimmern sich, und so treibt es reih um die Menschen in die benachbarten Länder. Doch diese Stadt, so wurde sich viel erzählt, sei der ideale Punkt für einen Neuanfang.
Nach der langen Reise blieben mir fast keine Habseligkeiten mehr. Nur mein Plüschtier "Isa" und ein bisschen verbliebene Wegzehrung begleiteten mich. Es ist ein Katzen Plüschtier genäht von meinen Eltern. Ich besitze es seit ich denken kann. Überwältigt von der Vielfalt der Stadt, versuchte ich vieles zu erkunden. Es war schon sehr verwirrend, es gab leider kaum Ausschilderungen für die wichtigen Gebäude.
Die Wetterfronten wurden schlimmer und es regnete heftig auf mich herab. Irgendwo müsste ich einkehren, bevor ich im Regen vor Kraftlosigkeit zusammen breche.
Schließlich kehrte ich in einer Bibliothek ein. Um nicht als Schmarotzer ausgeschlossen zu werden, nahm ich noch ein paar Bücher an mich, klappte sie am Tisch auf und klappte ebenso dann energielos darauf zusammen. Ich schlief ein.
9.5.2020 - Frohes Gemüt unter eiserner Miene
Es war kein guter Schlaf gewesen, doch war er sicher besser als wäre ich im Graben bei diesem alten Mann eingeschlafen. Ich habe es nicht einfach gehabt mich an dem Empfangspersonal vorbei zu schleichen. Meine Ehrlichkeit wiederstrebte es, nicht einfach zu fragen, wo ich hier eine Unterkunft finde. Aber es wäre mir zu peinlich gewesen mit zerknittertem Gesicht und womöglich auch noch schwarzen Buchstaben auf der Stirn, welche ich von dem feuchten Gesicht bekommen habe, als ich auf den Büchern einschlief. Das konnte ich nicht riskieren.
Zum Glück war der Tresen nicht besetzt als ich die Treppe runter schlich und suchte weiter nach Menschen die mir Arbeit und Unterschlupf gewähren könnten.
Nachdem ich auch dann vor der Kirche des Priors fast die letzten Brote aus dem Reiseproviant aufgebraucht hatte, traf ich auf den Prior der Stadt. Herr Bonnington.
Er ist für einen Priester sehr aufgeschlossen, doch kann ich noch nicht ahnen welche Geheimnisse sich hinter der ruhigen Gestalt verbergen. Ich kann es fast erfühlen welche Abenteuer hier geschehen sind, als würden die Bauwerke, die Wege und die Menschen hier ihre Geschichte in den Rissen der Gemäuer, den Falten der Stirnen und Spalten der Straßen erzählen können. Ich war noch nicht bereit diese Eindrücke zu verarbeiten.
Ich stellte mich jedenfalls sehr dumm an, zu erklären was ich wollte. Ich redete von Ratshaus - gibt es nicht mehr. Magistrat? Nicht zuständig. Na gut, dann eben die Stadtmeisterei. Verwöhnt von der Wiege an bis zur ersten großen Reise meines Lebens, blieben mir diese Umzugslappalien erspart. Also gut, die Blamage von der Übernachtung in der Bücherei konnte ich noch kaschieren, aber nicht meine Naivität einfach so in eine Stadt unvorbereitet herum zu spazieren und hoffen auf die richtigen Menschen zu treffen. Doch traf ich die richtigen Menschen.
Nach einem kurzem Gespräch mit dem Prior war ein anderer Mann fast schleichend erschienen. Der Prior und der Herr grüßten sich und nickten sich zu. Verbergen die Herren etwas?
Er stellte sich vor. Herr Felix Eisermann. Ein sehr netter doch auch geheimnisvoller Mann. Er nahm sich mir und meiner Bitte an, eingebürgert zu werden. Prompt führte er mich in die Stadtmeisterei.
Auf dem Weg erzählte er mir von seinen vielen Ländereien, seinem Forschungsbetrieb und der Taverne. Aber dies tat er so beiläufig, als würde er es ohne Stolz tun. "Es ist eine einfache Einnahmequelle" versicherte er mir. Ich blieb neugierig, doch er sagte es wird alles zu seiner Zeit noch gezeigt werden.
Wir erreichten die Stadtmeisterei. Ein seltsamer doch aufwendig gekleideter Mann mit langer Nase erschien. Er war sichtlich von meiner Anwesenheit genervt. Seine Haltung, sein Blick verunsicherten mich. Ich begann zu stottern und wurde nervös. Ich war nicht mehr fähig Geburtsort und Jahr aufzusagen, als wäre das Wissen mir entwendet worden mit dem ersten Fuß den ich auf diese Insel gesetzt habe.
Doch der größte Fauxpas stand mir noch bevor.
Ich hatte tatsächlich nicht genug Gulden für meine Bürgerurkunde! Nicht zu fassen meine Dummheit. Verlegen kramte ich in meinem Beutel, wissend, dass ich nicht ausreichend an mir hatte. Ich hätte mich ja auch vorher informieren können.
Herr Eisermann fragte mich prompt ob ich gut in der Landwirtschaft sei. Ich blickte ihn mit Freude erfüllt an, ahnend was wohl kommen möge. Er war ein Mann für gute Überraschungen. "Gut" sprach er, und zückte die drei Gulden hervor und bezahlte für mich. Kaum zu fassen, ich habe innerhalb weniger Minuten eine Bürger Urkunde, eine Arbeit und womöglich eine Unterkunft zugleich gefunden. Deyn mag mir wohl sehr gut gesinnt gewesen zu sein an diesem Tage! Der Stadtmeister war offensichtlich beeindruckt und drohte ihm schnippisch, die Pacht zu erhöhen.
Eisermann warf mir einen Blick zu und wandte sich dann dem Herrn wieder zu: "Ich sehe es eher als eine Investition"
Mir stieg die Röte ins Gesicht. Ich war blamiert und gerührt zugleich. Ich habe mich ausführlich bedankt.
Geheimnisvolle Unruhe
Als der Tag dämmerte, suchte ich nochmal nach Herrn Bonnington um mich über religiöse Angelegenheiten auszutauschen. Mein Glaube in Deyn war durch die Erziehung immer groß. Doch war ich mir unsicher wegen sillvanischer und sorridianischer Kirche. Feste wurden in Fallice nicht gerade oft gefeiert. Er lud mich in die Priorei ein und bot mir an meine Kleidung am Kamin zu trocknen. Es regnete fortwährend. Der Duft von Weihrauch erfüllte die Luft und ich sprach lange mit dem Priester. Ich war von der Atmosphäre der Räumlichkeiten so beeindruckt, dass es mir gar nicht so einfach fiel, mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Jedoch senkte er seine Stimme und empfahl mir, mich nicht alleine auf dem Land außer der Stadt herum zu treiben. Es sei gefährlich und ich soll mich nicht in waghalsige Abenteuer stürzen. Ich blickte ihn stutzig an. Ich hatte gehofft hier ein sicheres Leben beginnen zu können. Er gab mir noch die aktuelle Ausgabe des Leändischen Herolds mit auf den Weg.
Der Schuft lacht im Luftschacht
So stapfte ich durch die Dunkelheit, auf den Weg zum Herrn Eisermann um dort mein Bett zu beziehen. Doch dann geschah etwas, was mein Leben und meinen Glauben für den Rest meines Lebens verändern würde.
Ich traf auf einen Muskelprotz dessen Name Pribislaw war. Im Regen unterhielten wir uns über Arbeit. Er lud mich auf ein Getränk bei sich zu hause ein. Wir machten uns auf den Weg. Dabei kamen wir an einer Ruine vorbei. Auf einem im Gebüsch überwachsenen Stein stand es eingemeißelt: Magiergilde
Dann horchte Pribislaw auf. Er sagte er hörte Schreie und Stöhnen aus der Ruine. Zuversichtlich steuerte auf die Ruine zu. In mir wiederstrebte sich alles. Gerade eben hatte mich noch der Priester davor angehalten, mich nicht in waghalsige Abenteuer zu stürzen. Stunden später befinde ich mich in der Gefahr vor der er mich eben noch warnte. "Das ist doch keine gute Idee, das sieht nicht gut aus!" Ich gestikulierte wild um irgendwie den Mann aufzuhalten weiter in die Tiefen der Ruine abzusteigen, doch konnte ich ihn nicht aufhalten. Ich musste ihn beschützen. Die Wache der Ruine stand regungslos da und reagierte nicht auf unsere Hilferufe.
In der Dunkelheit wurde trotz meiner Aufregung alle Geräusche viel deutlicher. Ich hörte Schwerter schlagen und Klingen fliegen. Jemand kämpfte da unten.
Es war die Garde Neu Corethons. Sie war im Rahmen eines Auftrags unterwegs die Schächte zu reinigen. Doch vor was denn? Sie empfahlen uns umzukehren, womit ich sofort einverstanden war. Jedoch schienen sie auch in der Patsche zu sitzen. Sie kamen nicht raus. Dann sah ich, wir waren auf einer Anhöhe über den Kämpfern. Mit einem Seil welches Pribislaw gefunden hat, versuchte er sie hinauf zu ziehen, jedoch ohne Erfolg. Dann entdeckte ich einen Hebel. Pribislaw bedeutete mir zu den Hebel zu betätigen. Jetzt konnte ich nichts mehr verlieren. Jetzt saß ich schon ganz tief im dampfenden Kuhdung. Plötzlich überkam mich eine Erleichterung. Ich fühlte mich mutig und ich drückte den schweren Hebel hinunter. Eine Tür öffnete sich. Mir stockte das Herz in der Brust. In der Dunkelheit erkannte ich ein Paar Augen die mich danken ansahen.
Wir machten uns auf den gemeinsamen Weg nach oben. Sein Name war Andrej Kreyde. Er war sehr dankbar, dass wir ihn gerettet haben, und ich war erleichtert wieder oben zu sein. Wir luden ihn ein mit zu Pribislaw abschließend etwas zu trinken. In der sehr engen Stube des Muskelprotzes machten wir es uns bequem so gut es ging. Pribislaw holte einen seiner besten Flaschen Wein. Er öffnete die Flasche und wir stießen auf das Überleben des Herrn Kreyde an! Müde dann fragte ich Pribislaw nach einer Bleibe für die Nacht. Ich wollte nicht nochmal in der Dunkelheit zu der Ruine zurück.
Wir verabschiedeten uns von Andrej und Pribislaw sagte mir anschließend: "So fröhlich und nett habe ich den noch nie erlebt. Sonst ist er immer etwas arrogant" Ich blickte ihm tief in die Augen und berührte ihn an der Schulter. "Mein lieber Pribislaw, Das sieht für mich aus wie der Beginn einer wunderschönen Freundschaft" und verabschiedete mich mit diesem Satz in mein Bett.
10.5.2020 - Ehrbare Arbeit
Ich wachte früh auf, packte meine Sachen und verabschiedete mich von Oskar. Pribislaw hatte mir ihn kurz vorgestellt als jemand der den Gouverneur entführt hat. Da habe ich ja auf etwas eingelassen mit diesem Herren ein Haus zu teilen für die Nacht. Ich wanderte zurück in die Stadt und machte dabei einen großen Bogen um die Ruinen der Magiergilde. Mich drängte es den Prior zu beichten, auf was ich mich eingelassen hatte. Doch war er nirgendwo aufzufinden. Die Garde weiß sicher was sie tut, doch weiß der Prior mit welchen Mächten es sich hier zu trägt? Ich sah ihm von Anfang an ins Gesicht geschrieben, dass er etwas verbirgt. Dass er weiß womit er es hier zu tun hat. Doch welche Mächte verbirgt der Prior wirklich? Er muss mehr sein als nur ein alter Gebetsbruder.
Ich rastete unter der alten Linde und dachte über all die Ereignisse der letzten Nacht. Ich hörte eine Stimme. "Löle! Hey du" Gedankenversunken merkte ich gar nicht, dass Pribislaw an mich ran getreten war. "Der Eisermann sucht dich, du solltest ihn auf der Pfeifferfarm aufsuchen" Ich erzählte kurz von meinen Bedenken, dass ich den Prior informieren soll. Ihm schien das gleichgültig zu sein. Für Pribislaw war die Welt heil und so lange er seiner Arbeit nachgehen konnte war er komplett. Nun gut, ich sollte wohl meiner Pflicht eher nachkommen, als irgendwelchen Gerüchten hinterher zu jagen. Auf der Farm fühlte ich mich sofort wie zu Hause. Weite Äcker, viele Tiere. Ich würde Herrn Eisermann nicht enttäuschen. Ich klopfte an die Tür des Bauernhauses. Er war sofort zur Stelle und zeigte mir die Ländereien, die Tierschlachtungsstätte, den Werkzeugschuppen und schließlich auch das Vieh. Ich blühte dort richtig auf und streichelte gleich eines der Hühner. Sie waren sehr zutraulich und eine der Ziegen schmiegte sich leicht an mich, mir mitteilend gestreichelt werden zu wollen.
Schließlich erhielt ich auch noch einen Schlüssel für alle Teile des Gebäudes um meiner Arbeit nachgehen zu können. Doch als wär das nicht schon genug, zeigte er mir auch noch die Taverne. Dieser Eisermann ist immer wieder gut für Überraschungen. Durch die Erfahrungen die ich gesammelt habe, auch ein bisschen die Familie mit Essen zu versorgen, wäre ich auch geeignet hier in seiner Taverne beim Ausschank zu helfen und die Zimmer an Fremde zu verkaufen. Er schien mir zu vertrauen. Mit einem weiterem Schlüsselbund im Beutel war ich nun bestens dafür vorbereitet hier Gäste zu empfangen.