06.11.2019, 06:20 PM
I. Die Ankunft
Wie viele Wochen es auf diesen ewigen Schiff wohl dauern musste bis es endlich irgendwo anlegte. Die erste Zeit konnte ich mich aus dem Frachtraum schleichen und ein wenig Wasser und Nahrung stehlen, doch die letzten Tage waren eine Tortur. Ich konnte mich nicht mal mehr aus dem Frachtraum der nicht mehr war als ein schmaler Gang. Ich dürstete und ich hatte das Gefühl mein Magen zerfrisst eher mich als das ich nochmal etwas zu beißen sehe. Mich auf den Beinen zu halten wurde von Tag zu Tag schwerer. Ich wusste würde es ein paar Tage länger dauern würde ich entweder entdeckt werden oder sterben, aber alle mal besser als das was hinter mir. Auch heute vermag es mich zu schaudern die Schmerzen und Demütigungen sind mir immer noch in meinen Gedanken stets gegenwärtig. Was ich diesem jungen Mädchen antat ohne mit der Wimper zu zucken bereue ich keinen Moment. Ich verspürte keinerlei Skrupel dabei, auch nicht als ich die Kleidung stahl um meine Alte Kleidung abzuwerfen und die neue anzuziehen. Ebenso wenig das Brot der Söldner zu nehmen. Es musste sein damit ich überleben konnte. Ich verspüre keinerlei Reue nur dieses Leere Gefühl was mich stets begleitet. Nach einer hörte ich wie die Söldner darüber sprachen das auf der Insel ein Prinz war. Ich war also auf einer Insel. Der Fahrt nach weit weg von Ilois. In jene Hauptstadt in die sie mich vor vielen Jahren verschleppten. Das mit den Prinzen war nicht für Belang zumindest in diesem Moment nicht. Ich kippte zur Seite und ein dumpfer Ton durchdrang den Rumpf. Eine Weile war es stumm nur das knarzen der Planken. Ehe den Zwölfen sei dank weiter sprachen. Beinah schlief ich vor Erschöpfung ein. Doch dann sprachen sie wieder, der eine hatte eine sehr lästige Stimme. Kratzig und quietschend zu gleich. Einer der beiden sprach davon dass das Heu noch aus dem Frachtraum zuholen sei. Ich blickte hinter mich... dort war das Heu. Ich nahm leise den Heuballen und legte ihn an die Treppe die runterführte in den Frachtraum zu mir. Ich betete das dieser Mann genauso faul war wie die meisten Menschen. Ich hatte Glück er nahm den Heuballen ohne mich zu entdecken. Nach einer Weile wurde es still und ich schlich mich zu erst in die Kabinen. Ich trank schnell und hastig und füllte mir den Magen mit Brot. Allmählich ging es mir besser.
Ich ging an Deck mit der Hoffnung eine Stadt oder einen Hafen vorzufinden. Doch da war nur eine kleine gefestigte Anlage, sonst war nicht zu sehen. Sollte ich einfach in eine Richtung aufbrechen? Nein, dass machte keinen Sinn wer weiß wo ich bin und welche Gefahren mich hier erwarten würden? Ich schlich mich um die befestigte Anlage und tat so als hätte ich mich nur verlaufen. Dennoch ich wurde mit der Freundlichkeit von Armbrüsten empfangen, solang sie nicht schossen musste ich nichts befürchten. Ich erzählte dem einen Söldner das ich mich nur verlaufen hatte. Er dachte das ich ein Spion von irgendwas und wollte mir die Finger abschneiden. Ein wenig Panik schoss in mir hoch, würde ich mich wehren gäbe es hier viele Söldner die mit mir kurzen Prozess gemacht hätten. Also spielte ich auf Zeit und das sollte mein Vorteil sein.
Jemand schrie: "Lasst das junge Fräulein, zufrieden!" und ich hörte "Jawohl, Leutnant!". Ich entspannte mich wieder. Er war so höflich und freundlich wie ich es noch nie gewohnt war. Er stellte sich mir als Leutnant Zareius vor. Er hatte ein dichten gepflegten Bart und starke Braune Augen und eine Gerissenheit lag in seinen Augen, die wohl ein wolliges Schaudern in mir auslösten. Ein seltsames Gefühl, war es nur die Freundlichkeit die man mir erstmals entgegen brachte oder eine Emotion wirklich sicher bin ich mir nicht. Er hatte ein Auffassungsgabe die ich wohl unterschätze wenige Menschen achten wirklich auf Details solang man sie nur beschäftigte oder Ihnen eine Antwort gab mit der sie zufrieden waren. Doch nicht so bei ihm, es faszinierte mich, brachte mich in eine unangenehme Lage. Er fand sehr schnell heraus das ich von Neu-Corethon keinerlei Ahnung hat und wo ich eigentlich bin, zu dem war meine noch feuchte Kleidung verräterisch. Nun ich erzählte ihm das ich blinder Passagier war. Ich war auf jedewede Art der Strafe gefasst, doch es passierte nicht. Er meinte ihr müsst hungrig sein, es stimmte wie lang ich wohl nicht mehr gegessen hatte aus den alten Brotresten vom Schiff die man hätte auch mit Kieseln verwechseln können. Ich bekam einen Eintopf und etwas Bier. Nie hatte ich eines getrunken doch, war es nicht stark vom Alkohol her und es ließ sich angenehm trinken.
Er bat einen Mann mit Augenklappe Namens Frederik mich zur Stadt zu begleiten und mich zu einen Herrn Windwiegen zu bringen. Es war schade dass das Gespräch mit ihm vorbei gerne hätte ich noch länger mit Ihm gesprochen. So machten wir uns auf einen längeren Marsch in den Süden der Insel. Frederick war ein netter und freundlicher Mann. Dies verwunderte mich da Söldner ja nicht den besten Ruf genießen, aber was rede ich da war mein Ruf wirklich besser nicht wirklich. So verwarf ich den Gedanken und ging freundlich und respektvoll mit ihn um. Als wir an einen gigantischen Komplex vorbeikamen sagte er mir das ist die Akademie halt dich davon fern es leben dort seltsame Menschen. Er hatte wohl recht warum baut man sonst solch ein Gebäude inmitten des Morasts. Es dauerte noch eine ganze Weile.
Wo wir auf einen grünen Soldaten trafen, Windwiegen hieß der Mann. Na da hatte ich ja gleich Glück aber was sollte ich bei ihm? Frederick teilte ihn mit das er sich um mich kümmern solle. Ich stellte mich höflich und freundlich vor mit einen Lächeln auch wenn mir alles andere danach war aber so hält man dich für freundlich und naiv. Es beschafft einen einfach weniger Probleme. Er führte mich zu einer Taverne. Die Stadt wirkte teilweise schon lange nicht mehr saniert und alt. Dennoch bat er mir ein Zimmer in der Taverne an, als ich gerade mein Quartier beziehen wollte kam eine junge Frau Jasmin Iverssen hinzu mit bernsteinfarbenen Augen. Ich dachte ich wäre mit meiner Augenfarbe sowas wie ein Pfau den man begaffen muss doch sie dachte ich müsse das Gefühl kennen.
Im Laufe des Gesprächs stellte sie sich raus das sie Magierin ist. Mein Herz klopfte höher. Sie war nicht in Ketten und konnte einfach so herumlaufen. Das machte mich neugierig und es würde nicht Schaden zu wissen wie hier der Umgang mit Magiern aussah sollte es wie in Nostrien sein, hätte ich mir eine Arbeit gesucht und schnell wieder von hier fort. Doch sie lud mich in die Magierakademie ein unwissentlich was ich war, auf eine Tasse Tee. Ich versuchte so viele Informationen zu sammeln wie möglich. Doch dann wurde es wohl klar für die beiden ich war eine Magierin. Ich wurde gefragte ob ich einen Lehrmeister hatte. Ich musste mir fast das Lachen verkneifen. In meiner Vergangenheit war ich ein Gegenstand warum hätte man sich um mich kümmern sollen. Sie teilte mir mit das ich in der Akademie bleiben muss und sie nicht verlassen darf und mit Magister, was immer das damals für mich hieß, sprechen müsse. So war ich wieder in einen Käfig auch wenn geräumiger und mit einen Bett und keinen kalten Boden.
"Egal ob gülden oder steinern, ein Käfig bleibt ein Käfig, auch wenn er keine Ketten trägt"