10.06.2022, 08:02 AM
Hallo miteinander!
Ich versuche dieses Mal etwas anderes, und hoffe, es hat den gewünschten Effekt.
Der Text soll euch gewissermaßen, direkt in Antons Kopf hineinsetzen.
Wenn euch der Stil aber überhaupt nicht zusagt, freu ich mich über Feedback. (siehe Umfrage)
Denn es ist ja blöd, wenn ihr bei - gerade so langen - Texten keinen Lesespaß habt ;)
Nichts geht mehr. Ich habe die gesamte Ausrüstung sicher zehn Mal kontrolliert. Die Pläne ent- und wieder verworfen. Neue aufgestellt. Die Reservisten in Kenntnis gesetzt. Es gibt nichts mehr zu tun, außer aufzubrechen und sich dem unvermeidlichen zu stellen. Auf Corethon. Nichts geht mehr.
Ich kann die Insel sehen. Die ganze Überfahrt über hat mein Magen schon rebelliert und das nicht wegen des Seegangs. Je näher wir kommen, desto schlimmer wird es. Wir gehen an Land. Krüger und Molow erwarten uns. Mit Ripel, Froststeg und einigen anderen. Die Akademie von Weißenstein ist hier. Die halbe Bürgerschaft Neu Corethons ebenso. Ich blicke in entschlossene Augenpaare. Brodelnde Augenpaare. Ängstliche.
Ich kann die Insel sehen. Die ganze Überfahrt über hat mein Magen schon rebelliert und das nicht wegen des Seegangs. Je näher wir kommen, desto schlimmer wird es. Wir gehen an Land. Krüger und Molow erwarten uns. Mit Ripel, Froststeg und einigen anderen. Die Akademie von Weißenstein ist hier. Die halbe Bürgerschaft Neu Corethons ebenso. Ich blicke in entschlossene Augenpaare. Brodelnde Augenpaare. Ängstliche.
Das Gepäck wird entladen. Zeltplätze werden verteilt, letzte Ansprachen gehalten. Leto und ich brüten über den Schlachtplänen. Lind kommt dazu. Dann Magdalena. Dann alle. Ich teile die Gruppen ein. Erwarte ein Chaos. Wider Erwarten zeigen sich die Einheiten und deren geplante Anführer zufrieden. Jeder scheint zu wissen, worum es geht. Was auf dem Spiel steht. Wenn ich ihnen doch nur die ganze Wahrheit sagen könnte. Ich entlasse die Truppen in ihre Vorbereitungen. Mache mich bereit.
Der Startschuss fällt. Jetzt geht es um jede Sekunde. Leto prescht voran. Wir hinterher. Lind, Magdalena, Arthur und ich. Ripel und seine Gruppe hinterher. Wir stürmen zum Schiff. Ich höre noch, wie Paddy im Lager zu zetern beginnt. Jemand muckt auf. Ich weiß, warum ich ihn als Gruppenleiter ausgewählt habe. Der Mann ist ein Macher. Ich muss mich nicht sorgen.
Wir umfahren die südwestliche Küste, nähern uns den Ruinen der alten Siedlung im Westen. Gleich neben dem Lager der Sorridianer. Der Punkt ist zu sehen. Keine Fahne gehisst. Sind wir wirklich schneller gewesen? Wir legen an. Sehen Zelte der Sôlaner. Ich werde nervös, doch dann erinnere ich mich, dass sie nicht eingreifen dürfen. Wir schleichen in die Stadt. Es ist ruhig. Niemand zu sehen. Ich will gerade das Wort erheben, da sehe ich, wie eine rote Flagge gehisst wird. Wir sind zu spät. Direkte Konfrontation gegen einen Gegner, den wir nicht sehen? Nicht ratsam. Wir kehren um und setzen ein Signal ab.
Der Startschuss fällt. Jetzt geht es um jede Sekunde. Leto prescht voran. Wir hinterher. Lind, Magdalena, Arthur und ich. Ripel und seine Gruppe hinterher. Wir stürmen zum Schiff. Ich höre noch, wie Paddy im Lager zu zetern beginnt. Jemand muckt auf. Ich weiß, warum ich ihn als Gruppenleiter ausgewählt habe. Der Mann ist ein Macher. Ich muss mich nicht sorgen.
Wir umfahren die südwestliche Küste, nähern uns den Ruinen der alten Siedlung im Westen. Gleich neben dem Lager der Sorridianer. Der Punkt ist zu sehen. Keine Fahne gehisst. Sind wir wirklich schneller gewesen? Wir legen an. Sehen Zelte der Sôlaner. Ich werde nervös, doch dann erinnere ich mich, dass sie nicht eingreifen dürfen. Wir schleichen in die Stadt. Es ist ruhig. Niemand zu sehen. Ich will gerade das Wort erheben, da sehe ich, wie eine rote Flagge gehisst wird. Wir sind zu spät. Direkte Konfrontation gegen einen Gegner, den wir nicht sehen? Nicht ratsam. Wir kehren um und setzen ein Signal ab.
Arthur bemerkt auf dem Weg zurück eine Kiste an einer Felsnadel. Wir sehen nach. Ein paar Vorräte. Hoffentlich war der Zeitverlust das wert. Wir hören keine Signale von den anderen. Kein Feindkontakt. Nichts. Wir erreichen die Klippen des südwestlichen Punktes neben dem Hauptlager. Hier sind Leitern. Wir steigen empor, sichern den Punkt mit Trupp 5. Warten. Nichts geschieht. Kein Sorridianer zu sehen. Es ist ruhig. Der Wind tänzelt gelassen durch die Baumkronen, lässt sie rascheln. Oder sind es die Büsche? Sind die Roten doch schon hier? Nein. Beruhig dich. Kontrolle. Wir sichern den Bereich. Hissen die Flagge. Beziehen Stellung. Was ist das? ein Kalifat? Scheint sich verlaufen zu haben. Wir weisen ihm den Weg. Sichern die Stellung.
Wieder raschelt es. Dieses Mal ist es nicht der Wind. Der Feind ist da. Ausgerechnet die sorridianische Inquisition. Faustus Costa stürmt mit seinen Männern auf uns ein. Wir wehren uns verbissen. Costas Hammer fährt auf mich nieder. Einmal. Zweimal. Dreimal. Ich halte stand. Mit Mühe. Wir landen gute Treffer als Antwort. Der Kampf ist kurz, aber hart. Die Sorridianer ergreifen die Flucht, doch wir stellen ihnen nach. Fassen Costa. Doch seine Männer kehren schlagartig um. Befreien ihn. Wir sind zu zweit draussen. Wolfram ist am Boden. Rückzug. Doch der Punkt ist gehalten. Ein Trupp bleibt zur Bewachung hier. Zurück ins Lager.
Es gibt einen Gefangenen. Gut. Ein Anfang. Moment? Was? "WAS?! WAS SAGST DU ÜBER MEINE KAMILLA?!" Ich stehe auf, stampfe auf den Mann zu. Die anderen versuchen mich aufzuhalten, doch ich rase vor Zorn. Meine Faust findet ihr Ziel, gräbt sich in das Gesicht des Mannes. Ich hole erneut aus. "LASST MICH LOS!" Ich strampele, wehre mich. Doch die anderen haben mich im Griff. "Er hat deine Frau nicht beleidigt! Er hat nichts dergleichen gesagt!", versichert mir Lind. Mein Blick springt zwischen ihm und dem Mann hin und her. Ich schnaube. Ziehe mich in mein Zelt zurück. Die Nerven liegen blank. Muss mich beruhigen.
Doch viel Zeit bleibt mir nicht. Zwei Trupps werden vermisst. Auf dem Berg. Wir müssen raus, ihnen helfen. Schnell. Weiter. Höher. Der Berg ringt uns einiges ab. Mehr als Faustus. Aber wir schaffen es, erreichen den Punkt ungesehen. Eine sorridianische Flagge? Mist. Kurze Beratung. Offener Kampf? Zu viele. Schlechtes Gelände. Zustand der unsrigen? Schlecht. Option? "Blitzangriff", schlägt jemand vor. Rein und raus. Alle stimmen überein. Und es gelingt. Mit nur wenigen Verlusten schaffen wir es wieder hinunter.
Aber Verlust ist Verlust. Der Feind hat Geiseln. Wir aber auch. Alsbald trifft ein Abgesandter ein, um einen Austausch zu verhandeln. Leto führt die Verhandlungen. Mit Erfolg. Jeder bekommt seine Leute wieder.
Es kehrt nun etwas Ruhe ein. Ein Glück. Ich muss endlich mal richtig durchatmen, das ist alles ziemlich viel...Moment...Post? POST? Ein Mitarbeiter der Handelskompanie bringt einen Behälter für Schriftrollen. Sind...das...DEYN IM HIMMEL! Ich eile sofort dazu, als der Mann Leto die Lieferung überreicht. Aber...Krüger...was? Krüger! He! Krüger greift danach! Lässt es nicht los! Was faselst du da, Mann? Das ist WICHTIG! Hättest du die Regeln nicht zensiert, hätten wir das garnicht bestellen müssen! Lass los!
Krüger lässt nicht locker. Sagt, wir haben keine Ahnung, was wir da haben. Ja eben! Im Gerangel darum fliegt die Rolle plötzlich empor. Öffnet sich. MIST! DIE BLÄTTER! "SAMMELT DAS EIN, DAS IST WICHTIG!", rufe ich. Ich greife, verfehle. Magdalena springt empor, fängt fast alle Blätter auf. Uff....Doch...eines entgleitet. Schwebt tänzelnd den Abhang hinauf und....oh Scheiße nein....Klebt in Molows Gesicht. WARUM AUSGERECHNET...NEIN! Er nimmt das Blatt, versucht es zu lesen. Scheitert. Uff...Vielleicht kann ich es ihm abschwatzen. Sage ihm, ich kann es vielleicht lesen. Doch in dem Moment...gelingt es ihm, alles zu entziffern. Er grinst. Oh Nein...Er grinst! LACHT! Was steht nur da drauf?! Was? Vorlesen? Ich? Du spinnst doch...was...Molow schiebt mich ans Podest. Klopft mir dämonisch grinsend auf den Rücken. Resigniert breite ich das Schriftstück aus, während das Lager sich versammelt. Mir rutscht das Herz in die Hose.
,,Das Militante Turnei kann unther Umsthaenden zu einem Kriegerischen Turnei ausarthen.
Darunther wyrd ein thurnyerkampf versthanden, der zwar fryedlych begonnen, aber durch den Zorn einer Parthey in einen wyrklychen Kampf ausarthethe,
wobey man die sthumpfen Waffen myth scharfen verthauschthe.
Zumeist handelth es sych dabey um wyrklyche Feinde, welche nach vorheryger Ankuendygung ab diesem Zeythpunkth myth scharfen Waffen kaempfen."
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Meine Worte verhallen in der Nacht. Und das Lager gerät in Aufruhr. "DAS IST WAHNSINN!", brüllt jemand. Doch Molow genießt die Lage. Wie einen guten Wein an einem lauen Sommerabend. Er schiebt mich bei Seite und verkündet das, wovor es uns allen graut. Das kriegerische Turnei. "IHR SEID IRRE!" "IHR WERDET UNS ALLE TÖTEN!" "DAS KANN NICHT EUER ERNST SEIN!". Das Lager ist ausser sich. Kalter Schweiß rinnt mir über das Gesicht. Meine Knie wackeln. Umschau - Max? MAX! MAX DU IDIOT WAS TUST DU DA! Max stürmt mit seinem Schwert von hinten auf Molow zu! Hinspringen, schnell. Wenn er Molow absticht, dann können wir uns das Turnei sparen! Dann herrscht KRIEG! MAX DU VERDAMMTER IDIOT! Durch drängen. Aufhalten. Gischt! Gischt, halt ihn auf! Er scheitert, MIST! SCHNE - ...Aus Molows Brust blitzt eine blutgetränkte Klinge hervor. Das darf nicht wahr sein. Dasdarfnichtwahrsein. SARFNICH....
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...Max. MAX. MMMMMMAAAAAAAXXXX!! DU IDIOT! DUIDIOTDUIDIOTDUIDIOT! ICH BRINGE DICH UM! DUIDIOTDUIDIOTDUIDIOT! ICH BRINGE DICH UM! "DU IDIOOOOOOOOOOOOOT!", brüllt Leto und noch bevor ich den Verräter erreiche, schlägt er ihm den Kopf ab. Er wehrt sich nicht einmal. Rothenstein sprintet zu Molow. Behandelt ihn. Er darf nicht sterben...Verdammt...Wenn...Nein...Rothenstein, IHR MÜSST IHN RETTEN! Mir krampft sich mein Innerstes zusammen. Es kommt mir alles hoch. Doch Rothenstein, in Blut gebadet, verkündet, Molow wird leben. Deyn...sei...Dank. Der Hauptmann spricht. Molow sollte zu den Kalifaten, sagt er. Doch das geht nicht. Er muss hierbleiben. Niemand darf davon erfahren, dass er angegriffen wurde. Von einem von uns auch noch. Nein. Er muss hierbleiben. Aber...wenn er aufwacht? Er darf nicht aufwachen, aber auch nicht sterben. Was ist das für eine Hölle?! ...er soll hierbleiben wird beschlossen. Behandelt von Johann - dem Doktor von Cabu - und Rothenstein. Aber er darf nicht aufwachen. Auf keinen Fall. Nicht bevor das Turnei vorbei ist. Er wird an die Liege gefesselt und ruhiggestellt. Deyn sei mit uns...
Von Pforten und Corbin beraten sich. Kynes bewacht Molow. Ich muss mich übergeben.
Und so endet der erste Tag.