Ich könnte mich mit einer Kombination aus 1 und 4 anfreunden. Für mich wäre wichtig, dass der Fokus auf Beschränkungen allein gleichzeitig auszuübender Handwerke liegt - zumindest nicht meisterlich.
Mir geht es in der Angelegenheit aber um einiges mehr und ich denke, dass es mit ein bisschen umshiften dieser Regelungen noch nicht ganz getan ist. Denn vieles bleibt für mich im Dunkeln.
Ich würde noch immer das gemeinsame soziale RP fördern wollen, indem man sich mal auf die Jagd mitnehmen lassen kann, oder beim Töpfern zu schaut und dann selbst unter Anleitung probiert. Das sollte danach ja noch immer möglich sein, oder? Was wird jetzt eigentlich eingeschränkt mit dem Wert auf ein Handwerk? Ob ich damit produzieren kann? Alleine? Ab welchem Wert?
Ich tu mir noch immer so schwer die Zahlen im Charakterbogen in Relation mit dem zu bringen, was mein Charakter wirklich weiß oder tut. Da ist auch denke ich der große Unterschied zwischen einem herkömmlichen Pen&Paper und dem was wir auf Minecraft praktizieren. Vieles passiert vielleicht ungesehen von der SL, asynchron, jederzeit.
Natürlich kann man sich beim ersten Mal, wenn man den Beruf erlernt, schon selten dämlich anstellen. Indem man z.B. ein Reh aufscheucht weil man tollpatschig ist, oder die Töpferdrehscheibe alles bekleckert. Das führt ja immerhin zu witzigen RP Situationen. Das muss aber auch von den Spielern entsprechend ausgespielt werden können (Meister und Lehrling). Ich kann mir vorstellen, dass nicht jeder RP Neuling es schafft sich in Eigenregie selbst zu geißeln quasi und ausspielt dass er stolpert, das Mehl verschüttet, sich beim Kochen schneidet. Da benötigt es dann vielleicht je nach Situation Würfel oder einen SL. Aber gibt es dann eigentlich Würfel im Eigengebrauch außer Vitalität nach Verwundung? Bei einer Jagd ist das vielleicht nicht ohne SL möglich, aber es wird wohl keine SL dabei sein, wenn du dein erstes Brot backst oder deinen ersten Nagel schmiedest.
Was sind gültige Wege um ein Handwerk zu erlernen? Bücher? Zuhören? Zuschauen? Selber machen? Wie lange? Hängt es vom Meister ab wie gut er es selbst kann? Wie gut der Meister das Wissen vermitteln kann? Bekomme ich erst dann Punkte im Handwerk wenn ich es selbst probiere? Das wäre ja bei so etwas eher theoretischem wie dem Gelehrtem (Medikus) eher schwierig. Der muss ja so lange Wissen zu Heilkunde und Pflanzen (Heilkräuter) sammeln, bis er es wirklich an jemand anwenden kann. Da sind wir beim nächsten Punkt.
Auch beim
Wissen sehe ich da eine große Diskrepanz zwischen dem was ein Charakter wirklich weiß, und das was in seinem Charakterbogen steht. Ich habe Berichte studiert zu allem möglichen in der Bücherei und auch im Forscherhaus, bin den Elementaren selber schon begegnet und hab trotzdem nur 1% Okkultismus (Elementare). Heißt das jetzt, dass ich total doof bin? In einer Diskussionsrunde kann ich sicherlich vielerlei einbringen und in Zusammenhang mit dem Wissen bringen, welches ich aus eigener Erfahrung besitze. Aber wenn es darum gehen würde, ob ich ein Zeichen, ein Symbol oder sonst etwas auf Elementare hin deuten könnte, weil es mich die SL auswürfeln lassen würde, dann würde ich sehr dumm da stehen. Ähnlich ist das auch beim Handwerk. Ich kann jeden Monat dem Schmied zuschauen und ihm vielleicht sogar helfen, aber das macht mich noch lang nicht zum Schmied. Aber ab wann dann? Da würde dann wieder die Variante 1 oder 4 ins Spiel kommen.
Wenn man weiß, dass der Charakter ein eher fremdes Handwerk macht würde ich sagen braucht es etwas mehr Lernstunden, oder er fokussiert sich eben nur auf die 1-2 Sparten. Ich halte es jedoch für viel wahrscheinlicher, dass ein grobschlächtiger Schmied auch Bäume fällt, als dass er einen Faden in eine Nadel einführt um zu Schneidern.
Für mich wäre interessant inwiefern hier die Skills benötigt werden sollten um den Hergang oder Ausgang des Laien/Lernenden zu beschränken.
Was mir bei der Umfrage fehlt, ist wie die
Wissensfähigkeiten das
Handwerk beeinflussen oder anders herum, oder ob alles sowieso nur alleinstehend ist. Wann kommen welche Fähigkeiten zum Einsatz? Ich muss seit den Lootkisten nicht mehr auf Landwirt würfeln. Wenn aber gemetzgert wird, dann brauch ich den Wert Metzger und einen SL um die Ausbeute zu definieren. Es macht jetzt auch nicht Sinn alles voll zu automatisieren. Aber die Verwendung der Würfel hängt schon sehr stark davon ab ob etwas klappt oder wie sehr UND man kann durch Hilfe der Würfel am besten Steigern. Ihr müsst ja nicht das ganze SL Regelwerk offen legen, aber in einer Welt mit sehr viel Eigenregie, wo vieles jederzeit passieren kann auch ohne SL, wäre es sinnvoll zu überlegen was man davon definiert oder wieder dem Spieler ad-hoc erklären muss.
Zurück zu den Handwerken und der Verbindung mit Wissen:
Begünstigt mein selbständiges Lernen und ansammeln von Jagdwissen auch die tatsächliche Jagd? Kann ich ohne einen Wert auf eine Waffe jagen? Handgemenge wird schwierig, vielleicht geht das noch beim Fischen. Es wäre ja gelacht, wenn ich 60% Jäger hätte, aber nur 5% auf Bogen. Bei der Jagd kann ich dann abstauben aber bei einem Kampf würde ich verlieren, weil ich dann auf einmal zu blöd bin den Bogen gegen einen Menschen zu richten.
Ebenso beim Landwirt: Ich geh quasi jeden Tag mit Sense, Rechen oder Harke aufs Feld. Ich kenne also ganz genau den Schwerpunkt dieser Werkzeuge, schärfe die Sense monatlich, aber wenn ich gegen jemand kämpfe dann seh ich alt aus mit meinen 10% Einhand oder Zweihandwaffen. Aber ich schweife aus. Es sind so viele Dinge von denen ich nicht weiß wie sie Hand in Hand funktionieren, oder eben nicht.
Ich hätte mich bei der Erstellung des Charakters sehr gefreut, wenn ich wüsste wie das alles in Relation steht. So habe ich viele Werte mit vielen Punkten belegt, die ich noch nie würfeln musste oder noch nie von Wichtigkeit waren. Anders kann ich aber viele Werte die zu niedrig sind, nicht leveln, weil ich nie den Wurf schaffe. Zumindest nicht im Zusammensein mit der SL. Da ist man als Jäger oder Garnisonskämpfer verhältnismäßig um eine große Nasenlänge besser drann seinen Charakterbogen zu verbessern. Weil man für eine Jagd oder Kampf immer einen SL braucht, und der wird einen wahrscheinlich auf viel mehr würfeln lassen als Jagen. Vielleicht auch Horchen, Wahrnehmung, Jagen, Bogen, Ausweichen. Da kann ich als Landwirt noch so oft Unkraut jäten, Kräuter sammeln, Tee zubereiten, einem fallenden Apfel vom Baum ausweichen und Bücher lesen und werde in den mit dem Handwerk verwandten Wissenspunkten nicht besser und versage auf Plots. Das killt für mich den Spaß manchmal, aber vielleicht bin ich einfach auch zu doof für das System. Irgendwie sind Plots die einzige Möglichkeit mal ein paar Würfe zu machen, natürlich auch mit Gefahr verbunden, geht aber selten gut aus für mich, weil ich eben die Würfe verpatze, und daher kann ich sie auch nicht steigern. Quasi - wer doof ist, bleibt doof.
Ich denke die Wissenspunkte können den aktuellen Beruf oder das Erlernen eines Neuen unterstützen. Denn mit Heimlichkeit, Wahrnehmung und einen Wert auf Bogen bin ich schon viel eher geeignet für einen Jäger als für einen Schmied.
Es wurde ja schon argumentiert, für einen Landwirt brauch ich nicht Pflanzenkunde oder Tierkunde um ihn auszuüben. Aber wohl wären diese Werte in anderen Situationen wieder von großem Vorteil (Plots, Kämpfe, Rätsel, etc) und da steht man dann da wie doof. Zumindest fühle ich mich da sehr oft übervorteilt und muss wie oben schon aufgeführt auf eine 1 würfeln, obwohl ich eigentlich sämtliches Wissen gesammelt habe.
Es besteht ja schon ein großer Unterschied, ob ich den Beruf tatsächlich ausübe, oder mein Laien-Hobby so ernst nehme, dass ihn durch Übungen erlerne. Wie zum Beispiel, dass ich mich versuch anzupirschen ohne ein Reh zu verscheuchen, aber ohne die Absicht habe ein Reh zu schießen, auszunehmen und zu verkaufen. Das kann hilfreich sein
Was hingegen sind Voraussetzungen für einen waschechten
Landwirt? Als Gehilfe auf Bäume zu klettern und Äpfel zu pflücken, würde ich behaupten, kann jeder. Die Saat zur richtigen Zeit auszubringen, sie richtig tief oder nicht tief rein zu stecken, eigentlich all die Details die wir gar nicht mehr so wirklich ausspielen, dafür benötigt es dann die Punkte auf das Handwerk.
So jetzt habe ich erstmal genug dazu gerantet. Athalon macht ja schon Spaß, diese Unberechenbarkeit und die Willkür machen es oft schwierig das Gefühl zu haben wirklich voran zu kommen. So landwirte ich seit nun ca einem Jahr und bin aber trotzdem auf dem Papier zumindest dumm wie Brot. Das Thema ist für mich viel größer als das Handwerk an sich. Ich denke mit diesen Änderungen legen wir die Grundsteine für eine bessere Aufteilung und kooperativeres Rollenspiel. Also bitte weiter so